GeForce GTX 590 im Test: Multi-GPU von Nvidia versucht sich an AMDs HD 6990

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

GeForce GTX 590 gegen Radeon HD 6990 – im wahrsten Sinne des Wortes eines der heißesten Duelle in letzter Zeit. Und was die schiere Grafikkartenleistung betrifft, gibt es keinen eindeutigen Gewinner, beide 3D-Beschleuniger erreichen schlussendlich ein Unentschieden. In manchen Qualitätseinstellungen liegt das AMD- und in anderen das neue Nvidia-Produkt vorne. Generell lässt sich sagen, dass die GeForce-Entwicklung in kleineren Auflösungen als 2560x1600 die Nase vorn hat, während in der hohen Auflösung die AMD-Karte etwas flotter ist. Unterschiede bewegen sich im Bereich von unter zehn Prozent, zumal die erzielten Geschwindigkeiten durchgängig sehr hoch sind.

Bezüglich des Kühlsystems hat Nvidia eine – relativ zur brachialen Rechenkraft – akzeptable und vor allem bessere Arbeit als AMD abgeliefert. Das hindert die GeForce GTX 590 aber nicht daran, unter Windows ebenso unverständlich hörbar zu agieren wie das AMD-Pendant. Unter Last wird die Nvidia-Karte dann sehr laut, hält sich im Vergleich zur Radeon HD 6990 jedoch „angenehm zurück“. Zumal das Endergebnis besser ist, als der gemessene Dezibel-Wert es glauben machen möchte, denn der Axiallüfter hat, anders als die üblichen Radial-Vertreter, ein ganz angenehmes, dumpfes Betriebsgeräusch und neigt nicht zum „Kreischen“.

Nvidia GeForce GTX 590
Nvidia GeForce GTX 590

Warum die Grafikkarte trotz des guten Kühlsystems nicht richtig leise werden kann, ist in der Leistungsaufnahme begründet. Während der Blu-ray-Wiedergabe und im Zwei-Monitor-Betrieb ist diese noch akzeptabel, unter Windows fangen die Probleme dann aber an. Mehr als der letzte Platz im Testfeld ist nicht möglich. Die GeForce GTX 590 zieht zwar keine Unmengen aus der Leitung, aber mehr als das Konkurrenzprodukt von AMD. Unter Last steigt der Energiehunger dann enorm an und die Leistungsaufnahme ist extrem hoch. Dagegen ist selbst die Radeon HD 6990 noch „sparsam“.

Nicht vergessen werden darf bei der GeForce GTX 590, dass es sich um eine Multi-GPU-Karte handelt und es dementsprechend einige Nachteile gibt. So muss durchweg ein Multi-GPU-Profil vorhanden sein, ansonsten gibt es gegenüber einem Rechenkern gar keine oder nur eine schlechte Skalierung – wie zum Beispiel bei Gothic 4 in unserem Testparcours. Darüber hinaus darf nicht das Problem der Mikroruckler vergessen werden, wobei Nvidia, anders als AMD, die SLI-Technologie diesbezüglich durchaus etwas verbessert hat. Den aktuellen Stand der Dinge zu dem Thema haben wir erst kürzlich in einem CrossFire- und SLI-Artikel dargelegt.

GeForce GTX 590 ohne Kühlkörper
GeForce GTX 590 ohne Kühlkörper

Einen eindeutigen Gewinner im Duell GeForce GTX 590 gegen Radeon HD 6990 gibt es also nicht, denn beide Karten haben ihre Vor- und Nachteile. Der Preis wird eine entscheidende Rolle spielen. Er wird bei der Nvidia-Entwicklung voraussichtlich 639 Euro betragen und damit ziemlich genau 100 Euro teurer als bei AMDs Konkurrenzprodukt ausfallen. Es ist aber davon auszugehen, dass sich der Preis schnell auf ein vergleichbares Niveau senken wird.

Auf Nvidias Haben-Seite finden sich damit ein besserer Lüfter sowie geringere Mikroruckler, während AMD eine etwas bessere Leistungsaufnahme bieten kann. In Sachen Performance gibt es keinen eindeutigen Gewinner. Und damit müssen die persönlichen Vorlieben entscheiden, wobei wir den Nvidia-Spross durch die verbesserten Mikroruckler und den Lüfter einen Hauch vor AMD sehen – dazu muss aber der Preis auf ein ähnliches Niveau fallen, denn so konkurrieren beide Karten nur bedingt miteinander. Für beide Karten gilt derweil: Nur Enthusiasten sollten überhaupt mit einem Kauf liebäugeln.

Nvidia GeForce GTX 590
24.03.2011
  • Schnell genug für 2560x1600
  • Durchgängig AA/AF möglich
  • Sehr schnelles DirectX 11
  • SSAA in allen APIs möglich
  • CUDA/PhysX
  • Für 3D Vision Surround keine zweite Grafikkarte nötig
  • Minderung der Mikroruckler durch Treiber
  • Hörbar unter Windows
  • Sehr laut unter Last, aber kein unangenehmes Geräusch
  • Hohe Leistungsaufnahme unter Windows
  • Extrem hohe Leistungsaufnahme unter Last
  • Multi-GPU-Probleme wie Mikroruckler

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