Entwickler sehen Android-Fragmentierung als Problem
Die Mehrheit der Entwickler von Android-Applikationen sieht die Fragmentierung des Betriebssystems als nicht zu unterschätzendes Problem an. Dies ist das Resultat einer Befragung von 250 an entsprechenden Apps arbeitenden Programmierern durch die Beteiligungsgesellschaft Baird.
Knapp ein Viertel der Befragten stuft die Anzahl der verschiedenen Android-Versionen als riesiges Problem ein, jeder Dritte stuft es als bedeutsam ein. Durch die zahlreichen Unterschiede sei es mit einem hohen Aufwand verbunden, die Programme für alle Geräte mit den verschiedenen Ausgaben des Betriebssystems zu erstellen. Zudem müssten auch Unterschiede in der Hardware der einzelnen Geräte wie verschiedene Display-Auflösungen berücksichtigt werden. Derzeit sind Smartphones und Tablets mit insgesamt sechs unterschiedlichen Android-Versionen (1.5, 1.6, 2.1, 2.2, 2.3, 3.0) im Umlauf.
Allerdings gibt es laut den Umfrageergebnissen auch andere Probleme, in erster Linie den Android Marketplace betreffend. Hier wird zum einen die Unübersichtlichkeit kritisiert, die dafür sorgt, dass die eigenen Applikationen in der Menge der „Junk“-Apps untergehen. Aber auch die Möglichkeit, außerhalb von Googles App Store Programme zu beziehen, findet nicht bei allen Anklang. Hier sei Apples Politik aus Sicht der Entwickler besser. Dort seien zudem die Verdienstmöglichkeiten besser, Android kommt hier hinter BlackBerry nur auf Platz drei.
Die in den letzten Wochen und Monaten verstärkt aufgekommene Kritik ist an Google aber nicht spurlos vorbeigegangen. Dort hat man die Freigabe des Android-3.0-Quellcodes vorerst nicht erteilt, um der Fragmentierung zumindest teilweise entgegenzuwirken. Zudem hat das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View so die Möglichkeit, enger mit einigen wenigen Tablet-Herstellern zusammenzuarbeiten. Berichten aus der vergangenen Woche zufolge will man zusätzlich analog zu Microsoft an einer mehr oder weniger einheitlichen technischen Basis für Android-Smartphones und -Tablets arbeiten, um einerseits die Entwicklungskosten der Geräte zu senken und andererseits den Aufwand für Software-Entwickler zu verringern.