Erste AMD-APU: Llano hängt dank hoher Grafikleistung Intel ab
12/16CrossFire
Wie bereits die Notebook-Ableger von „Llano“ unterstützt die „Lynx“-Plattform CrossFire. Allerdings herrscht bei AMD ein ziemliches Namenschaos, wenn eine diskrete GPU in Kombination zur integrierten Grafik eingesetzt wird.
Eine Radeon HD 6450, eine Radeon HD 6570 sowie eine Radeon HD 6670 lässt sich im CrossFire-Modus mit einer A8- und einer A6-CPU betreiben. Die Radeon HD 6550D (im A8-Prozessor) gepaart mit einer Radeon HD 6450 wird dann zur HD 6550D2. Wird dagegen eine Radeon HD 6570 eingesetzt, lautet die Bezeichnung HD 6630D2 und bei einer Radeon HD 6670 HD 6690D2.
Bei einem A6-Prozessor ändert sich bei einer Radeon HD 6450 und Radeon HD 6670 die Bezeichnung nicht. Falls eine Radeon HD 6570 vorhanden ist, kommt allerdings nicht mehr der Name Radeon HD 6630D2 sondern Radeon HD 6610D2 heraus – warum, das weiß wohl nur AMD. Wie die Fußnoten verraten, können die Bezeichnungen übrigens jeder Zeit geändert werden, was dann endgültig alle verwirren wird. Bleibt zu hoffen, dass AMD dies nie ein Erwägung zieht.
AMD setzt beim CrossFire-Modus weiterhin auf Alternate Frame Rendering, kurz AFR. Jedoch wurde AFR für Llano überarbeitet. So rendern nun beide GPUs nicht mehr gleichzeitig an jeweils einem Bild und geben dieses nacheinander an einen Monitor weiter. Stattdessen rendert die GPU im Prozessor weiterhin an einem Bild, die diskrete Grafikkarte aber gleich an drei Bildern! So möchte AMD die integrierte GPU entlasten, vor allem wenn diese mit einer deutlich schnelleren Radeon HD 6670 kombiniert ist. Je nach eingesetzter Grafik kann sich das Verhältnis von 1:3 durchaus auf 1:2 ändern. Das lässt in der Theorie allerdings für Mikroruckler schlimmes erahnen, was wir im übernächsten Abschnitt gesondert prüfen werden.
Es gibt zudem noch ein weiteres Problem: So läuft CrossFire für Llano aktuell nur in DirectX-10- sowie DirectX-11-Spielen – eine DirectX-9-Engine bleibt also außen vor. Warum dies so ist, gibt AMD nicht bekannt. Die Aussage, dass „man sich lieber auf das zukunftsweisende DirectX 10 und DirectX 11 konzentriert“, klingt eher wenig überzeugend. Wir vermuten derzeit eher, dass die Limitierung mit dem „Pre Render Limit“ der DirectX-9-Spezifikation zusammen liegen könnte.
Denn DirectX 9 erlaubt es, anders als DirectX 10 und DirectX 11, im Voraus nur für drei Frames Rechenbefehle anzunehmen. Da bei „Llano CrossFire“ aber prinzipiell an vier Bildern gleichzeitig gearbeitet wird, bevor die Ausgabe auf den Monitor erfolgt und die „Rechensequenz“ zu Ende ist, müssten unter DirectX 9 die WHQL-Spezifikationen verletzt werden, damit der Dual-GPU-Modus funktionieren würde. Das ist aber nur eine Vermutung unsererseits, die durchaus falsch sein könnte.