Mach Xtreme MX-GX im Test: Kein Schreiberling, aber eine gute Leseratte
2/2Testsystem
Testsystem:
- Prozessor
- AMD Phenom II X2 550 Black Edition
- Motherboard
- Gigabyte GA-890GPA-UD3H, Sockel AM3, 890GX + SB850 (AHCI-Modus)
- Arbeitsspeicher
- 2x 1.024 MB G.Skill DDR3-1600 (7-7-7-18) @ 1.333 MHz
- 2x 1.024 MB Patriot DDR3-1600 (7-7-7-18) @ 1.333 MHz
- Grafikkarte
- Radeon HD 4290, IGP, 128 MB Sideport + 512 MB Shared
- Netzteil
- Corsair HX620W
- USB-Sticks (sofern nicht anders vermerkt alle FAT32 formatiert)
- Mach Xtreme MX-GX, 16 GB
- Sharkoon Flexi-Drive Accelerate Duo, 64 GB
- Sharkoon Flexi-Drive Extreme Duo USB 3.0, 16 GB
- Super Talent Supercrypt, 32 GB
- Systemplatte
- Western Digital VelociRaptor, 300 GB
- Laufwerke
- Super Talent Ultradrive GX2 (Micron), 128 GB
- Betriebssystem
- Microsoft Windows 7 Home Premium (64-Bit)
- AHCI-Treiber: 1.2.1.269 (AMD)
- USB-3.0-Controller: NEC
- Treiber: 2.0.32.0
- Firmware: 3.0.2.7
- USB-2.0-Controller: AMD SB850
- Benchmarks
- SiSoftware Sandra 2010.SP3 (16.67) Pro Business
Hinweis: Wir haben davon abgesehen den Supercrypt nochmals mit UAS-Treiber zu testen und verweisen bei Interesse auf den zurückliegenden Test des Sticks.
Benchmarks
Praxis
Um die Sticks im praktischen Einsatz zu testen, haben wir verschiedene Dateitypen und -größen auf den Stick übertragen, von ihm gelesen und die benötigte Zeit mit einer Stoppuhr festgehalten. Für den Test mit der 4,29 GB großen Linux-ISO wurden die Sticks NTFS-formatiert. Die Ergebnisse sind das Mittel aus drei Messungen.
Verglichen mit dem, was man von USB 2.0 gewohnt ist, sind die über 90 MB/s die der MX-GX erreicht sicherlich sehenswert. Im Vergleich zu den anderen USB-3.0-Sticks ist dieser Wert jedoch eher niedrig. Dass es noch langsamer gehen kann, haben wir in vergangenen Tests jedoch auch schon feststellen müssen. Der neu ins Testfeld aufgenommene Test mit NTFS-Dateisystem zeigt nur eine leichte Steigerung der Übertragungsrate. Am USB-2.0-Controller ist hingegen wenig Aufregendes zu sehen, beim Lesen unterscheiden sich die modernen Sticks hier kaum.
Sein Waterloo erlebt der Stick in den Schreibtests. Der MX-GX erzielt hier die mit Abstand schlechtesten Ergebnisse, die wir bislang bei einem USB-3.0-Stick gemessen haben. Im besten Fall sind es noch 19,64 MB/s, wenn sehr große Dateien übertragen werden. Bei abnehmender Dateigröße wird das Übertragen größerer Datenmengen jedoch zunehmend zum Krampf. Dabei waren die erzielten Ergebnisse keinesfalls immer gleich sondern schwankten abhängig vom Füllstand des Datenträgers um bis zu 50 Prozent, weshalb wir, um einen brauchbaren Mittelwert zu erhalten, in diesem Fall vier Messungen vornahmen.
Der Einsatz des NTFS-Dateisystems lässt die Übertragungsraten sogar noch ein wenig sinken. Sieht man sich die Leistung mit USB 2.0 an, kann der MX-GX im Gegensatz zu den Lesetests nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten.
