Erste AMD-APU: Llano hängt dank hoher Grafikleistung Intel ab

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Alltagseinsatz

Man merkt dem A8-3850 seine Schwäche auf der CPU bereits im Windows-Betrieb an: Die reine CPU-Performance ist der der aktuellen Intel-Prozessoren weitaus unterlegen. Die Navigation geht nicht ganz so schnell von statten und die Applikationen brauchen einfach länger. Problematisch ist das ganze nicht, da die Leistung immer noch gut ist, nur könnte es eben doch etwas besser sein.

Punkten kann die „Lynx“-Plattform immer dann, wenn die in die „Llano“ integrierte GPU genutzt wird. Sei es die Blu-ray-Wiedergabe, das Abspielen von Flash-Videos, das Manipulieren eines Videos oder die Nutzung von WebGL. In den Disziplinen kann „Llano“ überzeugen und ist Intels Graphics HD 2000 und Graphics HD 3000 spürbar voraus.

Llano Wafer
Llano Wafer

Sicherlich sind diskrete Grafikkarten von AMD und Nvidia noch besser, doch reicht die Performance im Alltag absolut aus. Auch sind alle Features nutzbar: Sei es DirectX 11, OpenCL, der UVD 3.0, Steady Video, HD3D mit HDMI 1.4a – alles, was mit einer diskreten AMD-Grafikkarte funktioniert, geht auch mit der integrierten Radeon HD 6550D.

Selbst moderne Spiele wie Battlefield: Bad Company 2, Crysis 2 und Dirt 3 sind auf dem A8-3850 in moderaten Auflösungen spielbar, solange die Details (teils deutlich) reduziert werden. Davon lässt sich mit einer Intel-CPU selbst in den niedrigsten Auflösungen meistens nur träumen – zumal der Catalyst-Treiber dem von Intel weit überlegen ist.

System-Monitor Spiel
System-Monitor Spiel
System-Monitor Idle
System-Monitor Idle
System-Monitor vReveal
System-Monitor vReveal

Weniger traumhaft beziehungsweise ziemlich umständlich ist dagegen der Betrieb einer diskreten Grafikkarte, wenn kein CrossFire genutzt werden soll. Denn wenn eine Grafikkarte auf dem Mainboard montiert und dort der Bildschirm angeschlossen ist, erhält der Monitor kein Signal, solange der Treiber nicht installiert ist. Stattdessen muss der Monitor zunächst an der APU angeschlossen sein und daraufhin der Treiber installiert werden. Wenn das Display dann wieder an den 3D-Beschleuniger angeschlossen wird, erhält man beim Booten zwar immer noch kein Bild, allerdings ändert sich das, wenn Windows den Grafiktreiber initialisiert.

Es ist ohne Zweifel einfacher im BIOS einzustellen, dass direkt vom PCIe-Slot gebootet werden soll, jedoch hat das zumindest auf unserer MSI-Platine nur einen Effekt, wenn die Grafikkarte im zweiten PCIe-Slot steckt – der zudem nur mit vier Lanes angesteuert wird. Ist die Grafikkarte im oberen Slot befestigt, gibt es dagegen kein Bild. Das ist aber, wie bereits gesagt, eher ein Problem vom MSI A75MA-G55 als dem „Llano“-Prozessor selber.