Oracle veröffentlicht Java 7

Am gestrigen Tag hat Oracle die siebte Version von Java freigegeben – die erste Veröffentlichung einer Hauptversion nach der Übernahme von Sun. Sowohl die Java Runtime Environment (JRE) als auch das Java Development Kit (JDK) sind für Windows- und Linux-Systeme verfügbar, Mac-Besitzer müssen sich noch gedulden.

Rund fünf Jahre nach Java 6 liegt das Hauptaugenmerk der Java-Plattform in Version 7 auf Optimierung für Multi-Core-Systeme durch Verwendung des Fork/Join-Ansatzes und der verbesserten Unterstützung von dynamischen- und geskripteten Programmiersprachen (auf Basis der Java-Plattform sind in den vergangenen Jahren neben Java viele weitere Programmiersprachen wie beispielsweise Groovy entstanden; JavaScript hat damit jedoch überhaupt nichts zu tun).

Eine neue API für Dateisystem-Operationen namens NIO.2 soll entsprechende Zugriffe beschleunigen und vereinfachen. Zudem wurde die Unterstützung diverser Protokolle und Schnittstellen verbessert, darunter auch IPv6 und die Datenbank-Schnittstelle JDBC.

Auch lange geforderte Anpassungen konnten im Rahmen des Project Coin Einzug in Java 7 halten. Darunter die Möglichkeit, in Switch-Anweisungen den Datentyp String zu verwenden, wobei die „equals“-Methode automatisch aufgerufen wird. Zudem müssen Generics in Java 7 nicht mehrfach getypt werden beim gleichzeitigen Deklarieren und Initialisieren. Beim Fangen von Exceptions in Try-Catch-Blöcken können nun mehrere Exceptions auf einmal gefangen und durch die gleiche Anweisung behandelt werden.

Insgesamt zählt das neue Release rund 9.500 Verbesserungen. Erstmals dient OpenJDK als vollständige Basis. Kurz vor Veröffentlichung wurde ein Bug im Just-in-time-Compiler bekannt, welcher Abstürze und fehlerhafte Berechnungen mit sich bringen kann. Ein entsprechender Fix wird erst mit einem kommenden Update erscheinen.

Bereits Ende 2012 soll Java 8 erscheinen und Lambda-Ausdrücke ermöglichen.