Erste AMD-APU: Llano hängt dank hoher Grafikleistung Intel ab

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Fazit

An dieser Stelle wollen wir zuerst noch anmerken, dass es uns in vier Tagen Testzeit leider nicht möglich war, eine kleinere Intel-CPU als den Core i5-2500K einzusetzen, da uns solch ein Exemplar kurzfristig nicht zur Verfügung stand. Die CPU-Leistung des Intel-Konkurrenten sowie der Preis sind mit dem heute getesteten Llano also nicht direkt vergleichbar. Allerdings ist die GPU-Leistung mit dem des Core i3-2105 gleichzusetzen, weswegen sich die „GPU-Ergebnisse“ trotzdem gut gegenüber stellen lassen – und um diese ging es in unserem Test. Doch nun zum Fazit.

Auch wenn der A8-3850 im Prinzip eine CPU ist, will das Produkt nur so wenig CPU wie möglich sein. AMD hat uns gegenüber mehrmals betont, dass es sich um eine Kombination aus CPU sowie GPU handelt und das Produkt auch genau als solche angesehen werden soll – nur eben ohne diskrete Grafikkarte.

Das hat mit Blick auf unseren Test schon alleine den Grund, dass die reine CPU-Performance nicht in die Nähe der selbsternannten Konkurrenz, Intel Core i3-2100 sowie Core i3-2105, heran reicht. Und in der Tat hat Llano einen großen Vorteil auf seiner Seite, den Intel nicht zu bieten hat: Eine Radeon-GPU, die der von Intel Haus hoch überlegen ist.

Llano Wafer
Llano Wafer

Wenn man diesen Teil von Llano betrachtet, weiß der A8-3850 mit der integrierten Radeon HD 6550D durchaus zu gefallen, denn das mögliche Einsatzgebiet ist groß. Für einen reinen Office-Rechner ist der A8-Prozessor zwar etwas überdimensioniert, doch wäre der kleinere A6-Bruder (oder der noch nicht offiziell vorgestellte A4) dafür genau richtig.

Als Multimedia-PC kann der A8-3850 dann seine ganzen Stärken auffahren: Die Blu-ray-Wiedergabe inklusive HDMI 1.4a und einer damit möglichen 3D-Darstellung ist sehr gut – sowohl was die Performance, als auch was die Bildqualität betrifft. Und im selben Atemzug liegt die Leistungsaufnahme auf einem recht niedrigen Niveau.

Auch im WebGL-Einsatz fühlt sich die APU pudelwohl und dasselbe gilt für alle sonstige Bereiche, in denen eine GPU gebraucht wird: Dann weiß der A8-3850 zu gefallen. Die GPU mag langsamer als die meisten Desktop-Varianten sein, die Features sind zu den großen Radeon-Karten aber identisch.

Selbst aktuelle Spiele lassen sich auf der Radeon HD 6550D wiedergeben, wovon Intel derzeit nur träumen kann. Es müssen zwar stark die Details und die Auflösung reduziert werden, doch ist der A8-3850 einer Radeon HD 6450 eindeutig überlegen. Solange es keine schnelle Intel-CPU sein muss, verliert die diskrete Radeon HD 6450 durch den A8-3850 sogar die Daseinsberechtigung, da die APU der Grafikkarte in allen Belangen voraus ist. Der neue CrossFire-Modus ist dagegen schlicht und ergreifend nicht brauchbar. So viel Mikroruckler haben wir schon lange nicht mehr gesehen.

Die Leistungsaufnahme ist AMD gut gelungen. Zumindest unter Windows und unter GPU-Last, dessen Werte beide zu überzeugen wissen. Wird ausschließlich die CPU ausgelastet, ist der Stromhunger dagegen viel zu hoch.

AMD Vision A8
AMD Vision A8

In wenigen Worten noch einmal zusammen gefasst: Wer eine hohe CPU-Leistung benötigt, sollte sich weiterhin bei Intels kleinen Core-i3-Produkten umsehen und erhält dort mehr fürs Geld. Der AMD A8-3850 übertrumpft jedoch die Intel-Sprösslinge, wenn eine GPU abseits des normalen Desktop-Betriebs von Nöten ist – er ist dann selbst einem deutlich teureren Core i7-2600K überlegen. Die Radeon-Technologie ist einfach besser als bei der Konkurrenz. Sei es die Hardware selber, oder der Treiber.

Wir erwarten einen Verkaufspreis von rund 110 Euro, womit sich der A8-3850 in den Regionen des Intel Core i3-2105 nieder schlägt. Das Gesamtpaket der AMD-CPU gefällt uns besser, denn mit dieser lässt sich einfach mehr machen. Die Radeon HD 6450 kann AMD gleichzeitig in Rente schicken, denn die APU in dem Prozessor ist leistungsstärker – toll!

Der heilige Gral ist „Llano“ schlussendlich dann aber doch nicht. Denn mehr CPU hätte dem Prozessor wahrlich nicht geschadet. Damit wäre das Gesamtpaket so gut wie unschlagbar gewesen. Darüber hinaus ist ein schneller Speicher Pflicht, da man mit DDR3-1333 lange nicht die volle Stärke ausspielen kann. DDR3-1600 sollte es schon sein, das von AMD beworbene DDR3-1866 ist dagegen nicht nötig.

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