SilverStone Raven 3: Zwischen Höhenflug und Bruchlandung
3/6Erfahrungen
Die Integration der Hardware ging größtenteils reibungslos von der Hand, einige Dinge sind aber dennoch beachtenswert. Hier wäre an erster Stelle der Einbau des Netzteils zu nennen. Wir hatten es bereits an anderer Stelle erwähnt, der Stromspender sitzt beim Raven 3 hinter der Front unterhalb der 5,25"-Schächte. Bei der Installation muss beachtet werden, dass das Netzteil nicht länger als 180-Millimeter sein darf, das steht so auch in der vorzüglichen Anleitung. Dort wird allerdings nicht erwähnt, dass es bei der Installation zu Problemen kommen kann, wenn das Schutzgitter des Lüfters nicht bündig mit dem Netzteilgehäuse abschließt. Bei unserem Testnetzteil mussten wir gleichzeitig einschieben und von unten gegen das Lüftergitter drücken, damit es überhaupt passt. Trotz aller Vorsicht wird unser Corsair AX750 nun für den Rest seinen Daseins von einigen hässlichen Kratzern geziert.
Ist das Netzteil dann endlich an seinem Platz, muss lediglich noch das kleine Stromkabel mit seinem abgewinkelten Stecker eingesteckt werden. Soweit klingt das in der Theorie simpel und einleuchtend, praktisch muss aber extrem an dem kurzen Kabel gezerrt werden, damit man es überhaupt in die entsprechende Buchse am Netzteil einstecken kann. Daraus ergibt sich dann ein Biegeradius, der jedem Elektroinstallateur die Haare zu Berge stehen lässt und der auf Dauer niemals gesund für das Kabel sein kann. Dass man letztlich noch das Stromkabel zur Steckdose vom Boden aus einfädeln muss, rundet diese nicht zu Ende gedachte Konstruktion im negativen Sinne ab.
Für Kabelmanagement könnten konkurrenzlose fünf Zentimeter bereit stehen. In der Realität ist es nicht ganz so einfach, bei installierten Festplatten die ganzen Strippen noch halbwegs ordentlich zu verstauen. Hier ist definitiv ein Netzteil mit modularen Anschlüssen vorzuziehen. Gelungen ist dagegen die Entkopplung der 3,5"-Festplatten, durch die dicken und weichen Gummipuffer sollten Vibrationen keine Chance mehr haben. Die Befestigungsmechanismen für Festplatten, 5,25"-Geräte und Erweiterungskarten hinterlassen einen geteilten Eindruck. Während die Datenträger, egal ob 3,5" oder 2,5", und die Expansionskarten verschraubt werden und so entsprechend fest sitzen, kommt bei den 5,25"-Schächten ein Klemmmechanismus zum Einsatz. Der Halt dieser Konstruktion ist als bestenfalls leidlich einzuschätzen, glücklicherweise können entsprechende Laufwerke aber auch mit konventionellen Schrauben fixiert werden.
Um einen Gesamtüberblick über alle bisher getesteten Gehäuse zu geben, befindet sich eine vollständige Liste im unten angefügten Klapptext.
Am Platzangebot gibt es absolut nichts zu kritisieren, Grafikkarten können im SilverStone Raven 3 dabei eine Länge bis ca. 34 Zentimetern haben, während CPU-Kühler maximal 163-Millimeter hoch sein dürfen. Ein Wort noch zu den beiden 180-mm-Lüftern, die beim Raven 3 die Hauptarbeit hinsichtlich der Belüftung übernehmen. Es handelt sich dabei um Modelle der Herstellereigenen „Air Penetrator“ Serie. Diese Lüfter besitzen ein speziell geformtes Gitter, dass den Luftstrom, laut Hersteller, fokussierter in den Innenraum blasen soll.