Neue Set-Top-Boxen von VideoWeb
Mittlerweile verfügen zahlreiche aktuelle Fernseher über Funktionen, die weit über das simple Wiedergeben von TV-Inhalten hinaus gehen. Wer im Besitz eines nicht ganz so jungen Gerätes ist, kann diese in vielen Fällen jedoch durch einen Mediaplayer nachrüsten.
Das Angebot in diesem Bereich wird unter anderem aufgrund der hohen Verbreitung nicht „vernetzter“ Fernseher immer größer. Abseits der bekannten Hersteller gibt es aber auch interessante Lösungen, darunter die VideoWeb-Geräte. Das gleichnamige Unternehmen hat auf einer Presseveranstaltung zwei neue Modelle vorgestellt, die sowohl die einfachen als auch die gehobeneren Ansprüche befriedigen sollen.
Im „Einsteigerbereich“ angesiedelt ist der VideoWeb TV. Hierbei handelt es sich um eine kompakte Settop-Box, die per HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden wird. Zu den Funktionen gehört unter anderem die Wiedergabe von Medien via Netzwerk oder von angeschlossen USB-Sticks oder -Festplatten sowie SD-Karten. Unterstützt werden dabei laut Hersteller alle gängigen Formate, welche genau wurde nicht verraten.
Will man nicht auf bereits vorhandene Filme oder Serien zurückgreifen, stehen die Video-Portale der großen Fernsehsender wie beispielsweise die ZDF Mediathek oder aber ein VideoWeb-eigener Dienst bereit. Hier können unter anderem Filme von Warner Brothers, Paramount, TMG, MGM, Universal, 20th Century Fox, Disney und Sony geliehen werden, je nach Aktualität liegen die Preise zwischen 1,99 und 5,99 Euro.
Für die Wiedergabe in DVD-Qualität für den eigenen Angaben zufolge eine Download-Geschwindigkeit von zwei Megabit pro Sekunde benötigt, für HD muss es mindestens das Doppelte sein. Unklar ist jedoch, ob es sich dabei um Material in 720p oder stark komprimierten 1.080p handelt.
Die Bedienoberfläche orientiert sich stark an den Smartphone-Betriebssystemen Android und iOS. Diese kann individuell vom Nutzer angepasst werden, häufig genutzte Funktionen können so besser platziert werden. Das OS ist Linux basiert und soll in den kommenden Monaten mit weiteren Applikationen erweitert werden. Bislang stehen hier populäre Dienste wie YouTube, Picasa oder Napster zur Verfügung, aber auch ein Flash-tauglicher Browser ist vorhanden. Zusätzlich steht der Videotext-Nachfolger HbbTV zur Verfügung, auch bei Sendern der RTL- und Pro7-Familien. Die Steuerung erfolgt entweder per Fernbedienung, angeschlossener Tastatur oder per Smartphone. Hier stehen Apps für Android, BlackBerry und iOS zum Download bereit.
Auf Seiten der Technik stehen ein nicht näher spezifizierter ARM-SoC, 512 Megabyte Arbeitsspeicher sowie zwei Gigabyte Flash bereit. Für die Anbindung an eigene Netzwerke (UPnP) verbaut VideoWeb einen RJ-45-Port sowie ein WLAN-Modul mit einer maximalen Übertragungsrate von 108 Megabit pro Sekunde. Speichermedien können über einen der beiden USB-2.0-Anschlüsse oder den schon erwähnte SD-Karten-Slot eingebunden werden. Bildsignale werden via HDMI-Schnittstelle (1.4a) übertragen, Ton auf gleichem Wege oder per optischem Kabel.
Dem VideoWeb TV sehr ähnlich ist das Modell VideoWeb 750. Beide unterschieden sich lediglich in wenigen Punkten. So verfügt der 750 über einen Twin-Tuner - DVB-C (750C) oder DVB-S2 (750S) – sowie zwei CI+-Slots, die gleichzeitig genutzt werden können. Zusätzlich steht eine eSATA-Schnittstelle bereit, über die eine externe Festplatte eingebunden werden kann. Diese dient dann als Speicher für die PVR-Funktion.
Für den VideoWeb Tv müssen Interessierte 149 Euro einplanen, die Verfügbarkeit wird mit August angegeben. Der VideoWeb 750C oder S – erhältlich ab September – schlägt in der Grundkonfiguration ohne interne Festplatte mit 399 Euro zu Buche. Soll eine Festplatte verbaut werden, was nicht nachträglich erfolgen kann, müssen für 500 Gigabyte 100 zusätzlich gezahlt werden, für ein Terabyte sind es 200 Euro.