Drei GPU-Kühler im Vergleich: Thermalright, Scythe und Alpenföhn
8/13Lautstärkevergleich
Die für Alltag vielleicht wichtigste Komponente und in vielen Fällen Auslöser für den Wechsel des Serien-VGA-Kühlers dürfte die von der Grafikkarte verursachte Lärmemission sein. Speziell die AMD- und Nvidia-Referenzkühler liefern hier bei höherer thermischer Beanspruchung selten zufriedenstellende Ergebnisse, sodass ein Wechsel des Kühlers auf ein leises Retail-Modell nicht nur für Silent-Fanatiker einen deutlichen Komfortgewinn bringen kann. In dieser Disziplin unterscheiden sich unsere drei Testkandidaten aufgrund ihrer verschiedenen Lüfterausstattung zum Teil erheblich. Deshalb wollen wir alle drei sowohl empfindungs- als auch messtechnisch separat kurz beurteilen.
Thermalright Shaman
Der Thermalright Shaman ist mit seinem 120/140-mm-Serienlüfter auf grundlegend sehr leisen Betrieb hin optimiert. Mit PWM-Funktion ausgestattet agiert unser Modell mit maximal 1.200 U/min und startet manuell gesteuert bei einer Anlaufdrehzahl von 630 U/min. Sein Lauf ist in allen Lebenslagen sehr angenehm und selbst bei Maximaldrehzahl kaum von Luftverwirbelungen oder Antriebsgeräuschen geprägt. Als Nebengeräusche lassen sich, vor allem bei leichter Drosselung, bei direktem Ohranlegen minimale Schleif- und Rattergeräusche des Rotors vernehmen. In typischen Arbeitsabständen ist von diesen Störgeräuschen nichts mehr zu hören, sodass der Thermalright Shaman problemlos in Silent-Systemen eingesetzt werden kann.
Scythe Setsugen 2
Weniger lobende Worte können wir über die Serienausstattung des Setsugen 2 verlieren. Der zwölf Millimeter flache 120-mm-Slip-Stream-Ventilator der japanischen Kühlkonstruktion arbeitet mit einer maximalen Drehzahl von etwa 1.800 U/min und läuft manuell gesteuert bei etwa 780 U/min an. PWM wird nicht unterstützt, dafür ist ein Slotblenden-Drehpotentiometer integriert, über welches die Drehzahl reguliert werden kann. Im Bereich des Drehzahlmaximums dominieren starke Luftumschlagsgeräusche, die zum Teil auch der flachen Bauart und dem engen Lamellenstand geschuldet sind. Das Antriebsgeräusch ist hell, aber noch gut verträglich. Weniger akzeptabel sind hingegen die starken Schleifgeräusche des Rotors, welche über das gesamte Drehzahlspektrum auftreten und selbst bei gesteigertem Arbeitsabstand noch zu vernehmen sind. Möglicherweise handelt es sich hierbei um einen Einzelfall, denn so ausgeprägte Nebengeräusche sind wir von Scythe-Lüftern üblicherweise nicht gewohnt. Ohne dieses dominante Schleifen wäre der Setsugen 2 auch unter 1.000 U/min für leise Systeme geeignet.
Alpenföhn Peter
Beim Alpenföhn Peter kann der Anwender die Lärmemission durch die freie Wahl der Belüftung selbst wählen. Wir beziehen uns exemplarisch auf die Ausstattung mit den Alpenföhn Wing-Boost-Ventilatoren, welche unsere Meinung nach eine gelungene Abstimmung mit dem Peter-VGA-Kühlkörper bilden. Die 120-mm-Exemplare arbeiten mit maximal 1.500 U/min und starten ihren Lauf mit manuell eingestellten, sehr guten 570 U/min. Dabei überzeugen die Lüfter aus akustischer Sicht mit ihrem angenehmen, dumpfen Antriebsgeräusch und dem vergleichsweise geringen Luftrauschen durch Verwirbelungen. Nebengeräusche in Form von sehr leisem Rotorrattern treten erst bei Drehzahldrosselung auf und halten werden in keiner Lebenslage auffällig. Positiv außerdem: Aufgrund der gummierten Rahmen werden die Lüfter bei ihrer Aufhängung automatisch wirkungsvoll gegen Vibrationsübertragungen entkoppelt.
Natürlich erhöht sich das Arbeitsgeräusch beim Einsatz von mehreren Lüftern im Vergleich zum Single-Fan-Betrieb. Praktisch sind hier Unterschiede jedoch erst über 1.000 U/min relevant, wie unsere Schalldruck-Messungen unterstreichen werden. Somit steht auch einer dualen Belüftung des Alpenföhn Peter mit zwei Wing-Boost-Lüftern bei gleichzeitigem Silent-Anspruch nichts im Weg.