FNet TurboFlash USB
Wie bereits erwähnt, liefert Mach Xtreme den MX-GX mit einem Tool von FNet aus, das im „Turbo“-Modus die Übertragungsraten beim Lesen und Schreiben erhöhen soll und gibt die maximale Leistung des Sticks sogar nur unter Verwendung des Tools an. Davon abgesehen, dass ein Treiber für einen Wechseldatenträger, der ständig an anderen Rechner genutzt wird natürlich alles andere als praktikabel ist und wohl höchstens am eigenen Rechner eingesetzt wird, waren wir auf die Leistungsunterschiede gespannt und wollen uns das Tool zumindest kurz ansehen. Die Installation des Tools ist in ein paar Sekunden abgeschlossen und auch die Konfiguration ist im Handumdrehen erledigt. Absolut enttäuschend fielen jedoch die Testergebnisse aus. Lediglich die Leseleistung unter USB 2.0 ließ sich in erwähnenswertem Maße steigern:
ISO | AAC | Programmordner | |
---|---|---|---|
USB 3.0 Normal | 90,66 MB/s | 74,09 MB/s | 49,18 MB/s |
USB 3.0 Turbo-Modus* | 22,71 MB/s | 16,55 MB/s | 17,63 MB/s |
USB 2.0 Normal | 29,91 MB/s | 28 MB/s | 18,31 MB/s |
USB 2.0 Turbo-Modus | 37,60 MB/s | 32,35 MB/s | 21,98 MB/s |
*Nur ein Durchlauf, zweiter abgebrochen |
In den übrigen Fällen gab es entweder keinen signifikanten Unterschied, oder die Leistung brach sogar massiv ein. Letzteres war bei allen Lese-Test mit USB-3.0-Interface der Fall, weshalb wir bei diesem auch nur einen kompletten Durchgang gemessen haben, nachdem sich im zweiten keine Besserung zeigte obwohl im Normal-Modus keine Einschränkung festzustellen war. Beim Schreiben gab es einen solchen Einbruch zwar nicht, eine wirkliche Leistungssteigerung war aber auch hier nicht zu merken. Da sich am USB-2.0-Controller in den ersten Ergebnissen wiederum keine Vorteile zeigten, verzichteten wir auch hier auf eine komplette Messung.
ISO | AAC | Programmordner | |
---|---|---|---|
USB 3.0 Normal | 19,64 MB/s | 10,49 MB/s | 2,49 MB/s |
USB 3.0 Turbo-Modus | 19,66 MB/s | 9,94 MB/s | 2,85 MB/s |
Synthetische
Sandra Wechseldatenträger
Der Wechseldatenträger-Test in Sandra 2010 misst den Datendurchsatz, den die Sticks beim Lesen und Schreiben verschiedener Dateigrößen erreichen. Dabei handelt es sich um einen gemittelten Wert, in den sowohl Leistungsspitzen als auch Einbrüche einfließen.
Viel sagen muss man zu den Ergebnissen nicht, sie decken sich mit unseren Erfahrungen im Praxistest.
Ein wenig überraschend ist das Ergebnis mit USB 2.0 teilweise sogar etwas besser, insgesamt entsprechen die Transferraten jedoch dem was nach dem Praxistest zu erwarten war.
Windows ReadyBoost
Beim Test der Eignung für das ReadyBoost-Feature von Windows Vista und Windows 7 wird die Leistung bei zufälligen Schreib- (512-KB-Blöcke) und Lesezugriffen (4-KB-Blöcke) mit dem im Betriebssystem enthaltenen Programm WinSAT getestet. Unter Windows Vista ließen sich maximal 4 GB nutzen, unter Windows 7 wurde dieses Limit auf 256 GB, verteilt auf bis zu acht Geräte, erhöht. Verglichen mit den auf unserem alten Testsystem unter Vista erzielten Ergebnissen scheinen die Transferraten unter Windows 7 durchweg niedriger zu sein. Über die Gründe können wir derzeit nur spekulieren, zur Sicherheit haben wir die Ergebnisse jedoch stichprobenartig an den USB-Ports der SB850 des Testsystems und auf einem zweiten Rechner mit einer anderen Version von Windows 7 überprüft und kamen dabei zu ähnlichen Ergebnissen.
Ein kleiner „Sieg“ für den MX-GX, immerhin das Flexi-Drive Accelerate Duo kann er hinter sich lassen.
Im Schreibtest ist der kleine Höhenflug dann aber auch schon wieder beendet. Der Abstand zur Konkurrenz spricht Bände.
Fazit
Selten war das Fazit bei einem USB-Stick-Test so eindeutig. Der MX-GX mit 16 GB Speicherplatz liefert beim Lesen eine für den Preis von derzeit knapp unter 30 Euro angemessene Leistung. Sieht man sich jedoch die Schreibleistung an, kann man von dem Stick nur abraten. Da hilft auch das beiliegende Tool nicht, das zumindest auf unserem Testrechner nicht überzeugen konnte und für unterwegs ohnehin nicht praktikabel ist. Keine Frage, besser als ein Billigprodukt aus dem Elektromarkt ist der MX-GX allemal. Wenn es dann aber schon USB 3.0 sein soll, sollte man sich lieber gleich einen etwas teureren Stick leisten, der dann auch bei der Leistung überzeugen kann. Beispiele dafür liefern das aktuelle Testfeld oder auch dieser Artikel. Dass man es auch besser machen kann, hat Mach Xtreme mit dem MX-FX bereits bewiesen. Dieser kostet zwar mehr, stellt aber insgesamt auch das rundere Produkt dar.
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