BitFenix Shinobi: Nicht billig sondern richtig gut
2/6Lieferumfang und Daten
- Material: Stahlblech mit Anbauteilen aus Kunststoff
- Abmessungen: ca. 460 x 205 x 490 mm (H x B x T)
- Gewicht: 8 kg
- Drei 5,25"-Laufwerkschächte
- Ein externer 3,5"-Schacht durch 5,25"-Konverter
- Acht 3,5"-Einbauplätze für Festplatten
- Ein 2,5"-Einbauplatz für SSDs durch 5,25"-Konverter
- Mainboard-Formfaktor: Mini-ITX, Micro-ATX, ATX
- Frontanschlüsse: Vier USB 2.0 und Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon
Position | Anzahl | Größe | U/min | Anschluss | Staubfilter | Anlaufspannung |
---|---|---|---|---|---|---|
Front | 1 (+1 optional) | 120 mm | 1100 | 3pin-Molex | Ja | 3,4 V |
Deckel | 2 (optional) | 120 / 140 mm | – | – | – | – |
Linke Seite | – | – | – | – | – | – |
Rechte Seite | 1 (optional) | 120 mm | – | – | – | – |
Heck | 1 | 120 mm | 1100 | 3pin-Molex | – | 3,6 V |
Boden | 1 (optional) | 120 mm | – | – | Ja | – |
Der günstige Preis des Shinobi macht sich auch beim Zubehör bemerkbar, eine kleine Pappschachtel enthält lediglich 10 Kabelbinder, die üblichen Schrauben und vier Standfüße aus Gummi zum Ankleben. Viel mehr ist aber eigentlich auch nicht nötig um das Gehäuse mit Hardware zu bestücken. In einem der 5,25"-Schächte befindet sich noch ein Konverter, mit dem entweder ein externer oder ein interner 3,5"-Einbauplatz realisiert werden kann.
Ausstattung außen
Die Formensprache des Shinobi ist klar, nüchtern und vielleicht auch etwas unterkühlt. BitFenix hat die Optik auf das Wesentliche reduziert, für ausgefallene Designexperimente ist hier kein Platz. Das Top-Cover und die komplette Front bestehen aus Kunststoff und sind mit einer Gummierung versehen. Das hat den großen Vorteil, dass die Qualität des eingesetzten Plastikmaterials zur Nebensächlichkeit verkommt, da der dünne Gummiüberzug für einen angenehm samtigen Griff sorgt. Als netter Nebeneffekt darf hierbei auch noch gelten, dass Fingerabdrücke hier faktisch keine Chance mehr haben.
Das Shinobi besitzt drei Schächte im 5,25"-Format, in einem davon befindet sich ein Konverter, mit dem entweder ein interner 3,5"-Schacht oder ein entsprechender externer Einbauplatz realisiert werden kann, bei Bedarf findet hier auch alternativ eine 2,5"-SSD Platz. Die zwei schmale Streifen aus Lochblech, die auf beiden Seiten der Front verlaufen, sind in diesem Fall nicht nur ein optisches Gimmick. In Verbindung mit einer Öffnung auf der Unterseite versorgen sie die hinter der Frontblende befindlichen Lüfter mit Frischluft.
Um die Front vom Chassis zu lösen, ist ein nicht unerheblicher Kraftaufwand von Nöten, das geht bei der Konkurrenz doch etwas leichter. Hat man das Kunststoffteil dann endlich abgenommen, wird der Blick auf die Montageplätze für die zwei 120-mm-Lüfter frei, ein Exemplar ist hier bereits ab Werk installiert. Auch ein Staubfilter ist an diesem neuralgischen Punkt vorhanden. Dabei handelt es sich um eine dünne Filtermatte, die mittig mit einer Schraube fixiert und an seitlichen Laschen eingesteckt ist. Zwar gibt es sicher hochwertigere Staubfilter auf dem Markt, die Konstruktion sollte aber dennoch ihren Zweck erfüllen.
Frontpanel und Bedienelemente liegen griffgünstig an der Vorderseite des Deckels. Die Schnittstellenausrüstung umfasst beim BitFenix Shinobi vier USB-2.0-Anschlüsse sowie die üblichen Buchsen für Mikro und Kopfhörer, USB 3.0 oder eSATA sind leider nicht vorhanden. Hinter den Frontanschlüssen verläuft ein engmaschiges Gitter. Nach der Demontage des Top-Covers können hier bis zu zwei 120- / 140-mm-Ventilatoren eingebaut werden. Beide Seitenwände werden durch jeweils zwei Rändelschrauben fixiert. Während die rechte Seite frei von jeglichen Öffnungen ist, wurde bei unserem Testmuster ein interessant gestaltetes Sichtfenster integriert. Sehr schön ist dabei, dass die Kunststoffscheibe nicht einfach von außen draufgepappt wurde, sondern feinsäuberlich bündig mit dem Blech der Seitenwand abschließt. Zusätzlich ist auch an dieser Stelle ein Montageplatz für einen weiteren optionalen 120-mm-Lüfter vorhanden. Wer kein Freund von Sichtfenstern ist, kann das Shinobi für ein paar Euro weniger auch ohne bekommen.
