Bundesweite Razzia gegen Hackergruppe
Einem Bericht des ORF zufolge hat die deutsche Polizei eine bundesweite Razzia gegen führende Mitglieder der Hacker-Gruppe „No Name Crew“ getätigt. Grund für den Einsatz sei der Verdacht auf schwere Computersabotage durch die Gruppierung.
Demnach sollen die Hacker gezielt nach Sicherheitslücken in den IT-Systemen gesucht haben, um im Nachhinein die Kontrolle dieser übernehmen zu können. Mitte Juli wurde erstmals ein Verdächtiger verhaftet. Anschließend habe die Auswertung von Computerforen ermöglicht, weitere mögliche Übeltäter ausfindig zu machen. Diese seien zwischen 15 und 29 Jahren alt.
Die „No Name Crew“ soll an einer Hacke-Attacke auf das „Patras“ genannte Polizeisystem zur Ortung und Peilung von Fahrzeugen, Waren sowie Personen beteiligt gewesen sein. Durch den Angriff gestohlene Daten der Zollfahndung sollen daraufhin im Internet veröffentlicht worden sein.
Durchgeführt wurde die Razzia in den Bundesländern Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Dabei wurden die Wohnungen der Mitglieder von über 100 Polizisten durchsucht, zu Festnahmen kam es nicht. Dies teilten das Bundeskriminalamt Nordrhein-Westfalens sowie die Staatsanwaltschaft Köln mit.
Die meisten Verdächtigten sollen sehr kooperativ gewesen sein. So haben sie die Zugehörigkeit zur Gruppe gestanden und ihre verschlüsselten Datenarchive geöffnet. Router, USB-Sticks, Handys und Computer seien beschlagnahmt worden. Zusätzlich habe die Polizei auch einige Server mit rund einem Terabyte an Daten sichergestellt. Zudem bestünde der Verdacht, dass die Verdächtigen auch an weiteren Angriffen beteiligt gewesen seien, da die „No Name Crew“ weitere Attacken angekündigt hatte.