TT Level 10 GT im Test: Das BMW-Gehäuse wird günstiger

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Sven Scharpe
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Lieferumfang und Daten

  • Material: Stahlblech mit Anbauteilen aus Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 584 x 282 x 590 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 12,7 kg
  • Vier 5,25"-Laufwerkschächte
  • Ein externer 3,5“-Schacht
  • Fünf Hot-Swap-Einbauplätze für 3,5"- und 2,5"-Festplatten
  • Mainboard-Formfaktor: Micro-ATX, ATX, E-ATX
  • Frontanschlüsse: Zwei USB 3.0, vier USB 2.0, einmal eSATA sowie die üblichen Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon
Belüftungsmöglichkeiten
Position Anzahl Größe U/min Anschluss Staubfilter Anlaufspannung
Front 1 200 mm 800 3pin-Molex Ja 2,5 V
Deckel 1 200 mm 800 3pin-Molex 2,6 V
Linke Seite 1 200 mm 800 proprietärer Kontaktstecker Ja 2,5 V
Rechte Seite
Heck 1 140 mm 1300 3pin-Molex 2,3 V
Boden 1 (optional) 120 mm Ja

Das mitgelieferte Zubehör wird stilecht in einer schwarzen Pappschachtel verstaut. Neben den üblichen Schrauben enthält sie die folgenden Bestandteile:

  • Fünf wiederverwendbare Kabelbinder
  • Ein 8-pin-Verlängerungskabel für CPU-Power-Connector
  • Ein Piezo-Speaker zur Ausgabe von BIOS-Beep-Codes
  • Eine Halterung für ein Headset

Hervorzuheben ist hier ganz klar das 8-pin-Verlängerungskabel für die Stromversorgung des Prozessors. Damit sollte es jedem Anwender möglich sein das Kabel bequem hinter dem Mainboardträger zu verlegen. Ungewöhnlich ist die Headsethalterung, sie kann auf Wunsch an der linken Gehäuseseite angebracht werden.

Ausstattung außen

Egal aus welchem Blickwinkel man das Level 10 GT auch betrachtet, es wirkt aus allen Perspektiven ungewöhnlich und bietet einen hohen Wiedererkennungswert. Die wuchtige Front besteht dabei aus Kunststoff und verfügt über Einlagen aus Lochblech. Ebenfalls aus Lochblech bestehen die Abdeckungen für die vier 5,25"-Schächte. Damit der Innenraum nicht unnötig mit Staub belastet wird, besitzt jede davon einen Staubfilter. Um eine der besagten Blenden zu entnehmen, müssen lediglich die beiden seitlich angebrachten Laschen zusammengedrückt werden. Ebenfalls vorhanden ist ein externer Schacht im 3,5"-Format, dessen Abdeckung ebenfalls einen Filter hat.

Der untere Teil der Frontpartie erinnert ein wenig an den Kühlergrill eines Autos. Das scheint auch nicht weiter verwunderlich, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass der Hersteller bei der Gestaltung des Gehäuses Hilfe vom BMW-Designstudio bekommen hat. An der linken Seite dieses „Grills“ befinden sich fünf große Knöpfe, mit denen die seitlichen Hot-Swap-Rahmen für die Festplatten entriegelt werden können. Die dazugehörigen Träger sind dabei formschön ins Gesamtdesign integriert worden und tragen einen nicht unerheblichen Teil zum ungewöhnlichen Erscheinungsbild bei. Neben dem 3,5"-Schacht befindet sich noch ein Schloss, mit dem die Festplattenschlitten gegen unbefugtes Entfernen gesichert werden können.

An der rechten Seite der Front sind die Bedienelemente, vier USB-2.0-Schnittstellen sowie die Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon untergebracht. Die komplette Frontpartie kann mit einem sanften Ruck in einem Stück abgenommen werden. Zum Vorschein kommt ein großer 200-mm-Ventilator, der die dahinter liegenden Festplatten mit Frischluft versorgt. Auch hier wurde nicht versäumt einen entsprechenden Filter einzusetzen, dieser ist allerdings direkt mit der Kunststofffront verbunden und nur schwer demontierbar.

