Weitere Details von AMDs großer Pressekonferenz
Der erste wichtige Termin am zweiten Messetag galt AMD. Gespannt wartete die Journalistenschar am Fuße des Kelti Towers, zehn Minuten Fußweg vom eigentlichen Messegelände entfernt, um AMDs Neuigkeiten in Empfang zu nehmen. Doch die sehr großen Erwartungen wurden alsbald enttäuscht.
„What a mess“ beschrieb einer der US-Journalisten nach der Pressekonferenz die Veranstaltung – zutreffend, wie man ganz nüchtern feststellen muss. Denn in den 90 Minuten kam nicht wirklich etwas bei herum. Doch der Reihe nach, denn es war nicht vollkommen ohne Neuigkeiten, man musste jedoch zwischen den Zeilen lesen.
So war da beispielsweise das eher unscheinbar unterlegte „Fusion“-Logo im Rahmen der Ankündigung von bestimmten Personen, das einen Quad-Core-Prozessor mit jeweiligem L2-Cache, aufgeteilt in jeweils zwei Blöcke pro Kern, und einem großen Anhang – vermutlich dem Grafikteil – zeigt. Dabei dürfte es sich wohl um die volle Ausbaustufe von „Llano“ handeln, der zwar nicht vorgestellt wurde, aber immerhin bereits vor der Tür steht.
Wirklich vorgestellt wurde aber auch etwas: die 9-series der AMD-Chipsätze, Grundlage für die „Scorpius“-Desktop-Plattform, die zusammen mit den „Zambezi“-Prozessoren auf Basis des Sockel AM3+ bereits in Kürze im Handel verfügbar werden sollen. Die Prozessoren folgen, wie bereits berichtet, erst in zwei bis drei Monaten. Natürlich erwähnt AMD die SLI-Unterstützung der neuen Chipsätze sowohl in der Pressemitteilung als auch in der Konferenz selber mit keinem Wort, kommt sie doch vom Konkurrenten Nvidia.
Neben „Trinity“ als Next-Generation-Prozessor hat AMD noch einen sehr flüchtigen Ausblick auf die Z-Serie geworfen. Jene soll bereits in Kürze für Tablets bereitstehen, genauere Spezifikationen gab man jedoch nicht bekannt. Erwartet wird jedoch ein abgespeckter „Ontario“, die Roadmap selbst nennt das Modell „Desna“. Hinter vorgehaltener Hand hieß es, dass der erste Vertreter Z-01 getauft wird und mit 1,0 GHz arbeitet. Im kommenden Jahr soll „Ontario“ durch „Krishna“ und „Desna“ durch „Hondo“ ersetzt werden.
Zu guter Letzt hatte AMD einmal mehr die Vision-Logos gezeigt. Diese werden mit den Llano aber wieder eher mehr denn weniger – letztlich genau das Gegenteil was man bisher bei AMD vertrat. Statt alles auf ein Logo zu reduzieren werden fortan wohl doch mehrere Logos pro Notebook greifen, wenn dieses zur A8-Serie gehört, einen Quad-Core-Prozessor mit Grafikkarte enthält und dazu noch „Dual Graphics“ mit einer zusätzlichen diskreten Lösung unterstützt. AMD bleibt damit dem Motto jedes weiteren Jahres treu, seine Logos mal wieder zu erneuern – dies verwunderte nicht nur die versammelten Journalisten, da die Identifizierung mit dem Konzern durch ein Update in jedem Jahr eher auf der Strecke bleibt. Vom ursprünglichem „Vision“ für das Marketing ist nur doch der Grundbegriff geblieben.
Am Ende blieb es eine sehr ernüchternde Veranstaltung ohne wirklich greifbare Dinge. Am 14./15. Juni soll es zumindest bei den „Llano“ für Notebooks langsam ernst werden, doch mehr als dieses Datum ist am heutigen Tage über diese Modelle nicht bekannt. Abschließend einige Impressionen, die wir live vor Ort gesammelt haben.