Zalman GS1200 im Test: Kein neuer Klassenprimus
2/6Lieferumfang und Daten
- Material: Aluminium, Stahl und Kunststoff
- Abmessungen: ca. 570 × 260 × 640 mm (H × B × T)
- Gewicht: Etwa 12,4 kg
- Drei 5,25"-Front-Laufwerkschächte davon einer optional 3,5" (extern)
- Sechs 3,5"-Festplattenschächte davon einer für zwei 2,5"-Festplatten (intern)
- Drei 2,5"-Festplattenschächte (intern)
- Zwei 200-mm-LED-Lüfter in der Seitenwand und im Deckel, ein 120-mm-Lüfter in der Rückwand sowie zwei 92-mm-LED-Lüfter in der Front (jeweils mit Drehzahlüberwachung)
- Mainboard-Formfaktor: ATX, µATX und E-ATX
- Drei USB-2.0- sowie je ein USB-3.0-, eSATA-, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss im Deckel
Der Lieferumfang umfasst neben den üblichen Schrauben zum Einbau der Hardware und einer Bedienungsanleitung ein Festplatten-Pad, ein 12-Volt-CPU-Verlängerungskabel, die beiden Standfüße des Gehäuses sowie diverse Kabelbinder.
Ausstattung außen
Das neue Zalman GS1200 kommt in bekanntem Gewand daher, es wurden viele Aspekte des Vorgängers GS1000 übernommen. Einige Änderungen wurden jedoch trotzdem vorgenommen und diese beginnen bereits an der Front.
Dort, wo das GS1000 noch zwei Festplatten-Hot-Swap-Module besaß, bietet der heutige Proband nur noch ein Hot-Swap-Modul, gleichzeitig aber eine zweite Klappe, durch die der direkte Zugriff auf die verbauten Festplatten möglich ist. Um dabei die empfindlichen Datenträger mit ausreichend Frischluft zu versorgen und so ein Überhitzen der Festplatten zu vermeiden, sind vor beiden Klappen 92-mm-Lüfter verbaut. Dabei unterscheidet sich das GS1200 grundlegend von den meisten anderen Gehäusen, die am Markt erhältlich sind, denn die Lüfter tragen nach außen auf.
Die restliche Front besteht komplett aus Lochblech und bietet über den maximal drei 5,25"-Laufwerkschächten ein Feld mit einem beleuchteten Schriftzug des Herstellers sowie zwei Status-LEDs, die den Betrieb und Festplattenaktivitäten anzeigen.
Im Deckel befindet sich das Port-Kit, welches neben drei USB-2.0-Anschlüssen auch einen Universal Serial Bus der dritten Generation bietet, der die deutlich höheren Übertragungsraten bereitstellt. Dazu gesellen sich je ein eSATA-, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss. Das Port-Kit befindet sich in einer leichten Vertiefung, die sich in Richtung Rückseite fortsetzt und verstärkt. Eingebettet in das Design können dort eine 2,5"- oder 3,5"-Festplatte über einen Hot-Swap angeschlossen werden.
Die Rückseite bietet das altbekannte Bild mit ATX-Blende, einem 120-mm-Lüfter, sieben PCI-Slots sowie dem Netzteil an der Unterseite. Doch der Stromspender wird nun auch bei Zalman, ähnlich wie es bei der taiwanischen Konkurrenz Lian Li der Fall ist, zunächst an eine Halterung geschraubt und erst dann mit dem Chassis verbunden.
Die Seitenwände bieten den maximalen Komfort. Sie werden über jeweils zwei Rändelschrauben vom Chassis gelöst und können anschließend mit zwei großen Bügeln zur Rückseite entnommen werden. Damit die Befestigungsschrauben nicht spurlos verschwinden können, bleiben diese über einen Federmechanismus auch im gelösten Zustand mit den Seitenwänden verbunden. Während die rechte Seitenwand komplett aus gebürstetem, eloxiertem Aluminium besteht und lediglich einen weißen Schriftzug des Herstellers trägt, beherbergt die linke Seitenwand einen der beiden blau beleuchteten 200-mm-Lüfter.
