SilverStone TJ11 im Test: Das bietet das Gehäuse für 560 Euro
3/6Erfahrungen
Wie es sich für ein Gehäuse aus dem Premiumbereich gehört, ist der Hardwareeinbau ein richtiges Vergnügen. Der entnehmbare Mainboardträger kann den Komfort zwar noch zusätzlich steigern, wirklich nötig ist er allerdings wegen des großzügigen Platzangebotes aber nicht. Schiefe Bauteile oder ungenau geschnittene Gewinde wären im Preisbereich, in dem das TJ11 spielt, absolut unverzeihlich. Hier kann dann auch Entwarnung gegeben werden, alles passt exakt so, wie es auch sein soll. Auch der Staubfilter mit magnetischem Rahmen kann völlig problemlos am Netzteil befestigt werden, das funktioniert auch dann noch einwandfrei, wenn das Lüftergitter etwas über das Netzteilgehäuse ragt.
Ein Problem der eher ungewöhnlichen Art hat sich während des Testbetriebs gezeigt. Durch den Umstand, dass sowohl die abgerundete Front als auch das Heck vollkommen glatt sind und ohne jede Öffnung oder Mulde auskommen, ist es nicht ganz einfach, das vollbestückte TJ11 als Einzelperson zu tragen. Den einzigen Halt, den die Finger finden können, sind die beiden seitlichen Öffnungen für die 180-mm-Lüfter. Da das SilverStone TJ11 wegen seiner ausufernden Dimensionen sicher eher selten den Standort wechseln wird, ist dieser Umstand wohl zu vernachlässigen. Steht dennoch einmal ein Transport an, empfehlen wir dringend das unhandliche Schwergewicht mit zwei Personen zu tragen.
Um einen Gesamtüberblick über alle bisher getesteten Gehäuse zu geben, befindet sich eine vollständige Liste im unten angefügten Klapptext.
Von besonderem Interesse ist sicher auch noch ein Punkt, der den meisten Kaufinteressenten vielleicht so nicht bekannt ist. SilverStone selbst wie auch die meisten Händler preisen das TJ11 als „Vollaluminium-Konstruktion“ an. Das ist so nicht ganz richtig, große Teile des Bodens, die Festplattenkäfige, der Großteil des Mainboardträgers, die Befestigunsvorrichtungen für die beiden 180-mm-Lüfter und die Montageblende für das Netzteil bestehen bei unserem Testmuster aus lackiertem Stahlblech. Immerhin, wenn man ein wenig auf der Seite des Herstellers stöbert, findet man eine Tabelle, in der neben Aluminium auch etwas verschämt von 0,8 Millimeter Stahlblech die Rede ist. Warum trotz des horrenden Preises von 560 Euro kein Gehäuse aus Vollaluminium realisiert wurde, bleibt das Geheimnis des Herstellers.