Standardkost gibt es dagegen am Heck zu sehen. Wie fast jeder aktuelle Midi-Tower besitzt auch das Shinobi hier einen 120-mm-Lüfter und zwei Schlauchdurchführungen für eine Wasserkühlung. Dem Trend folgend platziert auch BitFenix bei diesem Gehäuse das Netzteil auf dem Boden. An der Unterseite begegnen uns dann auch wieder die dünnen Filtermatten, die wir bereits bei den Frontlüftern gesehen haben. Es gibt hier jeweils eine für das Netzteil und für einen optional montierbaren 120-mm-Lüfter. Hier sind die Staubfilter allerdings nicht mit einer Schraube gesichert, von einem Absaugen mit dem Staubsauger ist daher dringend abzuraten. Das Shinobi verfügt über vier Standfüße aus Gummi. Im Auslieferungszustand liegen sie dem Zubehör bei und müssen vom Käufer selbst angebracht werden. Das ist zwar ungewöhnlich, einen Nachteil bringt diese Lösung allerdings nicht mit sich.
Die Verarbeitung hinterlässt einen ausgesprochen guten Eindruck, die Spaltmaße sind gleichmäßig und dank der Gummierung fühlt sich der eingesetzte Kunststoff hochwertig an. Ebenfalls nichts zu bemängeln haben wir bei der Lackierung, die Farbe ist sauber aufgetragen und frei von Einschlüssen oder Lacknasen.
Ausstattung innen
Der schwarz lackierte Innenraum des BitFenix Shinobi darf als Standard in dieser Preisklasse gelten. Einen um 90-Grad gedrehten Festplattenkäfig sucht man hier beispielsweise vergeblich. Unser Rundgang beginnt einmal mehr bei den 5,25"-Schächten. Das Shinobi bietet davon drei Stück, das dürfte für die meisten Anwender sicher ausreichend sein. Die Befestigung entsprechender Geräte wird durch einen linksseitig angebrachten Klemmverschluss gewährleistet. Für 3,5"-Festplatten stehen insgesamt acht Einbauschächte zur Verfügung. Befestigt werden die Datenträger dabei jeweils mit zwei Klemmvorrichtungen. Was die Befestigungsvorrichtungen von 5,25"-Geräten und Festplatten taugen, sehen wir uns später noch etwas genauer an. Gekühlt werden die Platten dabei von bis zu zwei 120-mm-Ventilatoren, einer davon ist im Lieferumfang bereits enthalten.
Der Mainboardträger verfügt über die mittlerweile zum Standard avancierte Montageöffnung für CPU-Kühler und einige Durchbrüche, die das Kabelmanagement erleichtern sollen. Auf der Rückseite des Trägers befinden sich eine Vielzahl von Ösen, mit denen die Kabel festgezurrt werden können – sehr gut. Der Platz zwischen Mainboardträger und rechter Seitenwand ist mit ca. zwei Zentimetern für die meisten Fälle noch ausreichend dimensioniert. Das Netzteil findet, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, am Boden seinen Platz. Hier liegt es dann auf vier winzigen und dünnen Auflagepunkten aus Gummi auf. Eine großartige Entkopplung vom Chassis darf man davon sicherlich nicht erwarten. Vor dem Stromspender kann optional noch ein weiterer 120-mm-Lüfter installiert werden. An der Innenseite des Deckels gibt es außer den zwei Einbauplätzen für zwei weitere 120-mm-Ventilatoren nichts weiter zu sehen.
Am Heck befindet sich dagegen bereits ein Modell gleicher Größe. Daneben ist sicherlich die Befestigung für die Erweiterungskarten von einigem Interesse. Hier verzichtet BitFenix auf Experimente und greift auf die guten alten Rändelschrauben zurück. Bei einem leichten Gehäuse wie dem Shinobi, das man sicher auch gerne mal mit zur nächsten LAN-Party nehmen kann, ist es besonders wichtig, dass gerade die oftmals übergroßen Pixelbeschleuniger sicher an Ort und Stelle gehalten werden. Mit den eingesetzten Rändelschrauben muss man sich nicht um seine teure Hardware sorgen, der Halt ist erfahrungsgemäß sehr gut. Viel bessere Möglichkeiten um seine Expansionskarten zu fixieren gibt es unserer Meinung nicht. Erwähnenswert sind an dieser Stelle sicher auch noch die Slotbleche selbst. In diesem Preissegment greifen einige Hersteller immer noch gerne zu antiquierten Blechen, die man noch herausbrechen muss. Hier geht man bei Bitfenix keine Kompromisse ein und verbaut solide und wiederverwendbare Slotbleche.
Auch im Innenraum hinterlässt die Verarbeitung einen sehr guten Eindruck. Scharfe Kanten konnten wir auch nicht in den entlegensten Winkeln des Gehäuses vorfinden. Die Lackierung ist ebenfalls bis in den letzten Winkel sauber und gleichmäßig aufgetragen.