Ein Blick auf die Verarbeitungsqualität zeigt, dass Zalman dieses wichtige Kriterium in keiner Weise stiefmütterlich behandelt. Die unterschiedlichen Materialien sind gut miteinander kombiniert. Es gibt an keiner Stelle Hinweise, die auf Qualitätsmängel schließen lassen.
Ausstattung innen
Der Innenraum beherbergt wie der des Vorgängers zwei separate Bereiche, in denen die Hardware verbaut werden kann. So bietet der untere Bereich Platz für das Netzteil sowie diverse Kabel und das Hot-Swap-Modul mitsamt einer kleinen Lüftersteuerung.
Bereits im Abschnitt „Ausstattung außen“ wurde angesprochen, dass das Netzteil vor der Montage am Chassis zunächst an eine Halterung geschraubt wird. Im Innenraum wird dieses Konzept komplettiert: Am Boden des GS1200 befinden sich zwei Rollen, über die das Netzteil geführt eingeschoben werden kann, ohne den Boden beziehungsweise den Stromspender zu zerkratzen. Eine Lösung, die vor allen Dingen bei großen und schweren Netzteilen von Vorteil sein dürfte. Alle Kabel, die an das Mainboard angeschlossen werden, können bereits im unteren Bereich aus dem Innenraum hinaus hinter den Mainboard-Tray geführt werden. Dazu stehen zwei große Öffnungen bereit.
Im oberen Bereich stehen fünf Öffnungen parat, um alle Kabel des Netzteils an der entsprechenden Stelle wieder in den Innenraum zu führen. Damit die rechte Seitenwand nicht unnötig ausgebeult wird, sobald dahinter Kabel verlegt sind, bestückt Zalman den Tray mit einigen Halteösen, um alle Kabel mit Kabelbindern zu befestigen. Auf diese Weise bleibt das Innere des GS1200 aufgeräumt und wird der durch die verbauten Lüfter erzeugte Luftfluss nicht gestört. Im Mainboard-Tray selbst befindet sich eine große Öffnung, so dass die back-plate eines Prozessorkühlers montiert werden kann, ohne die gesamte Hardware ausbauen zu müssen.
Der vordere Teil des Big-Towers bildet beinahe schon einen dritten Teil im Innenraum. So sind die vier 5,25"-Laufwerkschächte samt darunter befindlicher Festplattenkäfige optischen streng vom restlichen Innenleben abgeschottet.
Ähnlich wie andere Hersteller arbeitet auch Zalman größtenteils mit Konzepten, die den Einsatz von Werkzeug beim Einbau der Hardware verzichtbar machen. So können die maximal vier optischen Laufwerke mit den gleichen Rändelschrauben befestigt werden, wie es bereits bei den Seitenwänden der Fall war. Auch die Festplatten finden ihren Platz in einer massiven Halterung, die mit wenigen Handgriffen an den Speichermedien befestigt werden kann. Der untere Bereich in der Front bietet einen Festplatten-Hot-Swap für maximal drei 3,5"-Festplatte. Am Anschlusspanel können zusätzlich zwei Lüfter befestigt und gesteuert werden. Ein kleiner Schiebeschalter bietet die Möglichkeit den Betrieb der Lüfter zwischen fünf und zwölf Volt umzuschalten. Die Position des Schalters ist jedoch ungünstig gewählt und deshalb nur schwer erreichbar.
Sowohl quantitativ als auch qualitativ machen die Konzepte und Ausstattungsmerkmale im Innenraum einen sehr guten Eindruck. Die Ausstattung, die man sich von einem Gehäuse dieser Preisklasse wünscht, ist vorhanden. Alles ist hervorragend verarbeitet, es gibt keine scharfen Kanten und das gesamte Chassis ist – mit oder ohne Seitenwände – äußerst stabil. Nun wird es Zeit die Praxistauglichkeit zu erproben und einige Erfahrungen im Umgang mit dem heutigen Probanden zu machen.