Motorola Xoom im Test: Das erste Tablet mit Android Honeycomb
2/5Technik
Das technische Herzstück des Xoom stammt von Nvidia und hört auf den Namen Tegra 2. Dieser SoC verfügt über zwei CPU-Kerne vom Typ ARM Cortex A9, die mit jeweils maximal einem Gigahertz getaktet werden können, sowie einer GeForce-ULP-GPU mit insgesamt acht Shader-Einheiten. Alle drei Kerne teilen sich einen ein Megabyte großen Cache. Zu den teilweise im Xoom nicht genutzten Funktionen des Tegra 2 gehören die Aufnahme und Wiedergabe von Videos in voller HD-Auflösung (1.920 × 1.080 Pixel), die Unterstützung von Kamerasensoren mit maximal zwölf Megapixeln sowie die Ansteuerung von bis zu zwei Bildschirmen.
Beim Speicher setzt Motorola auf einen ein Gigabyte großen DDR2-Speicher sowie 32 Gigabyte Flash-Speicher. Prinzipiell kann letzterer per microSD-Karte verdoppelt werden, allerdings ist hierfür ein Update seitens Motorola nötig, welches noch nicht erhältlich ist. Eine weitere noch nicht offiziell freigeschaltete Funktion betrifft den USB-Port. Mit dem in den USA teilweise schon ausgelieferten Udpate auf Android 3.1 soll dieser um die „On-the-Go“-Tauglichkeit erweitert werden, womit externe Speicher auch auf diesem Wege angeschlossen werden können.
Direkt nach dem ersten Einschalten – hierfür ist bei der 3G-Variante zwingend eine SIM-Karte erforderlich – verfügbar sind die diversen Verbindungsmöglichkeiten. Das Xoom kann Daten per WLAN und Mobilfunknetz empfangen und senden, letzteres allerdings nur optional. In drahtlosen Netzwerken beträgt die maximale Geschwindigkeit dank schnellem „n“-Standard 300 Megabit pro Sekunde. Per Mobilfunk können Daten in entsprechend ausgestatteten Netzen mit bis zu 10,2 Megabit pro Sekunden übertragen werden. Der Kurzstreckenfunk Bluetooth kann in Version 2.1 zum Beispiel zum Verbinden mit Headsets genutzt werden, Modelle mit Kabel finden auf der Oberseite des Tablets einen Anschluss. Dank HDMI-Schnittstelle können Inhalte auch auf externen Bildschirmen angezeigt werden.
Neben den üblichen Sensoren für zum Beispiel das Erfassen der Umgebungshelligkeit oder einem digitalen Kompass steckt im Xoom auch ein Gyroskop sowie ein Barometer. Gyroskope werden seit Version 2.3 vom Betriebssystem unterstützt und dienen in erster Linie als zusätzliche Steuerung in Spielen. Auch Barometer werden seit Android „Gingerbread“ erkannt, wie viel Sinn ein solcher Sensor in einem Tablet macht, wird sich im Laufe der Zeit zeigen müssen.
Motorola Xoom (MZ601) | |
---|---|
Betriebssystem | Android 3.0.1 |
Display | 10,1", kapazitives LCD, 1.280 × 800 Pixel, 149 ppi |
SoC/CPU/GPU | Nvidia Tegra 2 T20 (zwei ARM-Cortex-A9-Kerne, 1 GHz) GeForce ULP (OpenVG 1.1, OpenGL ES 2) |
Arbeitsspeicher | 1 GB |
Speicher | 32 GB (derzeit nicht erweiterbar) |
Kamera | 5 MP (2.592 × 1.944 px), Autofokus, Dual-LED-Blitz Videos mit 1.280 × 720 px Frontkamera mit 2 MP (1.600 × 1.200 px) |
Mobilfunkverbindungen (nur Daten) |
GSM, GPRS, EDGE, UMTS, HSPA (10,2 Mb/s) |
Sonstige Kommunikation | Bluetooth 2.1, WLAN 802.11 b/g/n, GPS |
Sensoren | Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor, Gyroskop, digitaler Kompass, Barometer |
Anschlüsse | microUSB, 3,5-mm-Klinke, Mini-HDMI, Dockingstation |
Akku | 6.500 mAh |
Maße [mm] | 250 × 170 × 13 |
Gewicht | 730 g |
Display
Wie die meisten aktuellen Tablets verfügt auch das Xoom über einen 10,1 Zoll großen Bildschirm und übertrifft so das iPad um wenige Millimeter. Dieser löst mit 1.280 × 800 Bildpunkten im Format 16:10 auf, ebenfalls häufig anzutreffende Werte. Mit einer maximalen Helligkeit von 304 Candela pro Quadratmeter kann man auch in hellen Räumen problemlos mit dem Tablet arbeiten, lediglich bei direkter Sonneneinstrahlung sinkt die Erkennbarkeit der Bildschirminhalte gegen null. Das Xoom kann dann problemlos als Spiegel genutzt werden.
Motorola verzichtet auf die Verwendung von Techniken wie AMOLED oder ähnlichem, mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen. So werden Farben beispielsweise recht natürlich dargestellt, auch bei großen Blickwinkeln bleibt das Bild lange Zeit stabil. Allerdings wirken schwarze Flächen nicht wirklich schwarz. Mit einer Pixeldichte von 149 ppi kann das Xoom in puncto Schärfe zwar nicht mit aktuellen Smartphones mithalten – hier sind Werte von weit über 200 ppi die Regel, trotzdem werden feine Linien und Schrift gut dargestellt. Keine Probleme bereitet die Bedienung per Finger, Berührungen werden präzise erkannt und prompt umgesetzt. Laut Motorola erkennt die Touch-Sensorik maximal zehn Punkte gleichzeitig.
Kamera
Was aus Handys nicht mehr wegzudenken ist, hält auch bei Tablets Einzug. Insgesamt verfügt das Xoom über zwei Kamerasensoren, jeweils einen auf Vorder- und Rückseite. Erstgenannte dürfte mit ihren zwei Megapixeln – Videos werden mit 640 × 480 Pixeln aufgenommen – in erster Linie bei Videotelefonaten zum Einsatz kommen. Dafür dürfte die Qualität auch gerade noch ausreichen, wirklich flüssig sind die Aufnahmen nicht.
Der rückseitig verbaut Fünf-Megapixel-Sensor kann dafür mit einer befriedigenden bis guten Leistung aufwarten. Bilder sind leicht blaustichig und wirken an vielen Stellen unscharf, dafür punkten die aufgezeichneten Videos – 1.280 × 720 Pixel – mit nur sehr wenigen Hängern und kaum vorhandenen Artefakten bei schnellen Schwenks.
Eine Bemerkung am Rande: Da Tablets noch immer zu den Exoten auf der Straße gehören, sind Blicke von Passanten beim Benutzen eines solches als Kamera sicher.