Details vom Intel-Event zu Netbooks, Tablets & Co.
Am Nachmittag des zweiten Messetages auf der Computex 2011 hatte Intel zu einer weiteren, für den Konzern wichtigen, Veranstaltung geladen. Dabei ging es unter dem Motto „Companion Computing Gets Personal“ um Netbooks und Tablets und deren Basis, die Atom-Prozessoren.
Doch auch hier, soviel sei bereits vorweg genommen, herrschte Armut an Neuerungen – ein roter Faden, der sich durch diesen zweiten Tag zog. Doch wie bei AMD am Morgen gab es auch am späten Nachmittag bei Intel ein, zwei Dinge, die erst auf den zweiten Blick sichtbar wurden, ohne direkt in der Präsentation groß angesprochen zu werden.
Wie üblich sind Pressekonferenzen von AMD oder Intel immer ein „Massaker“ hinsichtlich der Codenamen. Dies war natürlich auch beim heutigen Intel-Event so, so bezog man sich erst auf „Cedar Trail“ als neue Atom-Plattform für Netbooks, um dann auf „Medfield“ für Tablets zu wandern. Erstaunlicherweise schickt Intel die „Medfield“ jetzt für Tablets ins Rennen, von Smartphones, der ursprünglichen Zielgruppe genau dieser Familie, war kein Wort zu hören. Doch als dritte Lösung soll ja auch noch „Clover Trail“ respektive „Cloverview“ kommen, der eigentliche Tablet-Nachfolger von „Oak Trail“. So richtig einig schien man sich bei Intel in dieser Sache nicht zu sein. Immerhin konnte Intel einen „Medfield“-Wafer zeigen, der nach der Präsentation aber auch schnell wieder verschwand, ohne das man einen genauen Blick riskieren konnte.
Diese Uneinigkeit herrschte auch weiterhin vor. Mit ersten „Cedar Trail“-Netbooks wollte Intel auf den baldigen Start der 32-nm-Atom-Prozessoren verweisen, schrieb dort aber plötzlich ein Quad-Core-Modell aus. Nach genauem Check und der wiederholten Nachfrage bei einem der Intel-Ansässigen, der sich in der Materie besser auskennt als Booth-Babes, konnte dann aber schnell klargestellt werden, dass es um vier Threads, also zwei realen Kerne mit Hyper-Threading, geht.
Zu „Cedar Trail“ verlor Intel letztlich aber nur wenige Worte. Man verwies auf die verbesserte Grafikeinheit, die doppelt so schnell sein soll wie die eines Atom N455, die aktuell wohl als eine der langsamsten im Markt gilt. Ob aus „doppelt langsam“ letztlich schnell wird, darf deshalb bereits vorab angezweifelt werden. Insgesamt soll jedoch die Performance des Gesamtpaketes deutlich steigen und die TDP im Idealfall um bis zu 50 Prozent sinken. Dafür will man selbst Moores Law schneller angehen – aber nur, wenn man den Blick auf Atom und auf einen begrenzten Zeitrahmen beschränkt. Denn letztlich ändert sich Moores Law dann doch nicht, Atom ist einfach nur spät dran mit der Transformation zu neuen Fertigungstechnologien. Und zu guter Letzt ist die Roadmap auch noch eine alte Bekannte, die Intel bereits vor einigen Wochen verwendet hatte.
Und so bleibt am Ende des Events festzuhalten, dass auch bei Intel wie zuvor bei AMD nicht wirklich etwas passiert ist: Ein neuer Atom-Prozessor – N435 – dazu altbekannte Dinge der letzten Wochen wiederholen und mit einem zur Schau gestellten Wafer garnieren, so lautete in wenigen Worten zusammengefasst das grobe Motto der Veranstaltung. Einige weitere Impressionen des Intel-Events haben wir in der folgenden Bilderstrecke zusammengefasst.
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