Intel gegen SandForce: SSD 320, MX DS Turbo und SF Toggle NAND
5/11AS SSD Benchmark
Der AS SSD Benchmark ist das Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.
Beim sequentiellen Lesen wissen die MX-DS Turbo und die XLR8 Express zu glänzen und erreichen über 500 MB/s. Crucials M4 knackt bei 240 GB immerhin die Marke von 400 MB/s und ist damit 14 % langsamer als Intels SSD 510. Der Intel-Controller in der SSD 320 wird vom SATA II Interface ausgebremst und bleibt bei 263 MB/s hängen. Damit ist sie aber immer noch schneller als eine SandForce-SSD mit asynchronem NAND.
Beim sequentiellen Schreiben mit dem AS SSD Benchmark zeigt sich wieder einmal die Abhängigkeit der maximalen Schreibgeschwindigkeit von der Kapazität. Intels SSD 510 liegt mit mehr als 300 MB/s an der Spitze, knapp gefolgt von der XLR8 Express mit 240 GB. Da die sequentielle Schreibleistung bei SandForce aber einmalig nach dem Beschreiben aller Flash-Zellen auf ein niedrigeres Niveau sinkt, liegt sie dauerhaft in etwas gleich auf mit der Crucial M4. Durch die Verwendung von Toshibas Toggle NAND erreicht die XLR8 Express auch bei einer Kapazität von 120 GB ein sehr gutes Ergebnis von 238 MB/s im Neuzustand bzw. 181 MB/s nach dem einmaligen Absinken.
Die beiden Exemplare der SSD 320 erreichen trotz der hohen Kapazität nur etwa 212 MB/s beim sequentiellen Schreiben. Damit ist sie dauerhaft jedoch immer noch schneller als eine SandForce-SSD mit asynchronem NAND, da deren Schreibrate wesentlich stärker absinkt. Auffällig ist der Unterschied zwischen der XLR8 Express und der MX-DS Turbo mit 120 GB. Die Mach Xtreme SSD ist je nach Zustand in unserem Test 23 bis 31 Prozent langsamer beim Schreiben. Dieser Unterschied ist allein auf die Verwendung von anderem NAND zurückzuführen. Mit einer dauerhaften Schreibrate von fast 140 MB/s bietet die MX-DS Turbo jedoch immer noch ein sehr gutes Ergebnis in diesem Test.
Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien stellen die SandForce-SSDs mit synchronem Micron NAND die Leistungsspitze dar. Die Crucial M4 mit 256 GB liegt direkt dahinter und bleibt vor Intels SSD 320, die sich mit der Agility 3 um die goldene Mitte streitet. In diesem Test liegt die XLR8 Express mit Toggle NAND nur auf dem vorletzten Platz und somit knapp vor Intels SSD 510.
Beim Schreiben zeigt sich ein etwas anderes Bild. Die XLR8 Express mit 240 GB liegt nach wie vor an der Spitze, gefolgt von der M4 mit ähnlicher Kapazität. Die beiden SandForce-SSDs mit 120 GB sind lediglich 5 MB/s langsamer und liegen somit einen Tick vor der Agility 3. Die drei Intel SSDs im Testfeld haben hier unabhängig vom verwendeten Controller ihren Schwachpunkt und erreichen nur etwas mehr als 33 MB/s.
Der "4K_64Thrd" zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht.
Beim Lesen liegt die XLR8 Express mit 120 GB und Toggle NAND nur knapp hinter der 240 GB Variante. Anscheinend kommt der Toshiba NAND bei dieser Größe wesentlich besser mit einer hoher Queue Depth zu Recht als die Micron Chips, denn die Mach Xtreme MX-DS Turbo erreicht bei diesem Test gerade einmal 113 MB/s. Der zweite Platz geht erneut an Crucials M4, gefolgt von der Agility 3 und Intels SSD 320. Die SSD 510 muss sich weiterhin mit dem letzten Platz begnügen.
Beim Schreibtest mit hoher Last ist der Unterschied zwischen den beiden SandForce-SSDs mit 120 GB wesentlich geringer als beim Lesen. Sie müssen sich zwar den Modellen mit gleichem Controller und 240 GB sowie der Crucial M4 geschlagen geben, sind aber in diesem Test immer noch zweieinhalb bis viermal so schnell wie Intels SSD 320 bzw. 510.
Erläuterung zu diesem Test:
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Diese liegt in der Regel zwischen 0 und 10, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU sehr schnell abarbeiten können.
Bei den Lesezugriffen kann sich Intels SSD 320 zusammen mit der Crucial M4 an die Spitze setzten. Die SandForce- SSDs tummeln sich im Mittelfeld, wobei auffällt, dass die Zugriffszeiten der größeren Modelle etwas besser ausfallen als bei den 120 GB Versionen. Intels SSD 510 belegt hier weiterhin den letzten Platz. Bei den Schreibzugriffszeiten zeigt sich ein anderes Bild. Hier ergattert die SSD 510 den ersten Platz, die hauseigene Konkurrenz in Form der SSD 320 ist mit 13 Prozent ein wenig langsamer. Die SandForce-SSDs sowie Crucials M4 benötigen jedoch zwei bis dreimal soviel Zeit für Schreibzugriffe wie die Intel-SSDs.
Wie sich in der Vergangenheit jedoch häufig gezeigt hat, lassen die Benchmarkergebnisse nur bedingt Rückschlüsse auf die realen Leistungsunterschiede zu, weshalb wir uns im folgenden Abschnitt den Realtest widmen.