Tablets sollen 2012 deutlich billiger werden
Die Preise für Tablets, insbesondere mit Googles Android, sollen schon im kommenden Jahr deutlich sinken. Diese Einschätzung präsentierte der Analyst Richard Windsor im Rahmen des gerade in London zu Ende gegangenen Open Mobile Summit.
Derzeit bewegen sich die meisten Geräte in ihren Einstiegsvarianten um etwa 500 US-Dollar herum. Als Grund dafür gilt der von Apple verlangte Preis für das „kleinste“ iPad. Allerdings haben Android-Tablets laut Windsor mit dem deutlich schlechteren Ökosystem zu kämpfen, was sich letztendlich in den eher mäßigen Verkaufszahlen widerspiegelt. Da sich das Angebot in Bezug auf verfügbare Inhalte so schnell nicht ändern wird und kann, müsse man die Verkaufszahlen über den Preis verbessern.
Dass dies schon im nächsten Jahr eintreten wird, liegt laut Windsor in erster Linien an zwei Gründen. Der erste betrifft die fallenden Preise für Komponenten. Der teuerste Bestandteil ist derzeit das Touch-Display, welches insbesondere bei guter Qualität deutliche Auswirkungen auf die Preisgestaltung hat. Durch verbesserte Fertigungsverfahren und ein steigendes Angebot – Samsung startet demnächst ein neues LCD-Panel-Werk – sollen die Kosten dafür spürbar sinken.
Der zweite Punkt ist in der Politik der Hersteller begründet. Derzeit können die Hersteller von Tablets mit Gewinnspannen von bis zu 30 Prozent planen, durch die immer weiter zunehmende Konkurrenz wird es hier aber Veränderungen geben müssen. Denn zahlreiche PC-Hersteller, die auf dem Tablet-Markt Fuß fassen wollen, arbeiten mit deutlich geringeren Margen. Diese bewegen sich im Schnitt bei etwa zehn Prozent, was in deutlich geringeren Preisen resultiert. Letztendlich seien Preise um 300 US-Dollar möglich.
Umgekehrt vermutet Windsor, dass Apple in absehbarer Zeit Probleme im Smartphone-Sektor bekommen werde. Die Zahl derjenigen, die „500 oder 600 US-Dollar“ für ein Handy ausgibt, wird immer kleiner. Deshalb sei es wichtig, auch in den unteren Preissegmenten aktiv zu sein. Hier spielt Apple aber so gut wie keine Rolle, dominierend sind hier auf Herstellerseite Nokia und Samsung mit den beiden Betriebssystemen Symbian und Android. Es sei also wichtig, dass Apple hier mit einem zweiten Modell antritt, preisreduzierte Vorgängermodelle würden nicht ausreichen.
In einem abschließenden Statement ging Windsor auch auf die aktuellen Übernahmegerüchte in puncto Nokia ein. Er habe mit einigen Aktionären gesprochen, diese würden einen Verkauf zu jetzigen Zeitpunkt als sehr unwahrscheinlich bewerten. Erst wenn die Aktie weiter nachgebe, könne man sich die Übernahme durch einen Konkurrenten vorstellen. Für den Käufer wäre es dann aber so, als ob er „ein fallendes Messer fangen wolle.“