Samsung Galaxy S II im Test: Das beste Smartphone ist der Anspruch
4/5Multimedia
Acht Megapixel und LED-Blitz – in Sachen Kamera steht das Galaxy S II dem Optimus Speed von LG in nichts nach. Doch gilt natürlich auch in diesem Fall, dass diese Papierwerte nichts über die tatsächliche Qualität aussagen. Dementsprechend überrascht der Blick auf eben diese im Falle des SGS II: Die Bilder wissen alles in allem auf hohem Niveau zu gefallen, sodass sich in puncto „Fotoqualität“ durchschnittliche Anforderungen gerade bei guten Beleuchtungsverhältnissen durchaus solide erfüllen lassen. Dies hat in der weiten Welt der Smartphones nicht nur Seltenheitswert, sondern hat uns derart überrascht, dass wir dem Testkandidaten die mitunter besten Fotos bescheinigen können, die wir seit langem mit einem Smartphone geschossen haben. Allerdings können die besagten Ergebnisse einige Geduld erfordern, da der Autofokus den Fokus extrem schnell wieder verliert, sodass unschlüssige Hobby-Fotografen schnell verzweifeln dürften.
Genauso solide präsentiert sich das SGS II bei der Aufnahme von Videos. Dank der Hardwareausstattung ist es auch in diesem Fall möglich, Bewegtbild in bis zu 1.080p aufzunehmen – das Ergebnis dürfte dabei den allermeisten Ansprüchen an eine Smartphone-Kamera vollstens genügen (siehe Beispielvideo unten).
Kurzes Beispiel: SGS-II-Videoqualität
Auch im Falle des SGS II können diese und andere Inhalte auf zwei Wegen auf dritte Ausgabegeräte gelegt werden: Per DLNA, sofern das letztere dies unterstützt, oder per HDMI. Letzteres erfolgt beim SGS II anders als beim Optimus Speed und wohl aufgrund der dünnen Bauweise nicht über eine extra micro-HDMI-Schnittstelle, sondern über die MHL-fähige micro-USB-Schnittstelle. Dies hat theoretisch den Vorteil, dass eben nur eine Schnittstelle und ein Kabel bzw. ein Adapter Verwendung findet; in der Praxis konnten wir die Ausgabequalität allerdings nicht testen, da das dazu notwendige Kabel bisher nicht von Samsung direkt angeboten wird. Interessant ist aber, dass man es neuerdings z.B. bei Amazon vorbestellen kann – hier kostet die offizielle Variante aber satte 30 Euro, was dem Status quo zufolge zu dem Schluss führt, dass Freunde der TV-Ausgabe aktuell mit dem LG Optimus Speed und dessen konventioneller Lösung besser fahren.
Freunde vom mobilen Genuss von Musik und Videos werden dagegen bestens bedient. Während die Nutzung des SGS II als MP3-Player erwartungsgemäß solide erfolgen kann, macht der Videokonsum gerade im Vergleich zum Gros der Konkurrenz richtig Spaß. Dies ist natürlich abermals dem sehr gut darstellenden Display zu verdanken, dass zudem mit 4,3 Zoll auch größentechnisch alle Ansprüche erfüllt. Allerdings gilt auch in diesem Fall, dass es auf die Ausleuchtung ankommt: Wer am hellichten Tag im Park YouTube-Surfing betreiben möchte, dürfte sich schnell über die satte Spiegelung ärgern.
Gleiches gilt natürlich auch für Vielsurfer. Diese werden die Spiegelungen aber noch eher verkraften können, denn auch diese Tätigkeit lässt am SGS II Freude aufkommen. So werden Webseiten wie die Mobi-Variante von ComputerBase in flinken zweieinhalb Sekunden aufgebaut; hinzu kommt auch in diesem Fall eine echte Unterstützung von Flash. Und auch die Bedienung als solche profitiert von der Hardwareausstattung, sodass das übliche Hin- und Herzoomen sowie Kippen des Gerätes wunderbar flüssig von der Hand geht.
Kommunikation
Beim Blick auf die Kommunikationsausstattung wird abermals deutlich, dass man es beim SGS II mit Samsungs neuem Flaggschiff zu tun hat. Dank HSPA+ arbeitet man mobil mit theoretisch bis zu 21,2 Mbit/s im Download und 5,76 Mbit/s im Upload und auch das schnelle WLAN 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 3.0+HS dürfen natürlich nicht fehlen. „HS“ bezeichnet dabei die Unterstützung eines Highspeed-Kanals auf Basis von WLAN, mit dem theoretisch Daten mit bis zu 24 Mbit/s zwischen zwei Geräten ausgetauscht werden können, was insbesondere für die Nutzung im Multimedia-Bereich (Fotos, Musik, Filme etc.) interessant sein kann. Bluetooth, so lässt sich zusammenfassend sagen, wird mit der Version 3.0+HS auch für die Übertragung von größeren Datenmengen interessanter.
Relativiert wird diese Relevanz allerdings durch die auch vom SGS II gegebene Unterstützung von WiFi Direct. Bei diesem potentiellen „Bluetooth-Killer“ handelt es sich um jene Technologie, über die zwei Geräte direkt per WLAN gekoppelt werden können. Dies soll theoretisch schon dann funktionieren, wenn nur eines der beiden Geräte die Technik unterstützt – im Falle des SGS II ließ sich dies allerdings nicht realisieren, sodass wir aufgrund des Fehlens eines zweiten WiFi-Direct-Gerätes an dieser Stelle keine Übertragungswerte liefern können.
Erwähnenswert ist überdies, dass es vorab einige Irritationen bezüglich der Unterstützung von Nahfeldkommunikation (NFC) durch das SGS II gab. Bei NFC handelt es sich um die potentielle kontaktlose Bezahlweise der Zukunft, die bis dato zwar noch in den Kinderschuhen steckt, über kurz oder lang aber durchaus an Relevanz zulegen könnte. Dementsprechend passte es, dass das Galaxy S II ursprünglich mit NFC-Unterstützung angekündigt wurde; die nun erhältliche Variante unterstützt die Technologie aber noch nicht, sodass davon auszugehen ist, dass dies erst bei späteren Auflagen des Gerätes der Fall sein wird. Hierbei handelt es sich um einen eher speziellen Aspekt, der aber ebenfalls im Hinterkopf behalten werden sollte.
Laufzeiten
Das Galaxy S II hat nicht nur ordentlich Leistung unter der Haube, sondern bekommt zudem mit 1.650 mAh die derzeit größtmögliche Akku-Kapazität spendiert. Wohl aus diesem Grund verspricht Samsung für das Gerät Gesprächszeiten von bis zu neun und Standby-Zeiten von bis zu 620 Stunden.
Auch in diesem Fall macht es aufgrund der stark differierenden Anwendungsszenarios herzlich wenig Sinn, diesen Werten quantitativ nachspüren zu können. Stattdessen kann gesagt werden, dass mit dem SGS II nach dem LG Optimus Speed der zweite Dual-Core-Vertreter bei den Laufzeiten nicht auffällig wird. Will heißen: Bei moderater Nutzung schafft es auch dieses Smartphone gerade so, anderthalb Werktage ohne Boxenstopp zu überstehen – wer das Gerät häufiger für E-Mails, Surfen oder gar GPS-Anwendungen nutzt, wird allerdings maximal einen Arbeitstag überstehen.