Besaß das Ur-Level 10 noch voneinander getrennte Kammern für Optische-Laufwerke, Mainboard und Netzteil, muss das aktuelle Modell auf dieses Designmerkmal verzichten. An der linken Seite befinden sich lediglich noch Kunststoffaufbauten, die an die erwähnten Kammern erinnern sollen. Immerhin hat man sich bei Thermaltake bemüht, diesen Anbauteilen noch eine praktische Funktion zu geben. So kann beispielsweise auf Höhe der 5,25“-Schächte der beiliegende Headsethalter befestigt werden.

Die große Box im hinteren Bereich beherbergt dagegen einen weiteren 200-mm-Lüfter inklusive herausnehmbarem Staubfilter, während in das letzte Anbauteil ein Sichtfenster eingelassen wurde. Der große Ventilator verfügt im Inneren über eine Art Jalousie, mit der der Luftstrom in die gewünschte Richtung gelenkt werden kann. Die Verstellung dieses „Luftleitwerkes“ erfolgt dabei bequem von außen mit einem kleinen Hebel, der sich neben dem großen Lüfter befindet. Die Spannungsversorgung des Ventilators wird übrigens durch einen Kontaktschalter hergestellt, der Stromkreis wird dabei beim Schließen der Tür automatisch geschlossen.

Das Level 10 GT verfügt auf der linken Seite über eine praktische abschließbare Tür, der Öffner befindet sich etwas versteckt am Boden. Wenn die Tür beim Einbau der Hardware stören sollte, kann sie auch ganz problemlos ausgehängt werden. Die rechte Seitenwand ist dagegen schon fast langweilig und überaus konventionell gestaltet, fixiert wird sie ganz klassisch mit zwei Rändelschrauben.

Am Deckel befindet sich ein großer Griff, der gekonnt das Design der Front aufnimmt und sich über die gesamte Oberseite zieht. Daneben gibt es im hinteren Bereich noch eine abnehmbare Abdeckung aus Kunststoff und Lochblech, unter der sich ein weiterer 200-mm-Lüfter verbirgt. In direkter Nachbarschaft zur Front befinden sich dann noch weitere Frontanschlüsse, im Einzelnen wären hier zwei USB-3.0- und eine eSATA-Schnittstelle zu nennen. Darüber hinaus sind an dieser Stelle noch die beiden Taster für die integrierte Lüftersteuerung untergebracht. Mit einem weiteren Knopf kann die Beleuchtung der drei 200-mm-Lüfter den eigenen Wünschen angepasst werden, möglich sind dabei die Farben Blau, Grün und Rot. Doch damit nicht genug, auf Wunsch kann das Level 10 GT zu einer wahren Lichtorgel umfunktioniert werden: der als „Mixed-Color-Flash“ bezeichnete Modus wechselt automatisch von Blau nach Rot oder lässt die Lüfter in mehreren Farben gleichzeitig erstrahlen. Wem das dann doch zuviel des Guten ist, der kann den ganzen Zauber auch komplett deaktivieren.

Der vierte und gleichzeitig auch letzte montierte Lüfter befindet sich an der Rückseite, dabei kommt ein unbeleuchtetes 140-mm-Exemplar zum Einsatz. Des Weiteren gibt es gleich drei Schlauchdurchführungen und ein einfaches System, mit dem man seine kabelgebundenen Eingabegeräte gegen Diebstahl sichern kann. Realisiert wird dieser Schutz durch zwei kleine Metallbügel, die jeweils von innen mit einer Rändelschraube befestigt sind. Um das System zu nutzen muss der gewünschte Bügel gelöst und das USB-Kabel des Eingabegeräte durchgeführt werden. Nach dem Festschrauben ist die nun verbleibende Öffnung zu klein für den USB-Stecker, damit dürfte ein Entwenden von Maus oder Tastatur nur noch schwer möglich sein. Die Positionierung des Netzteils am Boden ist mittlerweile gang und gäbe, Thermaltake macht mit dem Level 10 GT hier keine Ausnahme.

Auch beim Stromspender wurde nicht auf einen engmaschigen Staubfilter verzichtet. Dieser Filter ist dabei aber nicht nur exklusiv für das Netzteil vorgesehen, sondern wird auch von einem optional installierbaren 120-mm-Lüfter mitgenutzt. Zum Reinigen kann er ganz einfach nach hinten herausgezogen werden - sehr praktisch.

