AMDs Multi-GPU-Karte im Test: Mächte Radeon HD 6990 mit Radau-Lüfter
31/31Fazit
In Sachen Rechnung ist die AMD Radeon HD 6990 eine wahrlich „gewaltige“ Grafikkarte. Kein anderer Beschleuniger kommt auch nur annähernd in diese Regionen. Selbst in 1920x1200 bremst regelmäßig der Hauptprozessor, solange nicht hohe Kantenglättungsmodi genutzt werden. Und noch in 2560x1600 ist es schwer, die 30-FPS-Grenze zu unterschreiten.
Ebenso brachial ist das Kühlsystem, das die brachiale Verlustleistung der Karte abführen muss – beides im eindeutig negativen Sinn. Bereits unter Windows macht der Lüfter auf sich aufmerksam und ist ohne weiteres von den restlichen Komponenten zu unterscheiden. Unter Last scheint der Quirl dann seine Beherrschung zu verlieren und macht beinahe der GeForce GTX 480 Konkurrenz. Mit anderen Worten: Die Karte ist sehr laut und unter Einsatz des OC-BIOS quasi unerträglich.
Der Übeltäter: Die Leistungsaufnahme. Wenn man bedenkt, dass auf der Radeon HD 6990 zwei vollwertige Cayman-GPUs eingesetzt werden, ist der Leistungshunger – relativ gesehen – zwar noch als überraschend moderat zu bezeichnen. Absolut betrachtet zeigt sich aber schon unter Windows ein hoher Wert und im 3D-Modus wird die Grafikkarte dann zur „Stromschleuder“.
Doch damit noch nicht genug der vor dem Kauf zu beachtenden Punkt. Auch mit den typischen Multi-GPU-Problemen hat die Karte erneut zu kämpfen. Zum einen muss für ein Spiel überhaupt ein Multi-GPU-Profil im Treiber vorhanden sein, damit es von der zweiten GPU profitiert (diesbezüglich leistet AMD mit den wöchentlichen Profil-Updates in letzter Zeit eine lobenswerte Arbeit!), zum anderen holen auch die Radeon HD 6990 die Mikroruckler ein. Angeblich wollte AMD das Thema (endlich) zum Launch der Radeon HD 6990 per Treiber angehen, doch schlussendlich sei die Priorität dafür, so unsere Quellen, nicht hoch genug gewesen – und nichts ist passiert.
Der Preis der Radeon HD 6990 wird laut AMD zum Start der Grafikkarte 629 Euro betragen und damit in einer Region liegen, die schon länger nicht mehr vor einer neuen Grafikkarte belegt wurde. Die Karte ist abschließend auch aus diesem Grund nur für Enthusiasten lohnenswert, denen Lautstärke, Leistungsaufnahme und Mikroruckler egal sind und die eine brachiale Leistung wollen. Bei extrem hohen Auflösungen wie 2560x1600, für Eyefinity-Setups oder, wenn viel Super-Sampling-Kantenglättung genutzt wird, ist die Multi-GPU-Karten eine Überlegung wert. Falls man „nur“ einen 24-Zoll-Monitor sein eigen nennt, reicht eine Radeon HD 6970 oder GeForce GTX 570/580 völlig aus.
Vom tatsächlichen Preis im Handel wird darüber hinaus abhängig sein, ob nicht vielleicht zwei einzelne Radeon-HD-6950- oder Radeon-HD-6970-Karten lohnenswerter sind. Letztere kosten weniger und bieten eine höhere Leistung. Dafür muss allerdings eine noch höhere Leistungsaufnahme und, je nach Mainboard, höhere Lautstärke in Kauf genommen werden. Und das direkte Konkurrenzprodukt, die Nvidia GeForce GTX 590, steht auch noch vor der Tür.
- Aktuell schnellste Grafikkarte
- Schnell genug für 2560x1600
- Durchgängig AA/AF möglich
- Eyefinity (Aktiver Adapter wird mitgeliefert)
- Mit 2.048 MB pro GPU großer Speicher
- Hörbar unter Windows
- Sehr laut unter Last
- Relativ hohe Leistungsaufnahme unter Windows
- Extrem hohe Leistungsaufnahme unter Last
- Multi-GPU-Probleme wie Mikroruckler
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