NZXT H2 im Test: Flüsterleises Gehäuse bei 5 Volt

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Sven Scharpe
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Lieferumfang und Daten

  • Material: Stahlblech mit Anbauteilen aus Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 466 x 215 x 520 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 8,9 kg
  • Drei 5,25"-Laufwerkschächte
  • Acht Einbauplätze für 3,5"-/2,5"-Festplatten oder SSDs
  • Ein externes Dock für 3,5"-/2,5"-Festplatten oder SSDs
  • Mainboard-Formfaktor: Mini-ITX, Micro-ATX, ATX
  • Frontanschlüsse: Einmal USB 3.0 und drei USB-2.0-Anschlüsse sowie jeweils ein Anschluss für Mikrofon und Kopfhörer
Belüftungsmöglichkeiten
Position Anzahl Größe U/min Anschluss Staubfilter Anlaufspannung
Front 2 120 mm 1200 3pin-Molex Ja 4,9 V
Deckel 1 (optional) 140 mm
Linke Seite
Rechte Seite
Heck 1 120 mm 1300 3pin-Molex 5,0 V
Boden 1 (optional) 120 mm Ja

Das Zubehör fällt beim NZXT H2 sehr übersichtlich aus. In einer kleinen Pappschachtel befinden sich neben mehreren Beuteln mit diversen Schrauben noch sechs Kabelbinder und ein Piezo-Speaker zur Ausgabe von BIOS-Beep-Codes.

Ausstattung außen

Die Frontklappe bedeckt die komplette Vorderseite des NZXT H2 und sorgt mit ihrer großen und glatten Fläche für ein überaus sauberes und dezentes Erscheinungsbild. Die linksseitig angeschlagene Tür besteht wie der Rest der Frontpartie aus Kunststoff und verfügt über eine Einlage, die aus Aluminium zu bestehen scheint, während die Innenseite mit dünnem Dämmmaterial versehen ist. Um die schwarze Front etwas aufzulockern, wird dem Inlay eine schmale verchromte Umrandung spendiert. Hat man die Anziehungskraft der beiden in die Tür integrierten Magnete überwunden, fällt zuallererst der geringe Öffnungswinkel von nur etwas mehr als 90° auf. Zwei Scharniere aus Plastik stellen dabei die Verbindung zum Chassis her.

NZXT H2 – Vorderansicht
NZXT H2 – Vorderansicht

Hinter der Tür kommen die Blenden der drei 5,25"-Schächte zum Vorschein. Jede davon verfügt an der Vorderseite über einen kleinen Schieber. Betätigt man diesen, kann die Abdeckung bequem und ohne Verrenkungen entfernt werden.

Zwei 120-mm-Lüfter bieten heute schon viele Gehäuse, bei den Ventilatoren des NZXT H2 gibt es allerdings einige Besonderheiten, auf die wir kurz eingehen möchten. Jeder der beiden Lüfter sitzt in einer Aufnahmevorrichtung aus Kunststoff und verfügt selbstverständlich auch über einen eigenen Staubfilter. Das alleine wäre nicht weiter von Belang, interessanter ist die Tatsache, dass man die Lüfter inklusive ihrer Halterung einfach demontieren kann und dabei keinerlei Kabel zu Gesicht bekommt. Realisiert wird diese intelligente Lösung durch eine Kontaktfläche, die sich an der Aufnahmevorrichtung des Lüfters befindet. Das dazu passende Gegenstück befindet sich direkt am Chassis. Wer nun die Serienlüfter gegen andere Modelle austauschen möchte, muss nicht zum Lötkolben greifen. Die Platine mit der Kontaktfläche verfügt über einen Anschluss für Standard-3pin-Molex-Stecker und erlaubt so den Austausch des Ventilators innerhalb weniger Minuten. Hat man beide Lüftermodule aus dem Gehäuse entfernt, kann man schon einen ersten Blick auf die Festplattenschlitten erhaschen.