So interessant man das Design des Level 10 GT bis hier hin auch finden kann, spätestens bei den Standfüßen sind dem Hersteller die Ideen ausgegangen. So besitzt das Gehäuse vier riesige und absolut hässliche eckige Klappstandfüße, die jeweils über zwei Miniauflagen aus dünnem Gummi verfügen. Bei einer Stilikone, wie sie das Level 10 GT sein möchte, hätten wir hier doch etwas anderes erwartet.

Die Verarbeitung ist allerdings grundsätzlich als gut einzustufen. Der zum Einsatz kommende Kunststoff dürfte aber gerne eine Ecke hochwertiger ausfallen. Überhaupt erscheint uns der Plastikanteil bei einem Gehäuse dieser Preisklasse etwas hoch zu sein.

Ausstattung innen

So extrovertiert das Äußere des Level 10 GT ist, so konservativ ist der Innenraum gestaltet. Der Begriff „konservativ“ muss in diesem Zusammenhang allerdings nicht zwangsläufig negativ gewertet werden, doch der Reihe nach.

Das Level 10 GT besitzt vier Schächte im 5,25"-Format, entsprechende Geräte werden einfach in einen freien Einbauschacht geschoben und mit einem Verriegelungshebel, der bei diesem Gehäuse ausnahmsweise einmal auf der rechten Seite zu finden ist, fixiert. Der Halt dieser werkzeuglosen Befestigungsmethode ist ausreichend, unser Testlaufwerk weist nach erfolgter Montage noch etwas Spiel auf. Wem das alles noch zu wackelig ist, der kann mit bis zu zwei Schrauben das Laufwerk noch zusätzlich sichern. Erwähnt werden muss an dieser Stelle noch, dass die linke Seite der 5,25"-Schächte nicht ohne Weiteres zugänglich ist. Hier befindet sich eines der angeschraubten Anbauteile aus Plastik, die dem Gehäuse den gewünschten „Look“ verleihen. Wer trotzdem von beiden Seiten Zugriff auf die 5,25"-Geräte haben möchte, muss zum Schraubendreher greifen und das Anbauteil demontieren. Dem Anwender steht auch ein externer 3,5"-Einbauplatz zur Verfügung. Hier sind entsprechende Geräte von der rechten Seite mit zwei Schrauben zu befestigen.

Sehr gelungen sind die Hot-Swap-Rahmen für die Festplatten, insgesamt hat Thermaltake dem Level 10 GT fünf Stück spendiert. Jeder davon kann sowohl 3,5"- als auch 2,5"-Datenträger aufnehmen. Während die großen Festplatten seitlich verschraubt und durch dicke Gummiringe entkoppelt werden, müssen die kleineren Festplatten und SSDs mit vier Schrauben von unten befestigt werden. Eine Entkopplung gibt es in diesem Fall nicht. Die ganze Konstruktion sieht durch ihr ungewöhnliches Design nicht nur interessant aus, sondern ist auch noch recht robust ausgefallen.

Der stabile Mainboardträger verfügt über mehrere mit Gummitüllen versehene Öffnungen und einen großen Durchbruch für die Kühlermontage. Mit knapp zwei Zentimetern Platz zwischen Tray und rechter Seitenwand ist genügend Raum für ein anständiges Kabelmanagement gegeben. Auf der Rückseite wird erkennbar, dass Thermaltake den Kabelwust mit schmalen Blechklammern bändigen will, leider sind diese Klammern schon erschöpfend durch die bereits im Gehäuse vorhandenen Kabel belegt. Hier hätten wir uns noch einige Ösen gewünscht, an denen der Anwender die Strippen des Netzteiles festzurren könnte.

Am Heck finden wir acht Slots für Erweiterungskarten vor, befestigt wird die Hardware in diesem Fall mit robusten und langlebigen Rändelschrauben. Für uns ist das nach wie vor eine der besten Möglichkeiten auch schwere Pixelbeschleuniger sicher an Ort und Stelle zu halten. Ebenfalls mit Schrauben wird das Netzteil im Level 10 GT befestigt. Dabei liegt es auf zwei Schienen auf, die ohne eine entkoppelnde Gummiauflage auskommen müssen. Bei Bedarf kann vor dem Netzteil noch ein optionaler 120-mm-Lüfter installiert werden.

Auch im Innenraum gibt es an der Verarbeitungsqualität absolut nicht auszusetzen. Scharfe Kanten oder verbogene Bauteile konnten wir bei unserem Testmuster nicht feststellen.

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