Intel verschiebt Smartphone-Pläne erneut
Bei Smartphones bekommt Intel auch weiter keinen Fuß auf die Erde. Im Rahmen des jährlichen Investor Meetings hat Intels CEO Paul Otellini die erneute Verschiebung von wichtigen Bauteilen für den Markt der Smartphones angekündigt. Gleichzeitig will man auch Nokia einen Teil der Schuld zuschieben.
„Nokia war der falsche Partner“, sagte Otellini in seinen Ausführungen. Damit spielt er auf die Trennung von Nokia mit Intel in Richtung Microsoft im Februar an, mit der auch die Pläne von Intel bezüglich Meego, der Softwareentwicklung von Nokia und Intel, zurückgeworfen wurden.
Zu Beginn des kommenden Jahres sollen Smartphones auf Basis des „Medfield“ in den Handel kommen, sagte Intels Chef weiter. Was von diesen Aussagen allerdings zu halten ist, bleibt fraglich. Diese Töne hatte Intel auch bei „Moorestown“ angeschlagen, der seit mehr als einem Jahr verfügbar ist und immer noch in quasi keinem Gerät verbaut ist. Dabei sei der Markt, insbesondere auch im „alten Europa“, aktuell im großen Wachstum, wie Intel selbst mit einer Folie verdeutlichte.
Dies warf auch bei den Investoren direkt die Frage auf, warum Intel nicht auf ARM setze, sind Chips auf Basis dieser Architektur doch in nahezu 90 Prozent aller Smartphones verbaut. Die erst einmal kurze Antwort darauf war, das dies nicht passieren wird, auch wenn der Konzern über alle notwendigen Lizenzen verfüge. Otellini führte danach ein wenig genauer aus, dass der einzige wahre Vorteil der ARM-Architektur der Stromverbrauch sei, bei allen anderen Punkten sei eine x86-Architektur überlegen. In die gleiche Kerbe hatte auch AMD vor kurzer Zeit geschlagen. Zudem sei man bei Intel nicht bereit, Lizenzgebühren für etwas zu bezahlen, das man letztlich besser hinbekommen kann.
Ähnlich düster sieht es bei Intel auch an der Tablet-Front aus, auch wenn man sich dort selbst besser aufgestellt sieht. So gab man erneut zu Protokoll, dass man auf Basis von „Oak Trail“ mehr als 35 Designs von Tablets im Markt habe – dies hatte man auch zuletzt wiederholt vermeldet. Der Markt sei in dem Bereich jedoch viel offener und vielfältiger, es gäbe noch sehr viel Spielraum für Experimente, führte Otellini seine Ausführungen fort. Der Tablet-Markt sei wie auch der Smartphone-Bereich sehr wichtig, aber Intel verdiene bereits auch in diesem Markt. Denn letztlich sind für alle Dienste stationäre Server notwendig und mit diesen verdiene Intel entsprechend.
Zu guter Letzt kam man noch auf das Thema Smart TV zu sprechen. Hier verkauft Intel nach eigenen Angaben 10.000 Geräte pro Tag allein in Europa, nicht alle davon sind direkt auch Google TV – aber in allen steckt ein Atom-Prozessor. Und viel Luft nach oben gebe es auch noch in diesem Marktsegment.