NZXT H2 – Tür offen
NZXT H2 – Tür offen
NZXT H2 – Lüftermodul entnommen
NZXT H2 – Lüftermodul entnommen
NZXT H2 – Kontaktschalter für Lüfter
NZXT H2 – Kontaktschalter für Lüfter
NZXT H2 – Lüftermodul
NZXT H2 – Lüftermodul
NZXT H2 – Frontpanel
NZXT H2 – Frontpanel
NZXT H2 – SATA-Hot-Swap-Dock
NZXT H2 – SATA-Hot-Swap-Dock

Wie es sich für ein Silent-Gehäuse gehört, sind die beiden Seitenwände frei von Öffnungen, entsprechend wenig gibt es hier zu berichten. Sehr viel spannender ist dann allerdings der Deckel des H2. Im vorderen Bereich befindet sich eine Lüftersteuerung, mit der die Lüfter in drei Stufen geregelt werden können, und die beiden Taster für Power und Reset. In direkter Nachbarschaft liegen auch die Frontanschlüsse, hier werden dem Anwender drei USB-2.0-Ports und eine moderne USB-3.0-Schnittstelle geboten. Darüber hinaus besitzt das H2 auch jeweils einen Anschluss für Kopfhörer und Mikrofon.

Direkt hinter dem Frontpanel liegt eine große geriffelte Abdeckung, unter der sich eine SATA-Docking-Station für 3,5"- und 2,5"-Datenträger befindet. Am Ende des Deckels gibt es noch eine zweite, ähnlich aussehende Abdeckung, die von vier Magneten an Ort und Stelle gehalten wird. Entfernt man sie, findet man einen Einbauplatz für einen zusätzlich montierbaren 140-mm-Lüfter vor. Der Einsatz einer solchen Blende ergibt bei einem Silent-Gehäuse durchaus Sinn, das Abstrahlen des Schalls wird so am Deckel auf ein Minimum reduziert. Als netter Nebeneffekt darf hier auch gelten, dass durch die ungenutzte Öffnung nicht unnötig Staub in den Innenraum gelangt.

NZXT H2 – Einbauplatz für optionalen 140-mm-Lüfter
NZXT H2 – Einbauplatz für optionalen 140-mm-Lüfter

Am Heck wird ersichtlich, dass auch beim H2 das Netzteil entgegen der ATX-Norm am Boden untergebracht wird. Ansonsten finden sich hier mit einem weiteren 120-mm-Lüfter und zwei Schlauchdurchführungen für eine Wasserkühlung die fast schon üblichen Zutaten eines aktuellen Midi-Towers. Elegant gelöst ist die Durchführung für das USB-3.0-Kabel der Frontanschlüsse. Hier wird die Strippe durch eine spezielle kleine Öffnung geführt und blockiert so weder einen Slot für die Erweiterungskarten noch eine der Schlauchdurchführungen.

Das NZXT H2 steht auf einem Rahmen aus Kunststoff. Dieser verfügt über diverse kleine Auflagen aus Gummi und sollte so zumindest eine rudimentäre Entkopplung vom Untergrund gewährleisten. Wie schon erwähnt, sitzt das Netzteil auch beim H2 am Boden. Die Luft wird dabei, wie üblich, durch eine im Bodenblech befindliche Öffnung angesaugt. Direkt daneben liegt noch eine zweite Öffnung, hier kann bei Bedarf ein weiterer 120-mm-Ventilator eingebaut werden. Sowohl für das Netzteil als auch für den optionalen Lüfter gibt es einen einzelnen großen Staubfilter. Er kann zum Reinigen ganz bequem nach hinten herausgezogen werden, viel besser kann man das nicht lösen.

Obwohl es sich bei unserem Testmuster noch um ein Vorserienmodell handelt, ist die Verarbeitung bereits sehr ordentlich. Auch die Lackierung hinterlässt schon jetzt einen guten Eindruck, wir konnten weder Einschlüsse noch Lacknasen finden. Die Schnittstellen am Frontpanel sind alle sauber und gerade eingelassen, auch da gibt es nichts zu meckern. Lediglich der bei der Front eingesetzte Kunststoff dürfte gerne etwas hochwertiger ausfallen.

