Razer BlackWidow Ultimate im Test: Viel Lärm und blaue Kirschen
3/5Technik
Der wichtigste und auch bei Benutzung auffälligste Unterschied zwischen der BlackWidow Ultimate und konventionellen „Gamerkeyboards“ sind die mechanischen Tastenschalter. Bei der BlackWidow Ultimate sind wie in vielen mechanischen Tastaturen Schalter der Firma Cherry verbaut. Es gibt verschiedene Schaltertypen mit unterschiedlichen Merkmalen aus dieser Serie. Man unterschiedet die Bauformen anhand der Farbe des Tastenstößels; hier sind blaue MX-Schalter verbaut.
Im Unterschied zu einer konventionellen Schaltmattentastatur hat hier grundsätzlich jede Taste einen eigenen Schalter, welcher je nach Ausführung ein anderes Schreibgefühl vermittelt. Das Signal wird schon bei etwas mehr als 2 mm Tastenweg ausgelöst; im Gegensatz zu den einfacheren Tastaturen muss man hier die Taste also nicht durchdrücken. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, schreibt es ich auf einer mechanischen Tastatur deutlich entspannter und man benötigt weniger Kraft, was für geringere Ermüdungserscheinungen sorgt. Dies wird bei den MX-Schaltern durch die vergleichsweise geringere Auslösekraft noch unterstützt.
Im Falle der blauen Cherry MX-Schalter wird der Schreibvorgang taktil und akustisch zurückgemeldet. Auf den Stößel ist eine Art Schlitten geschoben, der bei jeder Betätigung nach unten katapultiert wird und das für diese Schalterart typische „Klick“-Geräusch erzeugt.
„Ghosting“-Probleme oder anderweitige Fehleingaben durch das gleichzeitige Drücken mehrere Tasten sind bei mechanischen Keyboards an sich vermeidbar. Leider findet sich an der BlackWidow Ultimate statt eines hierfür notwendigen PS/2-Steckers bzw. –Adapters lediglich einen USB-Anschluss, der nur maximal sechs Eingaben gleichzeitig umsetzen kann. Razer wirbt allerdings in diesem Zusammenhang mit einer „gamingoptimierten“ Tastenmatrix, was bedeutet, dass zumindest spielertypische Kombinationen des WASD-Feldes mit den Umschalttasten und der Leertaste problemlos funktionieren. Bei den Pfeiltasten und in anderen Bereichen der Tastatur muss man Abstriche machen, mehr als zwei Eingaben gleichzeitig sind oft nicht möglich.
Bei der BlackWidow Ultimate hat jede Taste ihre eigene Leuchtdiode, was wohl auch eine Erklärung für den saftigen Aufpreis zum unbeleuchteten Schwestermodell ist. Die Beleuchtung lässt sich abschalten und in drei Stufen dimmen, außerdem kann man in einen Modus wechseln, bei dem die Beleuchtung selbstständig pulsiert. Wozu letzterer gut sein soll, hat sich uns noch nicht erschlossen. Trotzdem ist die BlackWidow damit die aktuell einzige beleuchtete mechanische Tastatur auf dem Markt mit deutschem Layout. Wie so oft hört man leider ein leises Summen, wenn die Beleuchtung gedimmt wird. Völlig geräuschfrei ist die BlackWidow nur ohne oder mit voller Beleuchtung.
Die BlackWidow soll eine Brücke schlagen zwischen den bislang meist alle Extras entbehrenden mechanischen Tastaturen und den featurestrotzenden Gamerkeyboards. Glücklicherweise hat man dies nicht übertrieben konsequent durchexerziert, so dass sich hier als Extras neben der Beleuchtung lediglich fünf Makrotasten und das Audio- und USB-Panel finden.