Details zu AMDs kommenden Tablet-Plattformen
Auch für CPU-Entwickler AMD ist es höchste Zeit, sich verstärkt auf den stark wachsenden Markt der Tablet-PCs und ähnlicher Low-Power-Geräte zu konzentrieren. Mit den APUs der Z-Serie („Desna“) hatte AMD den ersten Schritt gemacht, zu den Nachfolgern sind nun erste Details enthüllt worden.
Während „Desna“ als Teil der „Brazos“-Plattform zwei „Bobcat“-CPU-Kerne mit 1,0 GHz und eine DirectX-11-GPU (80 Shader, 276 MHz) auf einem in 40 nm gefertigten Die unterbringt und dabei eine TDP von 5,9 Watt besitzt, soll der für 2012 erwartete Nachfolger „Hondo“ vor allem durch eine geringere Leistungsaufnahme punkten. Die TDP soll auf weniger als 4,5 Watt schrumpfen, während sich an der APU-Architektur, der Strukturbreite sowie den Taktraten offenbar nichts ändert. „Hondo“ wird folglich weiterhin in 40 nm hergestellt, obwohl der 28-nm-Prozess bei den Auftragsfertigern TSMC und Globalfoundries spätestens im nächsten Jahr die Marktreife zur Massenfertigung erlangen sollte. Im Grunde genommen handelt es sich bei „Hondo“, wie auch bei „Desna“, um für eine geringe Leistungsaufnahme optimierte „Ontario“-APUs, die derzeit als C-Serie eingesetzt werden. Im Gegensatz zu „Desna“ wird „Hondo“ jedoch laut den ersten Details keinen VGA-Ausgang und keinen PCI-Express-x4-Port von Haus aus unterstützen. Erst 2013 soll dann vermutlich eine kleinere Herstellungsgröße bei der „Samara“-APU folgen, die nochmals weniger Strom benötigen und eine „Next-Generation“-Grafik besitzen soll.
Neben der APU spielt natürlich auch der jeweilige Chipsatz eine große Rolle, der auch bei AMDs Tablet-SoCs „Fusion Controller Hub“ (FCH) genannt wird. Aktuell dient das Modell „Hudson“ M1 (A50M) den „Desna“-APUs als Begleiter. 2012 soll ihn „Hudson“ M2T mit einer auf 19 × 19 mm verringerten Package-Größe beerben. Gleichzeitig soll die TDP auf weniger als ein Watt abnehmen. Dabei werden auch Optimierungen der I/O-Funktionen hinsichtlich des Energiebedarfs genannt. In der Übersichtstabelle zu den Features der FCH-Modelle zeigt sich, dass dabei unter anderem die vier PCIe-x1-Ports komplett wegfallen, somit bietet die neue Tablet-Plattform weder über die APU noch den FCH PCI Express. Unterstützung für SATA 6 Gb/s entfällt demnach ebenfalls, lediglich einmal SATA 3 Gb/s steht auf der Liste. Neben einer geringeren Anzahl von unterstützten USB-2.0-Ports werden noch weitere Einschränkungen gegenüber dem Vorgänger aufgeführt, die womöglich alle zu Gunsten einer geringeren Leistungsaufnahme – einem der wichtigsten Kriterien bei Tablet-SoCs – in Kauf genommen werden. Allerdings gibt es auch etwas, was der neue FCH dem Vorgänger voraus haben soll, nämlich eine SDIO-Schnittstelle, mit der eine dauerhafte – auch im Standby aktive – WLAN-Verbindung ermöglicht werden soll.
„Hondo“ und „Hudson M2T“ sollen zusammen die neue „Brazos-T“-Plattform bilden, wie eine weitere Folie beschreibt. Der Fokus auf besonders sparsame Geräte (Tablets) wird dabei mit weiteren Angaben zur Leistungsaufnahme unterstrichen. Während die TDP der „Hondo“-APU erneut mit „<4,5 W“ aufgeführt wird, soll die „App power“, womit wahrscheinlich die typische Leistungsaufnahme gemeint ist, bei nur rund 2 Watt liegen. Für die Wiedergabe eines 720p-Videos werden 2,1 Watt und für das drahtlose Surfen im Netz per WLAN nur 1,6 Watt angegeben. Dank UVD der dritten Generation als Teil der integrierten GPU sollen sich zudem auch weiterhin Full-HD-Videos (1.080p) anspielen lassen.
Laut Donanimhaber soll die „Brazos-T“-Plattform im Dezember dieses Jahres bemustert werden (sampling) und die Massenproduktion im zweiten Quartal 2012 erfolgen. Erste Geräte sollen dann bereits auf Basis von Microsofts unter anderem für Tablets optimierten Betriebssystem Windows 8 erscheinen.