Passive Radeon HD 6670 und 6850: PowerColor und Sapphire in lautloser Gestalt
5/6Sonstige Messungen
Mit 36 dB wird der Geräuschpegel des Testsystems von unserem eingesetzten Netzteil bestimmt, das die einzige Geräuschquelle bei den Messungen ist. Die Grafikkarten sind, wie sollte es anders sein, nicht zu hören.
Die schwierigste Disziplin für passiv gekühlte Grafikkarten war schon immer die Temperatur. Die Sapphire Radeon HD 6670 Ultimate erledigt diese Aufgabe dennoch überraschend gut, denn mit den gemessenen 75 Grad Celsius wird das Produkt nur sechs Grad wärmer als das Referenzdesign und ist zudem noch weit vom kritischen Bereich entfernt. Selbst ohne jegliche Gehäusebelüftung ist ein Betrieb möglich.
Die PowerColor Radeon HD 6850 SCS3 ist dagegen ein völlig anderes Kaliber: Mit 95 Grad Celsius wird die GPU sehr warm, hat sich schlussendlich aber während der gesamten Testserie nicht aus der Ruhe bringen lassen. Einen Absturz mussten wir nicht verzeichnen, zudem sind die Komponenten laut des Herstellers auf solche Temperaturen ausgelegt. Überschreitet der Rechenkern die 102-Grad-Grenze, taktet sich dieser auf 600 MHz herunter, um einen Absturz zu verhindern.
Jedoch rät PowerColor ausdrücklich dazu, Gehäuselüfter einzusetzen - was auch wir in unserem Testsystem tun. Wir können diese Empfehlung damit nur bestätigen, denn ohne einen zusätzlichen Lüfter marschierte das Produkt gnadenlos auf die kritischen 102 Grad Celsius zu, was eine geringere Leistung bedeutet. Mit Gehäuselüftern ist selbst ein mehrstündiger Betrieb kein Problem.
In Sachen Leistungsaufnahme ähneln die Grafikkarten sehr den Referenzprodukten. Die Sapphire Radeon HD 6670 Ultimate kann sich unter Windows jedoch immerhin ein um drei Watt besseres Ergebnis erkämpfen, was in 77 Watt (gemeint ist der gesamte PC) resultiert. Die PowerColor Radeon HD 6850 SCS3 ist mit 82 Watt ebenso drei Watt sparsamer.
Unter Last liegt die Radeon HD 6850 SCS3 mit 223 Watt dann genau gleich auf mit einer Standard-Karte. Die Radeon HD 6670 Ultimate bleibt dagegen erneut sparsamer als das Referenzdesign, wobei es im 3D-Modus vier Watt sind.
Wir hatten für die PowerColor-Karte den falschen Watt-Wert im Diagramm und im Text angegeben, was wir zu entschuldigen bitten.
Die Sapphire Radeon HD 6670 Ultimate lässt einen GPU-Takt von 850 MHz zu, 100 MHz zusätzlich zu den Werkseinstellung. Mehr ist wahrscheinlich auch möglich, jedoch lässt das Catalyst Control Center keine weitere Steigerung mit sich machen. Der 1.024 MB große GDDR5-Speicher läuft mit bis zu 2.300 MHz ohne Fehler, bevor auch hier das Grafikkarten-BIOS einschreitet. Je nach Applikation steigt die Performance um zehn bis elf Prozent an. Die GPU-Temperatur erhöht sich durch die Maßnahmen um drei Grad Celsius, die Leistungsaufnahme um sieben Watt.
Bei der PowerColor Radeon HD 6850 SCS3 setzt die BIOS-Sperre bei 850 MHz ein, was eine Mehrfrequenz von 75 MHz bedeutet. Der GDDR5-Speicher lässt die maximalen 2.400 MHz dagegen nicht zu und läuft nur mit bis zu 2.304 MHz fehlerlos. Die Geschwindigkeit erhöht sich um zehn bis elf Prozent.
Allerdings steigt durch diese Maßnahmen die Temperatur innerhalb von kurzer Zeit auf 102 Grad Celsius an, weswegen die Schutzfunktion einschreitet und den Rechenkern auf 600 MHz herunter taktet. Die Leistungsaufnahme erhöht sich um 14 Watt.