HTC Sensation im Test: Das neue Android-Flaggschiff mit Dual-Core
2/6Sensation im Überblick
Design & Verarbeitung
Der erste, flüchtige Eindruck, den wir bereits bei der Präsentation des Sensation hatten, bestätigt sich auch bei einer näheren Betrachtung des Sensation: In puncto „Design & Verarbeitung“ hat man es mit einem Standard-HTC-Gerät zu tun. Und das ist auch gut so.
Denn dementsprechend darf man sich sowohl über einen angenehmen Formfaktor, als auch über ein schickes Äußeres und eine solide Verarbeitung bzw. Materialwahl freuen. Bei ersterer setzen die Verantwortlichen bei Maßen von 126,1 × 65,4 × 11,3 mm und einem Gewicht von 148 Gramm auf einen gängigen, guten Kompromiss aus Nutzerkomfort bzw. Haptik und Portabilität.
Die Vorderseite wird dabei natürlich vom mit 4,3 Zoll großzügig dimensionierten Display eingenommen, das von einem in Klavierlack-Optik gehaltenen Rahmen umschlossen ist, der wiederum genauso wie die kratzfeste Glasscheibe bis unter die typische Soft-Touch-Knopfreihe reicht. Oberhalb befindet sich die für HTC typische ebenso langgezogene wie schmale silberne Hörmuschel, die von der VGA-Innenkamera und einer Status-LED flankiert wird. Insgesamt erinnert die Front stark an jene des Desire HD, mit dem feinen Unterschied, dass die Ecken hier ein klein wenig stärker abgerundet sind.
Auch die Rückseite fällt HTC-typisch aus. Hier findet sich sowohl der Hauptteil des in schwarzem Grau gehaltenen Alu-Bodys, als auch die aus gummiertem Kunststoff bestehenden Aussprungen für Antenne und Co. Weitere zentrale Elemente sind die kaum herausstehende 8-Megapixel-Kamera sowie der LED-Doppel-Blitz. Erwähnenswert ist, dass im Falle des Sensation nur je nach Definition tatsächlich von „Unibody“ die Rede sein kann: Einer strengen Auslegung nach muss ein Unibody sich bis zur Vorderseite eines Smartphones durchziehen. Dies ist beim Sensation nicht der Fall, da die Schale so konzipiert ist, dass der Hauptpart „eingelegt“ wird. Der „Body“ besteht dementsprechend „nur“ aus der Schale (siehe Bild oben). Der Wertigkeit des Gerätes tut dies aber keinen Abbruch.
An dieser Stelle kann der einzige Kritikpunkt der Konzeption identifiziert werden. Durch eine leichte, durch eine Abrundung entstehende Wölbung der rückwärtigen Schale und verstärkt durch die wenige Millimeter abstehende Kameralinse, liegt das Sensation niemals zu hundert Prozent gleichmäßig auf. Dies würde als solches zunächst nur Puristen stören, hat aber für all jene, die gerne auf einem auf einer Fläche liegenden Smartphone Eingaben vornehmen, den unangenehmen Nebeneffekt, dass das Gerät ab und an ein wenig kippelt. Hierbei handelt es sich um ein Detail, das viele potentielle Nutzer wahrscheinlich nicht einmal bemerken würden – benannt werden muss es aber dennoch explizit.
Die Schnittstellen sind wie folgt verteilt: Während die rechte Seite unberührt bleibt, finden sich linkerhand eine Standard-Lautstärkenwippe mit mäßigen Druckpunkt sowie der ungeschützte micro-USB-Slot. An der Stirnseite wurde die 3,5mm-Klinkenbuchse sowie der Power-Knopf platziert und auch die Unterseite bleibt, von einem kleinen Mechanismus zur Öffnung der Schale abgesehen, frei. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass man für Akku, SIM-Karte und Co. über diesen Mechanismus wie angedeutet die komplette Schale abnehmen kann – aus der Perspektive von allen Viel-Wechslern löblich, da so die von anderen HTC-Geräten bekannte, ebenso hakelige wie wackelige Plastik-Halterung für den Akku sowie das mit auffälligen Spaltmaßen verbundene Aufschieben eines Teilstückes entfallen.
Mit Blick auf die Konkurrenz lässt sich sagen, dass das Sensation insbesondere im Vergleich zum leichten, dünnen Samsung Galaxy S II deutlich schwerer ist, da schlicht ein wertigeres Material Verwendung findet. Über das Für und Wider muss wie immer individuell entschieden werden – wir würden in dieser Hinsicht aber der Vorgehensweise von HTC den Vorzug geben.
Übrigens: Die vorab mancherorts besprochenen Konnektivitätsprobleme des Sensation, wonach die Abdeckung bestimmter Stellen der Rückseite des Gerätes die Empfangsleistung von WLAN und Bluetooth beeinflusst, fallen marginal aus. Will heißen: Mit einiger Anstrengung und bei tatsächlich äußerst geringer Signalstärke kann es sich tatsächlich auf die Verbindung auswirken, wenn die gummierten Stellen der Schale abgedeckt werden. Hierbei handelt es sich allerdings um ein Phänomen, dass sich derart schwer reproduzieren lässt, dass die allermeisten Nutzer niemals etwas davon mitkriegen dürften.