Nokia E7-00 im Test: Das schwere Erbe des Communicators
2/5Technik
Während Hersteller wie HTC, LG oder Samsung mit Taktraten im Gigahertz-Bereich oder Mehrkern-Prozessoren werben, verzichtet Nokia auf das plakative Hervorheben derartiger Features. Wie üblich setzen die Finnen auf CPUs mit geringeren Taktraten. Im Falle des E7 sind es 680 Megahertz, was aufgrund der Besonderheiten des Betriebssystems aber keinen wirklichen Nachteil darstellt. Denn wie auch schon in der Vergangenheit profitiert die Symbian-Benutzeroberfläche von der verbauten Grafikeinheit, was unter anderem im flüssigen Wechsel zwischen den Homescreens mündet.
Beim Speicher setzt Nokia auf auf fest verbaute 16 Gigabyte für Bilder, Videos und andere Dateien. Dem 256 Megabyte großen Arbeitsspeicher stehen 1.024 Megabyte ROM zur Seite, was in der Regel auch bei zahlreichen geöffneten Programmen zu keinen Problemen führen sollte. Sollte deshalb, weil es im Alltag ein wenig anders aussieht. Dazu aber später mehr. Leider kann der Speicher nicht wie bei anderen Nokia-Smartphone per Speicherkarte erweitert werden. Während es dem überwiegenden Teil aufgrund der vorhandenen 16 Gigabyte egal ist, sind andere wiederum froh, wenn sie eine gewisse Flexibilität haben.
Keine Einschränkungen gibt es hingegen bei den Verbindungsmöglichkeiten, hier fährt Nokia alles auf, was derzeit zum Standard gehört. Dazu gehören neben der üblichen EDGE-, GPRS- und UMTS-Unterstützung auch HSPA. In entsprechend ausgebauten Netzen kann der Nutzer so von Download-Raten von bis zu 10,2 Megabit pro Sekunde profitieren, im Upload sind maximal zwei Megabit pro Sekunde möglich. Wer in schnurlosen Netzwerken Daten übertragen will, kann dies Dank WLAN 802.11 b/g/n mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde tun. Beim Kurzstreckenfunk Bluetooth setzen die Finnen auf die derzeit aktuelle Version 3.0, zu den unterstützten Profilen gehört auch A2DP, zum Beispiel für Bluetooth-Kopfhörer.
Nokia E7-00 | |
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Betriebssystem | Symbian^3 (014.002) |
Display | 4", kapazitives AMOLED-Display mit ClearBlack-Technik, 640 × 360 Pixel, 183 ppi |
SoC/CPU/GPU | ARM 11, 680 MHz Grafikbeschleuniger mit Unterstützung für OpenVG 1.1 und OpenGL ES 2.0 |
Arbeitsspeicher | 256 MB |
Speicher | 16 GB (nicht erweiterbar) 1 GB ROM |
Kamera | 8 MP (3.264 × 2.448 px), Fixfokus, Dual-LED-Blitz, Videos mit 1.280 × 720 px Frontkamera mit 640 × 480 px |
Mobilfunkverbindungen | GSM, GPRS, EDGE, UMTS, HSPA (10,2 Mb/s) |
Sonstige Kommunikation | Bluetooth 3.0, WLAN 802.11 b/g/n, GPS |
Sensoren | Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor, Annäherungssensor, digitaler Kompass |
Weitere Ausstattung | FM-Radio, 2. Mikrofon |
Anschlüsse | microUSB, 3,5-mm-Klinke, Mini-HDMI |
Akku | 1.200 mAh |
Maße [mm] | 123,7 × 62,4 × 13,6 |
Gewicht | 176 g |
Display
Beim Display setzt Nokia auf Samsungs AMOLED-Technik im Zusammenspiel mit der Eigenentwicklung ClearBlack, die hauptsächlich für nochmals bessere Kontraste sorgen soll. Das vier Zoll große Display im 16:9-Format bietet ausreichend Platz beim „Surfen“ oder anderen Aufgaben, löst mit 640 × 360 Pixeln aber im Vergleich zu anderen aktuellen Smartphones eher grob auf. Insbesondere im Zusammenspiel mit der konstruktionsbedingten Subpixel-Struktur des AMOLED-Displays wirkt gerade Schrift „fransig“. Ebenfalls zu Lasten der Display-Technik geht die Ablesbarkeit bei direkter Lichteinstrahlung. In hellen Räumen oder im Freien bei Sonnenschein gleicht der Bildschirm einem Spiegel.
Dem Display als ganzen anzukreiden ist die teilweise schlechte Reaktion des kapazitiven Touchscreens. Wo bei anderen Handys eine leichte Berührung ausreicht, muss beim E7 schon etwas mehr „Druck“ ausgeübt werden. Zwar werden dadurch einerseits ungewollte Kommandos größtenteils verhindert, andererseits geht dies ein wenig zu Lasten der Bedienfreundlichkeit.
Kamera
Schon seit einiger Zeit genießt Nokia den Ruf, zumindest in den Top-Modellen relativ hochwertige Kamerasensoren zu verbauen. Mit einer Auflösung von acht Megapixeln bei Bild- sowie 1.280 × 720 Pixeln bei Videoaufnahmen scheint dies auf dem Papier auch beim E7 der Fall zu sein. Ernüchterung kommt in der Praxis jedoch recht schnell auf. Denn die Finnen haben auf einen Autofokus verzichtet, was insbesondere bei nahen Objekten von Nachteil ist. Besser sieht es bei weiter entfernten Motiven aus. Hier kann das Symbian-Smartphone mit einer guten Weißdarstellung glänzen, allerdings wirken gerade Rottöne etwas blass.
Keine Probleme gibt es hingegen mit der Videofunktion des rückwärtig verbauten Sensors. Die Aufnahmen in der „kleinen“ HD-Auflösung wirken flüssig, Probleme mit den Farben treten aber auch hier auf. Dafür sind Artefakte nahezu nicht vorhanden. Die hauptsächlich für Videotelefonate verbaute Kamera auf der Gerätevorderseite nimmt Bewegtbilder in VGA-Auflösung auf, die nicht ganz überzeugen können, für ihren Einsatzgebiet aber durchaus ausreichend sein sollten.