Ausstattung innen

Nach dem Öffnen fällt auf, dass das Innere des NZXT H2 im gleichen matten Schwarz gehalten ist wie die äußeren Flächen. Der bis zu acht Laufwerke umfassende Festplattenkäfig ist bei diesem Gehäuse einmal nicht um 90° gedreht, was grundsätzlich kein Nachteil ist. Nachdem die beiden Frontlüfter entnommen wurden, ist es möglich, die Festplattenträger nach vorne herauszuziehen. Jeder der Träger besteht aus spröde wirkendem Hartplastik und kann entweder einen 3,5"- oder 2,5"-Datenträger aufnehmen. Die großen Laufwerke werden einfach mit vier gummigelagerten Metallbolzen festgeklemmt, während die kleineren Modelle von unten mit jeweils vier Schrauben mit dem Festplattenträger verschraubt werden. Abschließend können die bestückten Träger noch mit Rändelschrauben fixiert werden. Die besagten Schrauben befinden sich praktischer Weise an einer Schiene direkt am Festplattenkäfig, so hat man sie immer zur Hand und kann sie auch nicht so schnell verlieren.

Für 5,25"-Geräte stehen dem Anwender drei Schächte zur Verfügung. Die Befestigung erfolgt dabei mit einem schraubenlosen Mechanismus, zusätzlich können die Geräte auch noch mit bis zu vier Schrauben gesichert werden. Dadurch wird dann auch erst der Einbau der von uns verwendeten Lüftersteuerung möglich.

NZXT H2 – Innenraum
NZXT H2 – Innenraum

Der Mainboardträger des H2 besitzt drei mit Gummitüllen versehene Öffnungen, die später das Verlegen der Kabel erleichtern sollen. In dieser Hinsicht ebenfalls ausgesprochen hilfreich sind die auf der Rückseite des Trays vorhandenen Ösen, an denen die Kabel verzurrt werden können. Oftmals ist ein vernünftiges Kabelmanagement bei gedämmten Gehäusen mit gewissen Hindernissen verbunden. Das eingesetzte Dämmmaterial raubt hier häufig kostbaren Platz zwischen rechter Seitenwand und Mainboardträger. Beim H2 sollte es aber zu keinen größeren Beeinträchtigungen kommen, knapp zwei Zentimeter Raum dürften auch für dickere Strippen problemlos ausreichen.

NZXT setzt beim H2 auf relativ dünnen Akustikschaumstoff als Schalldämmung. Verkleidet wurden dabei neben der Frontklappe lediglich noch die beiden Seitenwände. Wie sich das Material bei der Lautstärkemessung schlägt, werden wir später noch sehen. Es kann aber schon an dieser Stelle gesagt werden, dass dieser dünne und sehr leichte Schaumstoff eventuell aufkommenden Vibrationen kein Paroli wird bieten können. Immerhin, eine Geruchsbelästigung durch das zum Einsatz kommende Material besteht nicht.

NZXT H2 – Rückseite Mainboardträger
NZXT H2 – Rückseite Mainboardträger
NZXT H2 – Festplattenschächte
NZXT H2 – Festplattenschächte
NZXT H2 – 5,25" Befestigung
NZXT H2 – 5,25" Befestigung
NZXT H2 – Heckansicht von innen
NZXT H2 – Heckansicht von innen
NZXT H2 – Deckel von innen
NZXT H2 – Deckel von innen
NZXT H2 – Bodenansicht von innen
NZXT H2 – Bodenansicht von innen

Auch bei der Befestigung der Erweiterungskarten setzt man im Hause NZXT auf robuste Rändelschrauben. Für überlange Pixelbeschleuniger stehen bis zu 28,5 Zentimeter bereit, wenn auf gleicher Höhe keine Festplatten eingebaut werden und die Festplattenträger im Gehäuse verbleiben. Ohne die besagten Träger bleiben dagegen ca. 31 Zentimeter Raum. Sind die Einbauplätze auf Höhe der Grafikkarte dagegen belegt, bleiben noch ca. 28 Zentimeter, wovon dann noch die Tiefe des SATA-Steckers abgezogen werden muss. Das Netzteil wird beim H2 am Boden befestigt und liegt dabei auf vier kleinen und extrem dünnen Auflagepunkten aus Gummi auf. Eine Entkopplung darf man hier sicher nicht erwarten.

Die Verarbeitung des Inneraumes geht in Ordung. Trotz des Vorserienstatus unseres Testmusters konnten wir selbst in entlegenen Winkeln keine scharfen Kanten finden. Auch die Lackierung hinterlässt einen positiven Eindruck und gibt keinen Grund zur Klage.

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