Sony Ericsson Xperia Arc im Test: Fliegengewicht mit 8,7-mm-Taille

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Patrick Bellmer
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Technik

Anders als beispielsweise LG oder Samsung setzt Sony Ericsson beim neuen Flaggschiff nicht auf ein Dualcore-SoC. Verbaut ist mit dem Qualcomm MSM8255 eine Weiterentwicklung des QSD8250, der unter anderem im Arc-Vorgänger Xperia X10 und im HTC Desire für Leistung gesorgt hat. Die beiden wichtigsten Bestandteile des MSM8255 sind ein Scorpion-Kern (ARM Cortex A8) sowie eine Adreno-205-GPU. Damit liegt die theoretische Leistung unter der aktueller Zweikern-Systeme wie Nvidias Tegra 2, in der Praxis fällt dieser Unterschied (bislang) aber nur selten auf.

Sony Ericsson Xperia Arc
Sony Ericsson Xperia Arc

Ebenfalls geringe Abweichungen von der Konkurrenz gibt es beim Speicher. Während der 512 Megabyte große Arbeitsspeicher dem Durchschnitt entspricht, ist der intern verfügbare Speicher mit einem Gigabyte sehr klein geraten. Hier setzen andere auf acht oder 16 Gigabyte. Immerhin kann die Kapazität per microSD-Karte erweitert werden, im Testgerät war eine Acht-Gigabyte-Karte enthalten.

Sony Ericsson Xperia Arc
Sony Ericsson Xperia Arc

Auf der Höhe der Zeit zeigt sich das Arc bei den drahtlosen Schnittstellen. Mit GPRS, EDGE, UMTS und HSPA werden alle derzeit mehr oder weniger flächendeckenden Mobilfunkstandards abgedeckt, in der Spitze stehen im Download 7,2 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Sollen Daten per WLAN verschickt oder empfangen werden, beträgt die Geschwindigkeit in Netzwerken nach WLAN 802.11 b/g/n maximal 150 Megabit pro Sekunde. Einzig beim Bluetooth-Chip setzt Sony Ericsson nicht auf die aktuellste Variante. Hier wird nur Version 2.1 unterstützt, was in den meisten Fällen aber vollkommen reichen sollte.

Sony Ericsson Xperia Arc
Sony Ericsson Xperia Arc

Die weitere Ausstattung umfasst unter anderem ein zweites Mikrofon, welches relativ zuverlässig störende Hintergrundgeräusche beim Telefonieren herausfiltert, ein Mini-HDMI-Port sowie ein FM-Radio-Empfänger. Und auch die üblichen Sensoren wie ein Beschleunigungsmesser oder ein digitaler Kompass sind im Arc verbaut. Vergeblich sucht man hingegen einen NFC-Chip, was aktuell aber zumindest in Deutschland kaum Nachteile hat.

Sony Ericsson Xperia Arc
Betriebssystem Android 2.3.2
Display 4,2", kapazitives LCD (BRAVIA-Engine), 854 × 480 Pixel, 233 ppi
SoC/CPU/GPU Qualcomm Snapdragon MSM8255 (ein ARM-Cortex-A8-Kern, 1 GHz)
Adreno 205 (OpenVG 1.1, OpenGL ES 2)
Arbeitsspeicher 512 MB
Speicher 1 GB (per microSD-Karte erweiterbar)
Kamera 8 MP (3.264 × 2.448 px), Autofokus, LED-Blitz
Videos mit 1.280 × 720 px
Mobilfunkverbindungen GSM, GPRS, EDGE, UMTS, HSPA (7,2 Mb/s)
Sonstige Kommunikation Bluetooth 2.1, WLAN 802.11 b/g/n, GPS
Sensoren Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor, digitaler Kompass
Sonstige Ausstattung FM-Radio, 2. Mikrofon
Anschlüsse microUSB, 3,5-mm-Klinke, Mini-HDMI
Akku Lithium-Polymer, 1.500 mAh
Maße [mm] 125,0 × 8,7 × 63,0
Gewicht 117 g

Display

Beim Bildschirm setzt Sony Ericsson auf ein sogenanntes „Reality Display“. Dabei handelt es sich um ein Super-Clear-LCD im Zusammenspiel mit einigen speziellen Anpassungen, die Sony Ericsson als „Bravia Engine“ bezeichnet. In erster Linie soll damit die Farbdarstellung verbessert und der Kontrast erhöht werden. Zumindest in Bezug auf die Farben kann das Display auch überzeugen. Zusammen mit der Auflösung von 854 × 480 Pixeln werden die Bildschirminhalte überzeugend auf der 4,2 Zoll großen Anzeige dargestellt. Die Farben wirken natürlich, Schrift und feine Linien erscheinen ausreichend scharf.

Sony Ericsson Xperia Arc
Sony Ericsson Xperia Arc

Weniger gut ist hingen der Kontrast von nur 540:1, hier erreichen andere Smartphones deutlich höhere Werte. Etwas besser sieht es bei der maximalen Helligkeit aus. Mit 394 Candela pro Quadratmeter kann das Display auch in hellen Umgebungen relativ problemlos abgelesen werden, einzig im direkten Sonnenlicht wird es etwas schwieriger.

Sony Ericsson Xperia Arc
Sony Ericsson Xperia Arc

Um das Display vor Kratzern zu schützen, hat Sony Ericsson auf ein gehärtetes Mineralglas als „Schutzschild“ gesetzt. Einfluss auf die Bedienung per Finger hat dies aber nicht. Die entsprechende Sensorik arbeitet zuverlässig und unterstützt auch Multitouch-Eingaben.

Kamera

Die Kamera gehört zumindest auf dem Papier zu einem der Highlights des Xperia Arc. Sony Ericsson setzt hier auf einen Sensor vom Typ Exmor-R mit einer Auflösung von acht Megapixeln, der insbesondere unter ungünstigen Lichtverhältnissen eine relativ gute Bildqualität gewährleisten soll.

Sony Ericsson Xperia Arc: Testbild
Sony Ericsson Xperia Arc: Testbild

In der Praxis sieht es dann doch ein wenig anders aus. Zwar sind die Resultate in der Regel über dem Durchschnitt, aber gerade weiße Flächen werden nur verfälscht aufgezeichnet. Große Probleme hat die Kamera zudem mit Objekten im Makrobereich. Hier gelang trotz zahlreicher Versuche keine Aufnahme, die wirklich scharf war. Der LED-Blitz ist zwar hell, reicht für Aufnahmen in der Dunkelheit aber nicht aus, beziehungsweise hellt nahe Objekte zu sehr auf.

Sony Ericsson Xperia Arc: Testbild
Sony Ericsson Xperia Arc: Testbild

Keine Blöße zeigt das Arc bei der Aufnahme von Videos. Diese verfügen über eine Auflösung von 1.280 × 720 Pixeln und zeigen bei Schwenks nur vereinzelte Artefakte. Auch die Bildwiederholrate bleibt relativ konstant bei 30 Bildern pro Sekunde.