Samsung Galaxy Ace im Test: Standortbestimmung in der Mittelklasse

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Mahir Kulalic
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Kamera

Im linken, oberen Eck der Rückseite steckt die mit einem Chromring verzierte Kamera. Sie löst mit 5 Megapixeln (2.560 x 1.920 Pixel) auf, hat eine LED zur „Verstärkung“ bei schlechten Lichtverhältnissen und verfügt über einen Autofokus für scharfe Aufnahmen. Dies hört sich auf dem Papier nach Standardkost der heutigen Tage an. Natürlich sollte man bedenken, dass die reine Megapixel-Zahl nichts über die Qualität der Bilder aussagt. Aufgrund der kleinen CMOS-Sensoren in Mobiltelefonen sorgte eine erhöhte Anzahl an Megapixeln sogar oft für erhöhtes Bildrauschen und Detailverlust. Trotz allem lassen sich viele Käufer durch die technischen Angaben der Hersteller bezüglich der Kamera leicht in den Glauben bringen, dass eine Kamera mit mehr Megapixeln auch bessere Ergebnisse mit sich zieht.

Screenshot Samsung Galaxy Ace
Screenshot Samsung Galaxy Ace

Samsung hat das Interface der Kamera seinen Wünschen angepasst und sorgt damit für eine sehr einfache und in weiten Teilen selbstverständliche Bedienung der Einstellungen. So kann man beispielsweise aus verschiedenen Szenen wählen (Portrait, Landschaft, Nacht, Sport, Party/Innen, Strand/Schnee, Sonnenuntergang, Morgendämmerung, Herbstfarbe, Feuerwerk, Text, Kerzenlicht, Gegenlicht), um die Aufnahme der Kamera an die äußeren Umstände anzupassen. Andere Möglichkeiten sind die Wahl des Fokusmodus' (Makro oder Auto) für einfache oder Nahaufnahmen, das Einstellen des Belichtungswertes oder des Selbstauslösers. Auch kann man die gewünschte Auflösung für Fotos wählen oder den Weißabgleich seinen Wünschen nach anpassen.

Andere Möglichkeiten sind das Wählen von Effekten (Normal, Negativ, Schwarz/Weiß, Sepia), das Einstellen des ISO-Wertes sowie die Auswahl der gewünschten Messung. Weitere Punkte sind Unterpunkte zur Bildqualität, dem Anpassen von Kontrast, Sättigung und Schärfe sowie die Möglichkeit den Kontrast automatisch bestimmen zu lassen. Zudem kann der Nutzer verschiedene Modi für das LED-Licht wählen. Auch hat der Nutzer die Möglichkeit Panorama-Aufnahmen zu schießen, Lächel-Erkennung einzuschalten oder Serienaufnahmen mit der Kamera aufzunehmen.

Die Südkoreaner haben der Kamera also eine Menge Möglichkeiten mit auf den Weg gegeben. Wie sehen die Bilder aus?

Leider nicht so gut. Die Bilder weisen selbst bei hellem Tageslicht ein teilweise sichtbares Rauschen auf und zeugen von großer Detailarmut. Egal ob Nahaufnahmen oder Fotos mit dem Autofokus, die Ergebnisse sind oft leider enttäuschend. Auch Fotos bei völliger Dunkelheit teilen die negativen Eigenschaften, zusätzlich mit verstärktem Rauschen. Die LED leuchtet nahe Bereiche ausreichend gut aus und neigt weniger die Objekte zu überstrahlen, sehr weit reicht sie jedoch leider auch nicht.

Fotos werden nach wenigen Sekunden aufgenommen, jedoch braucht vor allem der Start der Kamera seine Zeit. Für Schnappschüsse eignet sich die Kamera somit nicht. Auch das Fehlen eines separaten Kameraknopfs könnte einige Nutzer stören.

Die Videos fallen leider ebenfalls sehr mäßig aus. Die geringe Auflösung von 320 x 240 Pixeln bei gerade mal 15 Frames pro Sekunde sorgt nicht für schöne Aufnahmen des letzten Urlaubs mit den Kindern oder des letzten Besuches im Fußballstadion seines favorisierten Clubs. Schade ist, dass das Kamera-Interface sich zu keiner Zeit der Bildschirmausrichtung anpasst – es funktioniert nur im Querformat.

Musik

Neben der Kamera bietet das Galaxy Ace auch noch einen aufwendig gestalteten Musikplayer. Er bietet verschiedene Equalizer-Einstellungen, mit denen man den Sound an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann und kommt zudem mit einer einfachen, leicht zu bedienenden Oberfläche daher.

Doch das wohl wichtigste Merkmal ist bei einem Musikspieler – natürlich – der Klang. Getestet haben wir mit den beliebten Kopfhörern Porta Pro des Herstellers Koss.

Der Klang fällt durchaus akzeptabel aus. Bässe schleichen sich unscheinbar in das Klangbild ein, ohne zu kräftig zu wirken oder den Hörgenuss zu stören. Bei sehr basslastigen Liedern treten diese natürlich noch mehr in Erscheinung. Höhen werden vernünftig wiedergegeben, das Handy kappt diese aber doch recht früh, sie kommen nicht so ganz „raus“. Was noch mehr oder weniger negativ auffällt, dass der Sound teilweise etwas dumpf wirkt. Generell liefert das Telefon jedoch einen akzeptablen Klang. Natürlich reicht der Klang nicht an hochwertige, spezialisierte MP3-Player von namenhaften High-end-Herstellern oder zumindest an den Sound von Multimedia-Smartphones wie dem Nokia 5800 XpressMusic, in diesem Gebiet will sich das Galaxy Ace aber auch nicht ansiedeln.