IBM feiert 100. Geburtstag
Vor genau einhundert Jahren wurde die Computing Tabulating and Recording Company, besser bekannt unter dem seit 1924 verwendeten Namen International Business Machines Corporation, gegründet. Beschäftigte man anfangs rund 1.000 Mitarbeiter, so gehört IBM heute mit weit über 400.000 Beschäftigten zu den führenden IT-Unternehmen.
Stellte man zu Beginn überwiegend Prüf- und Sortiermaschinen her, baute man in den Zwanzigerjahren das Geschäft mit Lochkarten inklusive deren Auswertung aus. Einige Jahre später rückte dann das Geschäft mit Großrechnern und den dazugehörigen Komponenten in den Vordergrund. So wurde beispielsweise 1956 die erste magnetische Festplatte mit einer Kapazität von zehn Megabyte entwickelt.
Knapp zwei Jahrzehnte später, 1975, wurde dann der Verkauf des ersten „tragbaren“ Computers der Welt gestartet. Mit einem Gewicht von über 20 Kilogramm, einem Magnetbandspeicher und einer damals üblichen Bildschirmauflösung von 64 × 16 Pixeln war der IBM 5100 aber noch sehr weit von heutigen Notebooks entfernt.
Sechs Jahre später war dann die Geburtsstunde des heutigen PCs. Der IBM 5150 basierte auf der heute noch verwendeten x86-Architektur in Form des Intel 8088, der eine Variante des 8086-Prozessors darstellte. Das verwendete Betriebssystem DOS stammte von einer noch sehr jungen Firma namens Microsoft, die zu diesem Zeitpunkt noch direkt mit IBM zusammenarbeitete. Zusammen entwickelte man auch OS/2 1.0 und 2.0, aufgrund verschiedener Ansichten bezüglich der dritten Version ging man Anfang der Neunziger aber getrennte Wege. Dass sich der PC überhaupt so erfolgreich behaupten konnte, lag an den zahlreichen Nachbauten, die möglich waren. So entstand der Begriff „IBM-kompatibel“.
Das PC-Geschäft verkaufte man 2004 zusammen mit der Notebook-Sparte an den chinesischen Hersteller Lenovo, der noch immer einige der von IBM geprägten Markennamen, beispielsweise ThinkPad, verwendet. Als Begründung für diesen Schritt wurde eine Veränderungen der Unternehmensausrichtung in Sachen Hardware genannt. Der Fokus sollte zukünftig stärker auf die Bereich Server und „Enterprise“-Geschäft gerichtet werden.
Aktuell trifft man als Privatmensch IBM-Produkte in erster Linie als Lieferant von CPUs an. Unter anderem werden die aktuellen Geräte von Microsoft, Nintendo und Sony mit Komponenten von „Big Blue“ ausgestattet.
Neben einigen sehr positiven Nachrichten wie beispielsweise über 70.000 erteilten Patenten oder der Entwicklung sehr fortschrittlicher Super-Computer schrieb das Unternehmen aber auch einige unrühmliche Schlagzeilen. Durch die Belieferung des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland wurde so beispielsweise bei der Organisation des Holocausts geholfen. Aber auch zahlreiche Vorwürfe wegen Umweltverschmutzung und Gefährdung der Gesundheit von Mitarbeitern sorgte immer wieder für Aufsehen.
Fast schon eine „Urban Legend“ ist eine angebliche Aussage des zweiten IBM-Chefs Thomas Watson. Dieser soll gesagt haben, dass die Welt einen Bedarf an höchstens fünf Computern hat. Gut, dass er sich hier getäuscht hat.