GTX 580/HD 6970: MSI Lightning mit viel Potenzial und schwacher Umsetzung
4/5Sonstige Messungen
Beide MSI-Probanden verrichten in Bezug der Lautstärke unter Windows einen guten Job. Die Radeon HD 6970 Lightning hat die Nase mit 41 Dezibel knapp vorne und ist damit aus einem geschlossenen Gehäuse nicht von den restlichen Komponenten zu unterscheiden. Die GeForce GTX 580 Lightning ist mit 42,5 Dezibel etwas lauter, schlussendlich aber immer noch sehr leise. Die Standard-Modelle sind durchweg lauter. Unterschiede zwischen den vorinstallierten BIOS-Modi oder der manuellen Lüftersteuerung gibt es nicht. Letzteres ist der Fall, da das BIOS keine geringere Drehzahl als 30 Prozent zulässt, mit denen die Karten bereits von Haus aus arbeiten.
Unter Last ist die Radeon-Adaption dann mit 55 Dezibel der klare Sieger. Der 3D-Beschleuniger ist zwar ohne weiteres aus dem geschlossenen Gehäuse zu hören, wird dabei aber nicht störend. Das Referenzdesign ist um einiges lauter, zumal das Betriebsgeräusch auf der MSI-Entwicklung angenehmer ist. Mittels (wohlgemerkt aggressiv) manuell im hauseigenen Afterburner modifizierten Lüftersteuerung lässt sich die Geräuschkulisse gar auf sehr leise 43,5 Dezibel reduzieren – beeindruckend!
Die GeForce GTX 580 Lightning gerät mit dem Standard-BIOS etwas auf Abwegen, denn mit 62,5 Dezibel sind die Lüfter lauter als das Referenzdesign und damit sehr störend. Mit dem zweiten etwas langsameren BIOS wird die Karte auf 56 Dezibel gezähmt und reiht sich so vor der Standard-Karte ein. Mit einer manuellen Lüftersteuerung sind leise 47 Dezibel möglich.
Solange die Lüfterdrehzahl nicht manuell verringert wird, sind die Temperaturen von beiden Lightning-Modellen selbst unter Last sehr gering. Die GeForce GTX 580 mit dem zweiten BIOS wird mit 73 Grad noch am wärmsten. Mit der manuellen Lüftersteuerung erhitzen sich die Rechenkerne auf 80 (HD 6970) beziehungsweise 85 Grad Celsius (GTX 580). Die Kartenrückseite wird in dem Szenario 75 Grad (GTX 580) und 89 Grad Celsius (HD 6970) warm. Letzteres ist zwar durchaus hoch, aber dennoch unproblematisch. Einzig auf eine gute Gehäusebelüftung sollte geachtet werden.
Unter Windows ist die MSI GeForce GTX 580 Lightning mit 176 Watt (gemeint ist der gesamte PC) leicht sparsamer als das Referenzdesign, während die Radeon HD 6970 Lightning mit 173 Watt etwas mehr braucht. Nichtsdestotrotz sind die Unterschiede gering.
Unter Last zeigt sich dann ein ähnliches Bild. Der Nvidia-Ableger ist mit 437 Watt trotz der besseren Performance neun Watt sparsamer als das Standard-Modell, der Radeon-Vertreter mit 419 Watt dagegen 16 Watt hungriger. Bei letzterer steigt die Leistungsaufnahme beim Einsatz der manuellen Lüftersteuerung um sechs Watt an, was mit den höheren Temperaturen zu erklären ist. Denn in dem Fall weiten sich die Leckströme der GPU aus.
Dasselbe gilt für die GeForce GTX 580. Mit dem leiseren zweiten BIOS ist die Leistungsaufnahme noch identisch, nach der Afterburner-Modifizierung aber um acht Watt höher.
Beide Lightning-Karten wurden von MSI mehr oder weniger für das Übertakten geschaffen. Das fängt bei dem optimierten PCB an und hört beim eigenen Afterburner-Tool auf, mit dessen Hilfe sich neben der GPU- auch die Speicher- und die I/O-Spannung der Stromversorgung verändern lässt.
Bei der GeForce GTX 580 Lightning (1,015 Volt) ist bei den normalen Einstellungen ein TMU-Takt von 883 MHz möglich, was eine Shaderfrequenz von 1.766 MHz zur Folge hat. Der 1.536 MB große GDDR5-Speicher läuft mit bis zu 2.301 MHz ohne Probleme. Das steigert die Performance je nach Applikation zwischen vier und sechs Prozent. Die Leistungsaufnahme erhöht sich um 13 Watt, die Lautstärke um 1,5 Dezibel.
Um die Spannungserhöhung zu testen, steigern wir die Spannung bei der GPU um 0,15 Volt (bis zu 0,2 Volt möglich) und die I/O-Spannung um 0,05 Volt. Die Speicherspannung lassen wir identisch (bis zu +0,1 Volt möglich), der der VRAM schon am Maximum läuft. In dem Fall sind bei der TMU-Domäne weitere 39 MHz möglich, bei den Shadereinheiten 78 MHz. Die Performance steigt um weitere ein bis drei Prozent, die Leistungsaufnahme um satte 104 Watt (gegenüber dem vorherigen OC-Test) und die Lautstärke um 7,5 Dezibel. Die GPU-Temperatur liegt bei 90 Grad Celsius.
Die GPU der MSI Radeon HD 6970 Lightning (GPU-Spannung: 1,174 Volt) zeigt sich etwas störrig, denn bei 960 MHz haben wir schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Der 2.048 MB große GDDR5-Speicher arbeitet mit bis zu 3.000 MHz einwandfrei, was zeitgleich der im Afterburner maximal einstellbare Wert ist. Die Leistung erhöht sich um zwei bis drei Prozent an, der Energiehunger um 19 Watt und die Lautstärke um ein Dezibel.
Die GPU-Spannung lässt sich bei der Karte auf bis zu 1,274 Volt steigern, die Speicherspannung um 0,1 Volt (was wir für die Testreihen aber ausgelassen haben, da kein höherer Takt möglich ist) und die I/O-Spannung auf 1,179 Volt (normal: 1,129 Volt). Dadurch können wir der Cayman-GPU zusätzliche 32 MHz entlocken. Die Geschwindigkeit erhöht sich um ein bis zwei Prozent, die Leistungsaufnahme um weitere 56 Watt und die Lautstärke um sechs Dezibel.