Naga Epic, Sentinel Zero-G und Kova [+] im Test: Drei Spielermäuse neu aufgelegt
2/8Razer Naga Epic Wireless
Hardware
Ihren stattlichen Preis merkt man der Naga Epic bereits bei der Verpackung an. Die aufwendig gestaltet Kartonage beinhaltet in guter Razer-Tradition zunächst jede Menge dokumentarisches Beiwerk, unter anderem in Form eines Produktkataloges, eines Echtheitszertifikates und der Produktanleitung. Ferner liegt der Maus die kleine Ladestation, der entsprechende Akku sowie das optionale Strom- und Daten-USB-Kabel bei. Außerdem gibt es zwei zusätzliche Seitenteile für die rechte Mausseite, mit denen verschiedene ergonomische Präferenzen bedient werden können.
An der grundlegenden Mausform der Naga hat Razer unverändernd festgehalten. Die exklusive Rechtshändermaus wartet mit einem relativ kurzen, rundlich gestalteten Mauskörper auf, bei dem geschwungene Formen und weiche Linienführung dominieren. Die Daumenseite ist mit einer sehr leichten Taillierung ausgestattet, während die Passform der Ringfinger-Seite stark vom verwendeten Seitenteil abhängt. Auf Wunsch ist hier zwischen ausladend voluminös mit Auflage für Ring- und kleinen Finger („Palm-Grip“) über leicht unterstützend mit Auflage nur für den Ringfinger („Classic-Grip“) bis hin zu flach abfallend ohne Auflageunterstützung, dafür mit ausgeprägter Taillierung („Claw-Grip“) zu wählen. Speziell mit angebautem Claw-Grip-Seitenteil ist dann ein griffiges Umsetzen der sehr schlanken Maus trotz des Gewichtes von über 100 Gramm ausreichend gut zu realisieren.
Änderungen hat es auch bei der Tastenausstattung gegeben. Neben den beiden Haupttasten, welche mit angenehmer Fingervorwölbung und akustisch leicht gedämpften, aber dennoch knackig präzisen Auslösungen sehr gefällig agieren, dem charakteristischen Zwölf-Tasten-Ziffernblock und dem Mausrad haben sich die beispielhaft als Navigationstasten definierten Zusatzelemente nun von ihrer Position neben der linken Maustaste hinter das Scrollrad begeben. Dort sind sie zwar ähnlich schlecht erreichbar, stören aber auch deutlich weniger, wodurch Fehlklicks minimiert werden.
Keine Veränderungen haben sich beim Ziffernblock eingestellt, welcher dem Daumen ein Dutzend Eingriffmöglichkeiten bietet. Die Tasten des Blocks sind relativ flach gehalten und warten mit einem kräftigen Auslösewiderstand auf. Die Erreichbarkeit ist relativ gut, nimmt jedoch zur letzten Tastenreihe hin stark ab. Speziell in der Anfangsphase ist die haptische Unterscheidung der einzelnen Tasten noch relativ schwer zu bewerkstelligen. Als kleine Hilfe legt Razer transparente Gummi-Aufkleber bei, welche gewünschte Tasten erhöhen und somit eine bessere Unterscheidung beim Ertasten ermöglichen.
Abgerundet wird das Angebot an Bedienelementen durch das sehr großzügig gestaltete Mausrad. Die griffig gummierte Walze besitzt etwa einen Durchmesser von 26 Millimetern bei einer Breite von etwa acht Millimetern. Als mittlere Taste ist sie treffsicher und gut stabilisiert bei angenehmer Geräuschlage zu bedienen, als Scrollrad könnte hingegen das etwas intensiv knatternde Rastergeräusch störend wirken. Auch das leichte Seitenspiel des 2-Wege-Rades unseres Modells liegt angesichts des gehobenen Mauspreises schwerer im Magen.
Hinsichtlich der gewählten Materialkomposition bekommt der Naga-Epic-Käufer Razer-Typisches serviert. Als Kontrast zur mattierten, schmeichelnden Soft-Touch-Oberschale ist die gesamte Unterschalenpartie aus spiegelnd-glattem Kunststoff gefertigt. In der Praxis entwickelt dieser eine relativ klebrige Wirkung, was nicht bei jedem Anwender auf Zuspruch stößt.
Qualitativ hinterlässt die Naga Epic einen sehr ordentlichen Eindruck. Bis auf das angesprochene Spiel des Scrollrades und absolut minimale, kaum zu verhindernde Versetzungen bei den Übergängen der demontierbaren Seitenteile sind Spaltmaße, Mechaniken und Feinabstimmung zufriedenstellend.
Die Unterseite der Naga Epic ist zunächst mit fünf Teflonfüßen für homogenes, reibungsarmes Gleiten ausgestattet. Traditionell ermöglichen diese dem Razer-Nager sehr gute Agilität auf den gängigen Pad-Unterlagen.
Des weiteren befinden sich an der Unterseite drei weitere Steuerelemente. Neben dem An-/Aus-Schieber kann bestimmt werden, ob das Daumenpad als Nummernblock oder als Zahlenreihe angesehen werden soll. Außerdem ist über den „Pairing“-Button die Synchronisation zwischen Maus und Ladestation zu realisieren.
Den Zugang zum Akku-Fach sucht man an der Unterseite vergebens. Dieser ist hinter dem demontierbaren Seitenteil, welches über Magnete an seiner Position gehalten wird, versteckt. Der Akku ist nur für die Verwendung im kabellosen Betrieb von Nöten. Ohne Akku kann die Naga Epic mit entsprechenden Gewichtsvorteilen auch verwendet werden, sofern man das etwa zwei Meter lange USB-Kabel an der Mausvorderseite einsteckt. Will man die Epic im Wireless-Modus auf 2,4-GHz-Basis verwenden, ist das Kabel als Verbindung zwischen PC und Ladestation einzusetzen. Die Akku-Leistung reicht dabei etwa zwölf Stunden im Dauereinsatz, bei mäßiger Nutzung gerne auch einige Tage.
Die Erfassung des Untergrundes erfolgt über den mittlerweile bekannten Razer-Precision-3.5-G-Sensor äußerst zuverlässig. Mit maximal 5.600 dpi tastet der Laser gängige Unterlagen zielsicher ab. Probleme sind uns während der Tests keine auffällig geworden.