Nexus S im Test: Smartphone mit Google Android in Reinkultur

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Patrick Bellmer
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Software

Das Highlight des Nexus S ist zweifelsfrei Android in reinster Form. Wie schon beim Nexus One und anders als zum Beispiel bei HTC, Sony Ericsson oder anderen Samsung-Geräten mit dem offenen Betriebssystem verfälscht hier keine herstellerspezifische Software den Eindruck. Auf dem Gerät vorinstalliert ist die aktuellste Fassung 2.3.3 „Gingerbread“.

Nexus S
Nexus S

Die wesentlichen Unterschiede zwischen „Gingerbread“ und der vorherigen Version 2.2 „Froyo“ betreffen einen neueren Linux-Kernel, die Unterstützung zahlreicher neuer Formate – unter anderem WebM – sowie von NFC und Gyroskopen. Anders als mit Android 2.3 können unter 2.3.3 auch für Dual-Core-Smartphones ausgelegte Programme auf Geräten mit nur einem Prozessorkern ausgeführt werden.

Nexus S: Rückseite
Nexus S: Rückseite

Am Aufbau der Menüs hat sich im Vergleich zu vorherigen Versionen des Betriebssystems nicht viel geändert, hier und da werden einige Punkte anders bezeichnet oder sind leicht unterschiedlich angeordnet. Die größten Veränderungen betreffen den Umgang mit Texten. Google hat hier die „Copy & Paste“-Funktion überarbeitet, die nun wesentlich angenehmer zu bedienen ist. Und auch die Tastatur wurde leicht überarbeitet, im Vergleich zu älteren Fassungen fällt das Tippen leichter. Generell wirkt die Oberfläche Dank einiger neuer Icons und anderer Farben frischer als bislang, stellenweise hätten die Entwickler aber etwas mutiger vorgehen können – letztendlich aber eine Frage des eigenen Geschmacks.

Design & Verarbeitung

Auf den ersten Blick fallen zunächst zwei Punkte auf: Zum einen das leicht konkave Display, zum anderen der „Bürzel“ auf der Rückseite das Nexus S. Beide Designmerkmale haben Samsung zufolge eher praktische Gründe. So soll der nach innen gewölbte Bildschirm das Verkratzen das Glases verhindern, außerdem passt sich die beim Telefonieren zum Nutzer zeigende Seite besser der Konturen des Kopfes an. Der Buckel im unteren Bereich der Rückseite soll ebenfalls Kratzer auf der vollständig aus Kunststoff bestehenden Akkuabdeckung verhindern. Gleichzeitig nutzt Samsung den dadurch entstandenen Raum zur Unterbringung der Antennen. Dadurch liegen dieser bei typischer Haltung während der Nutzung nicht auf Höhe der Hände.

Nexus S: Kamera
Nexus S: Kamera

Grundsätzlich ist das Nexus S eher schlicht gehalten. Die Vorderseite wird vom Display dominiert und ist komplett in schwarz gehalten. Auf chromfarbene Applikationen wie zum Beispiel beim Galaxy S hat man verzichtet. Ein solcher Blickfänger kommt lediglich auf der Rückseite zum Einsatz. Rund um die Kameralinse hat man einen etwa zwei Millimeter breiten, silbirgen Ring platziert. Ansonsten ist die Rückseite geprägt vom Samsung- und Google-Schriftzug sowie der Kohlefaser-Optik.

Nexus S: Rückseite
Nexus S: Rückseite

In der Seitenansicht wirkt das Handy etwas pummelig und wenig grazil, in Anbetracht immer dünner werdender Smartphones sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig. Die auf der linken Seite angebrachte Lautstärkewippe – wie das gesamte Gehäuse aus Kunststoff bestehend – hat ein wenig Spiel, wirkt aber robust. Der Ein-/Ausschalter auf der rechten Seite wirkt qualitativ hochwertiger und wackelt nicht. Allerdings reagiert dieser äußerst sensibel, was das häufige, unabsichtliche Einschalten des Displays in der Hosentasche zur Folge hat.

Auf der Unterseite hat Samsung sämtliche – in Summe zwei – Anschlüsse platziert. Dabei handelt es sich um den microUSB-Port sowie den Headset-Anschluss. Für diesen wäre das obere Ende des Gerätes sicherlich der bessere Platz gewesen.

Nexus S: Display
Nexus S: Display

Insgesamt wirkt die Verarbeitung des Gerätes gut, auch der Akkudeckel wirkt nicht unbedingt zerbrechlich, wie es bei einigen anderen Handys der Fall ist. Allerdings kommt durch das verwendete Plastik kein wirklich wertiger Eindruck auf. Zwar liegt das Nexus S hier über dem Niveau eines Galaxy S I oder II, von einem „gut“ ist es aber ein ganzes Stück entfernt.