HTC Desire S im Test: Frischzellenkur für den Verkaufsschlager
3/5Bedienung & Oberfläche
Die Bedienung des Desire S erfolgt primär über das 3,7 Zoll große Super-Clear-LC-Display, das in guten aber nicht mehr bahnbrechenden 480 x 800 Pixeln darstellt. Erwähnenswert ist dabei, dass die Desire-Familie in komprimierter Form die Diskussionen und Engpässe um das Verhältnis von S-LCD und AMOLED beinhaltet: Während das erste Desire zunächst über letztere Display-Technologie verfügte, wurde noch in der Hochzeit des Desire auf die erstere gewechselt, die über das Desire HD bis heute zum Desire S zum Einsatz kommt.
Über die Vor- und Nachteile kann man sich nach wie vor trefflich streiten, auch wenn als ausgemacht gelten darf, dass AMOLED über die besseren Schwarzwerte verfügt. Die Darstellung des Desire S weiß aber mit einer gehörigen, den Pixel-Verhältnissen auf 3,7 Zoll geschuldeten Schärfe sowie strahlenden Farben trotzdem ohne Abstriche zu überzeugen.
Gleiches gilt für die grundsätzliche Bedienung. Zwar verfügt das Desire S „nur“ über eine Single-CPU mit 1 GHz und konventionellen 786 MByte Arbeitsspeicher, doch reicht eine solche Konfiguration nach wie vor locker dazu aus, allen gängigen Anwendungen auf einem Smartphone in flüssiger Weise nachzugehen. Ob dies mit Blick auf für Dual-Core-Prozessoren optimierte Anwendungen wie Spiele mittel- und langfristig Gültigkeit besitzen, bleibt zwar abzuwarten – nach heutigem Stand ist das Desire S für eine umfassende Nutzung bei weitem potent genug.
Komplementiert wird die Bedienung natürlich auch in diesem Falle über die obligatorische Knopfreihe, wobei HTC erneut auf Soft-Touch statt auf mechanische Knöpfe setzt. Über das Für und Wider dieser beiden Konzeptionen gibt es – auch innerhalb der Redaktion – wie eh und je unterschiedliche Ansichten; an dieser Stelle wird der Standpunkt vertreten, dass die Vorteile bei Soft-Touch überwiegen, da so eine bruchlose und damit flüssigere Bedienung ermöglicht wird, sofern die Tasten – wie im Falle des Desire S – nicht hypersensibel reagieren.
In Sachen Betriebssystem und Oberfläche kommt wieder einmal die potente Kombination aus Android in der derzeit aktuellsten Version 2.3 sowie der HTC-eigenen Sense-Benutzeroberfläche zum Einsatz, was gegenwärtig den HTC-Android-Standard und somit höchst solide Kost darstellt.
Wie gewohnt kann dementsprechend auch in diesem Fall über insgesamt sieben frei modifizierbare Desktops verfügt werden, die über die Nutzung des Android Marketplace und der dort verfügbaren (in großen Teilen kostenlosen) Programmvielfalt sehr individuell angepasst werden können. Und auch die altbekannten HTC-Standard-Apps sind wieder installiert. Dazu gehört beispielsweise die nach wie vor nicht bahnbrechende, dafür aber komfortable „Friend Stream“-App, die es erlaubt, Informationen aus verschiedenen sozialen Netzwerken zusammenzufassen, sodass der geneigte Nutzer im Idealfall nur noch diese App bedienen muss. Ebenfalls vorhanden ist unter anderem auch die mittlerweile gängige App-Sharing-Funktion, über die anderen Nutzern App-Tipps zum Angebot im Android Marketplace mitgeteilt werden können.
Eine explizite Erwähnung wert ist die Sense-UI, die in der Version 2.1 durchaus einige kleine Neuerungen mit sich bringt, wobei HTC abermals das Gefühl bestärkt, zu jeder neuen Android-Version auch ein überarbeitetes Sense in petto zu haben. Zu den besagten Neuerungen gehört unter anderem ein Facebook-Status-Feld auf dem Hauptbildschirm, eine durch neue Sortier-Buttons strukturierte App-Übersicht, die nun per getrennten Sektionen komfortabler durchscrollt werden kann sowie der direktere Zugriff auf die Einstellungen über die Statusleiste – kleine Änderungen, die dazu beitragen, dass HTC-Geräte auch vor der Einführung von Sense 3.0 weiterhin über eine der besten UIs überhaupt verfügen.