Erste AMD-APU: Llano hängt dank hoher Grafikleistung Intel ab
7/16Transcodierung
Moderne GPUs können weitaus mehr als nur die Grafik auf den Bildschirm zu zaubern. Ein Einsatzgebiet ist das Transcodieren von Videos, sei es in andere Auflösungen oder andere Codecs. Um die Geschwindigkeit auf AMDs neuer Fusion-Plattform zu testen, wandeln wir einen 1.080p-Trailer (3:30 Minuten) mittels des H.264-Codecs in die Auflösung 1.280x720 um.
Findet das Transcodieren auf der CPU statt, sind die beiden (teureren) Intel-Prozessoren der eindeutige Sieger. Nur acht Minuten und 34 Sekunden benötigt der Core i5-2500K, während der AMD A8-3850 satte 15 Minuten braucht.
Die Rechenzeit auf der GPU ist dagegen deutlich kürzer, wobei die optischen Ergebnisse von den CPU-Varianten abweichen. So kann weder das AMD- noch das Nvidia-Ergebnis an die CPU-Variante heran reichen. Als Ausgleich dafür ist der Arbeitsaufwand aber deutlich kürzer und die Radon HD 6550D auf dem A8-3850 benötigt nur acht Minuten und 32 Sekunden. Die GeForce GT 430 mischt mit acht Minuten und drei Sekunden in derselben Liga mit.
Eine Klasse besser ist dagegen die ClearVideo-Lösung von Intel. Denn diese rendert mit vier Minuten und 46 Sekunden auf dem Core i5-2500K nicht nur deutlich schneller, sondern sieht sogleich noch besser aus. Doch wie bereits gesagt, ein preislich ähnlicher Intel-Prozessor würde die Arbeit ein gutes Stück langsamer verrichten.
WebGL-Performance
Die wohl größte Neuerung von Firefox 4 (und Firefox 5) sowie dem Internet Explorer 9 ist eine neuartige GPU-Beschleunigung, die mittels der WebGL-API die 3D-Grafik des Browsers unterstützen kann. WebGL wurde primär von der Khronos Group entwickelt, wobei auch AMD und Nvidia mit von der Partie waren. WebGL muss von der Grafikkarte unterstützt werden, was nicht durchweg der Fall ist.
Die WebGL-Performance testen wir anhand der bekannten „Aquarium“-Demo. Wir nutzen die Voreinstellungen, sprich 50 dargestellte Fische. Darüber hinaus schauen wir uns noch den „WebGL-Benchmark“ in der „Medium“-Einstellung an, der ein synthetischer Test ist und mehrere 3D-Szenarien durchlaufen lässt. Das Ergebnis wird in Punkten ausgegeben, während die Aquarium-Demo die gewohnten FPS-Werte liefert.
Der WebGL-Sieger auf der CPU ist logischerweise die Intel-Riege. Die Aquarium-Demo läuft um satte 88 Prozent auf dem Core i5-2500K schneller als auf dem A8-3850, was wenig verwunderlich ist. Der synthetische Test kann Intel dagegen nur um 14 Prozent gewinnen.
Wird die GPU genutzt, richtet sich das Bild dann wieder: AMDs A8-3850 übernimmt im „internen“ Duell die Führung. 38 Bilder pro Sekunde in der Aquarium-Demo können wir messen, ein deutlich Anstieg zu den acht FPS der CPU-Variante. Intels Core i5-2500K muss sich um elf Prozent geschlagen geben. Der A8-3850 mit einer Radeon HD 6450 rendert dagegen weitere fünf Prozent schneller.
Im synthetischen Test liegt der A8-3850 erneut vor der Intel-Konkurrenz, wobei die Differenz bei zehn Prozent liegt. Die Radeon HD 6450 ist dagegen um 19 Prozent langsamer, ein unerwartetes Ergebnis.
Videobearbeitung mit vReveal
Mit Hilfe des Tools vReveal von MotionDSP lassen sich Videos bezüglich deren Qualität verändern. Sei es eine Rauschunterdrückung, das Verbessern von Farben, das Stabilisieren eines Videos, das nachhaltige Schärfen oder noch vieles mehr, vReveal macht ohne Hintergrundwissen sinnvolle Änderungen möglich. Wir testen die GPUs mit Hilfe der Version 3.0, wobei diese speziell auf AMD Vision-Produkte optimiert worden ist – dies sollte beachtet werden.
Als Testszenario schauen wir uns ein mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommenes Video in der Auflösung von 1.280x720 an und wenden die „One Click Fix“-Funktion auf dieses an. Die Herausforderung ist die Echtzeitanwendung und wie viele FPS noch übrig bleiben.
Die CPU-Ergebnisse bei vReveal sind eindeutig: Der AMD A8-3850 kommt nur auf acht Bilder pro Sekunde, der Intel Core i5-2500K dagegen auf 15 FPS. Die GPU-Version rendert auf der AMD-APU dagegen mit 20 FPS deutlich schneller als in der CPU-Version. Die Radeon HD 6450 ist knapp langsamer. Die Intel-Riege erlebt dort einen Totalausfall, da die GPU-Beschleunigung auf der Graphics HD 3000 nicht unterstützt wird. Der Rechenkern der GeForce GT 430 wird zwar initialisiert und auch angesprochen, arbeitet aber aus unerklärlichen Gründen nicht schneller als die CPU-Variante.