Telekom will Anbieter an Ausbaukosten beteiligen

Patrick Bellmer
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In der vergangenen Woche teile die Deutsche Telekom mit, dass man die Kapazität des eigenen Backbone-Netzes verdreifachen wolle, um Geschwindigkeitseinbrüche bei bestimmten Diensten zu verhindern. Insbesondere beim Aufrufen von Googles Video-Portal YouTube kommt es immer wieder zur Verringerung der Übertragungsrate.

Laut Telekom sei die Nachfrage hier geradezu „explodiert“, der Ausbau der Kapazitäten sei nicht mit der gleichen Geschwindigkeit möglich. Zukünftig wolle man „verkehrsintensive Anbieter“ aber an den Kosten des Netzausbaus beteiligen, so der Unternehmenssprecher Mark Nierwetberg gegenüber dem Focus. Damit steht zumindest in Deutschland eine neue Runde in der Debatte rund um das Thema Netzneutralität ins Haus.

Denn im Falle einer Umsetzung dieser Pläne würden Anbieter, die sich nicht finanziell beteiligen, in Zeiten hoher Auslastung benachteiligt werden. Um dies zu verhindern, müsste Dienst XY neben den eigenen Anschlussgebühren zusätzlich etwaige Kosten der jeweiligen Backbone-Betreiber – in diesem Fall die Deutsche Telekom – tragen. In der Politik wird das Thema unterschiedlich bewertet. Während SPD, Grüne und Linke die Netzneutralität gesetzlich sichern wollen, sprechen sich CDU, CSU und FDP dagegen aus.

Bereits im November hatte Telekom-Chef René Obermann sich für “unterschiedliche Qualitätsstufen“ ausgesprochen. Es müsse sichergestellt sein, dass wichtige Daten auch in Zeiten hoher Auslastung ausreichend schnell übertragen werden können. Allein nach finanziellen Aspekten solle eine solche Priorisierung aber nicht stattfinden.

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