LC-Power LC6550GP2 im Test: Dieses Netzteil bestätigt die Regel
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Am Netzeingang hat LC-Power auf Kappen oder Schrumpfschläuche zur Isolierung verzichtet. Darüber befindet sich ein festgeklebter X-Kondensator, der nicht den sichersten Halt zu haben scheint. Unterstützt wird dieser filterungsmäßig durch einen Ferritkern, wobei die dort hindurch gehenden Kabel nicht direkt auf die Platine gelötet wurden, sondern in einer Steckverbindung münden.
Die Netzfilterung macht allgemein einen recht spärlichen Eindruck, was nicht zuletzt daran liegt, dass nur eine kleine Filterspule erkennbar ist. Nebenstehend wurden jedoch immerhin zwei Y- sowie ein weiterer X-Kondensator angebracht. Letzterer sitzt unmittelbar neben der zur Umwandlung von Wechsel- in Gleichspannung dienenden Gleichrichterbrücke, sodass fast schon eine Berührung stattfindet – aufgrund der hohen Temperaturen der Gleichrichterbrücke keine gute Entscheidung.
Im primären Bereich wird ersichtlich, dass LC-Power eine passive Leistungsfaktorkorrektur verwendet. Gegenüber einer aktiv gesteuerten Variante ist diese zwar günstiger, erzielt aber schlechtere Resultate. Ein eindeutiges Zeichen der passiven PFC ist die riesige Spule, welche man – in ein Metallgerippe verpackt – an das Netzteilgehäuse geschraubt hat. Ferner sind die beiden großen Primärkondensatoren als typische Eigenart der passiven Variante zu erwähnen. Dabei kommen zwei bis 85 °C spezifizierte Modelle mit einer Kapazität von jeweils 820 Mikrofarad des Herstellers HEC zum Einsatz.
Auf dem folgenden Bild lässt sich der PWM-Chip vom chinesischen Halbleiterhersteller BDC erkennen, der die ausgegebene Leistung zu den PC-Komponenten regelt. Interessanterweise konnten wir keinen Sicherungschip finden, was bedeutet, dass sich dieser entweder hinter Bauteilen versteckt, oder LC-Power tatsächlich an dieser Stelle gespart hat.
Weiter geht es in den mittleren Teil des Geräts, in welchem ein großer Transformator die +12-, +3,3- und +5-V-Spannungen erzeugt, während eine kleinere Variante für die +5-V-Standby-Spannung zuständig ist. Am hinteren Kühlkörper wird die Spannung final gleichgerichtet.
Der folgende sekundäre Bereich wird wie gewohnt von zwei Spulen und einigen Glättungskondensatoren dominiert. Letztere sind bis 105 °C spezifiziert und stammen aus den Hallen von Nicon, einem Hersteller, zu dem wir keine näheren Informationen finden konnten. Es lassen sich jedoch immerhin zwei Stabdrosseln erkennen, die zu den etwas hochwertigeren Bauteilen eines Netzteiles gezählt werden können.
Die Lötqualität der einfachen Hartpapierplatine ist alles in allem brauchbar, wenngleich manche per Hand gelötet Stellen nicht überzeugen können.