Linux-Kernel 3.0 veröffentlicht
Mit dem heutigen Tag und fast genau 20 Jahre nach Veröffentlichung der Version 0.01 am 17. September 1991 erreicht der Linux-Kernel die Versionsnummer 3.0. Inkompatible Änderungen bleiben trotz des Sprungs vom Zweig 2.6 aus, doch mit der neuen Version einher geht eine Anpassung der Nummerierung, welche ohnehin geplant war.
Bereits im Vorfeld kündigte Linus Torvalds an, die bestehende Nummerierung zu ändern. Während bisher „lange“ Versionen wie 2.6.32.43 veröffentlicht wurden, soll sich künftig bei Wartungsaktualisierungen nur noch die dritte Stelle ändern, z.B. 3.0.1.
Zu den Änderungen des Kernels zählt die verbesserte Unterstützung der Virtualisierungssoftware Xen, wobei es dem Hauptvirtualisierungssystem (Dom0) nun möglich ist, auf Speichermedien der anderen Systeme zuzugreifen. Die Dateisysteme ext4 und Btrfs erhalten Funktionserweiterungen – so kann das weiterhin als experimentell eingestufte Btrfs mittels der „Scrub“-Funktion nun die Checksumme aller Dateien prüfen und bei Fehlern eine Rekonstruktion der defekten Blöcke versuchen.
Der für Netzwerk-Sniffer wie Tcpdump und Wireshark im Linux-Kernel vorhandene Berkeley-Filter zum Filtern von Netzwerkpaketen nutzt auf x86-64-Systemen nun einen Just-in-Time Compiler. Das Feature muss manuell aktiviert werden und verspricht eine niedrigere Systemlast falls zu Diagnosezwecken gerade ein solcher Netzwerk-Sniffer zum Einsatz kommt. Um Missverständnisse auszuschließen sei angemerkt, dass diese Änderung mit dem ständigen Filtern von Paketen durch die Linux-Firewall Netfilter nichts zu tun hat.
Dank eines neuen ICMP-Sockets erfordert das Senden eines Ping-Pakets keine Root-Rechte oder entsprechende Workarounds mehr. Erstmals unterstützt wird zudem Wake on Wireless LAN (WoWLAN).
Einige Treiberupdates sorgen für verbesserten Grafikkartensupport, sowohl bei Karten aus dem Hause AMD als auch Nvidia-Chips. Auch einige Netzwerkchips von Realtek erhalten verbesserte oder neue Treiber Kernel.
Insgesamt zählt der Kernel 9.800 Änderungen, von denen aber üblicherweise rund zwei Drittel neue oder aktualisierte Treiber sind. Dass erste Distributionen direkt mit dem neuen Kernel ausgeliefert werden, wird nicht mehr lange dauern – das im Oktober erscheinende Ubuntu 11.10 scheint ein Kandidat.
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4,9 SterneDer Linux Kernel ist die Grundlage aller Linux-Distributionen wie z. B. Ubuntu oder Fedora.
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