Acer Iconia Tab A500 im Test: Noch ein Clon mit Android Honeycomb
2/2Im Alltag
Durch die Ähnlichkeit gegenüber anderen „Honeycomb“-Tablets fällt die Eingewöhnungsphase sehr kurz aus. Beim Betriebssystem handelt es sich um die gleiche Version wie beim Motorola Xoom, allerdings hat Acer einige Programme zusätzlich installiert. Dazu gehört der clear.fi-Dienst, der für die Wiedergabe von Medien genutzt werden kann und eine einfache Vernetzung mit anderen Geräten ermöglichen soll, was im Test mehr oder weniger gut funktionierte. Aber auch ein gut animiertes Fotoalbum sowie ein E-Book-Reader sind beim ersten Einschalten bereits einsatzbereit.
Das Abspielen von Videos – sofern die gewählten Formate unterstützt werden – funktioniert in der Regel tadellos, lediglich bei HD-Material kommt es zu einigen kurzen Aussetzern. Das Thema Geschwindigkeit ist aber ein Thema für sich. Durch die gleiche Technik wie beim Xoom erwartet man hier gleiche Ergebnisse, die sich aber nicht ermitteln lassen. So ist in bestimmten Punkten das A500 schneller, in anderen hingegen Motorolas Tablet. Der rein subjektive Eindruck vermittelt hingegen ein sehr klares Bild. Denn in fast allen Belangen „fühlt“ sich das Xoom schneller an, sei es in Menüs, Spielen oder bei anderen Dingen.
Ebenfalls schlechter als bei der Konkurrenz ist die Verarbeitung. Zwar setzt Acer beim Gehäuse fast komplett auf Aluminium, was auf den ersten Blick einen sehr wertigen Eindruck hinterlässt. Unterschiedliche Spaltmaße sowie eine schon bei mittlerem Druck nachgebende Rückseite lassen sich damit aber nicht wieder wettmachen. Größte Schwachstelle in dieser Hinsicht ist die Abdeckung der Speicherkarteneinschubs, der aus Plastik besteht und keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck macht. Beim Punkt Design entscheidet letztlich der Geschmack, an Eintönigkeit und Langeweile dürfte die Optik – zumindest von vorne – nicht zu überbieten sein.
Wieder auf einem Niveau mit dem Xoom liegt das A500 beim Display. Hier werden in eigentlich allen Bereichen sehr ähnliche Werte ermittelt. Das bedeutet unter anderem, dass die Blickwinkel recht groß sind, bevor es zu verfälschten Darstellungen kommt. Allerdings hat man auch beim Acer-Tablet in hellen Umgebungen Probleme, die dargestellten Inhalte noch erkennen zu können.
Beim Einsatz des A500 auf dem Sofa fällt nach einiger Zeit auf, dass das Tablet mit 765 Gramm nochmals schwerer als das Motorola Xoom ist. Die üblichen „Couch“-Aufgaben stellen kein Problem für das Tablet dar, der Touchscreen erfasst Eingaben sehr präzise, das Surfen im Internet gelingt abgesehen von sehr umfangreichen Seiten, beispielsweise mehrere Flash-Elemente, reibungslos. Will man das Gerät für die Wiedergabe von Musik oder Videos nutzen, sollte man lieber zu einem Kopfhörer greifen, da die verbauten Stereo-Lautsprecher kaum Tiefen und auch nur wenig Mitten liefern. Als Aufzeichnungsgerät für stille und bewegte Bilder eignet sich das A500 ebenfalls leidlich. Zwar werden die Farben gut eingefangen, bei Videos kommt es aber schon bei langsamen Bewegungen zu Artefaktbildung. Zudem ist das Gerät wie auch andere Tablets dieser Größenordnung recht unkomfortabel in der Nutzung als Kamera.
Hat man nun die E-Mails gelesen, das ein oder andere Video geschaut und das ein oder andere Bild aufgenommen, fällt schnell auf, dass der Akku nicht so lange wie bei der Konkurrenz durchhält. Er verfügt zwar auf dem Papier über die annähernd gleiche Kapazität wie im Xoom, kann aber in einigen Anwendungsbereichen nicht annähernd so lange Laufzeiten bieten. Lastet man die verbaute Technik konsequent aus, warnt das Tablet bereits nach gut zwei Stunden vor einem baldigen Ende. Bei weniger anspruchsvollen Aufgaben sind knapp sechs Stunden mit einer Akkuladung möglich.
Fazit
Wirklich gravierende Mängel leistet sich das A500 nicht. Zwar bleibt es bei der Verarbeitung und der Akkulaufzeit hinter den direkten Konkurrenten zurück, kann dafür aber mit einem – abgesehen von den Spiegelungen – durchaus guten Display punkten. Allerdings hebt es sich auch nur im Preis von anderen „Honeycomb“-Tablets ab, denn mit circa 470 Euro ist das Tablet etwa 30 bis 70 Euro günstiger.
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