AMD A6-3650 vs. Intel Core i3-2100 im Test: CPU + GPU für unter 90 Euro

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Volker Rißka (+1)
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Undervolting

Neue Prozessoren sind heutzutage zwar allesamt bereits keine riesigen Stromfresser mehr, doch geht wie üblich noch etwas weniger Stromverbrauch. Denn die Hersteller lassen ihre Produkte immer mit großer Sicherheit und damit vollends auf Stabilität getrimmt arbeiten. Genau dies kann man sich jedoch zu Nutze machen.

AMD A6-3650 undervoltet
AMD A6-3650 undervoltet

Beim ersten „Llano“ ist das Undervolting aufgrund der recht hohen Leistungsaufnahme unter normalen Bedingungen fast schon ein Muss. Und mit einer Absenkung der Spannung von normal mehr als 1,4 Volt auf 1,1 Volt kann man die Leistungsaufnahme unter voller CPU-Last um satte 39 Watt oder 43 Prozent senken. Als Differenzbetrag zwischen Idle und Volllast bleibt so anstatt 90 Watt nur noch 51 Watt auf der Anzeige stehen – ein aufgrund der neuen 32-nm-SOI-Fertigung inklusive der „High-k metal gate“-Technologie eher erwartetes Ergebnis. Mit den 51 Watt Realverbrauch wäre der Prozessor mit den bekannten technischen Eigenschaften schlichtweg konkurrenzlos.

Intel Core i3-2100 undervoltet
Intel Core i3-2100 undervoltet
Intel Pentium G840 undervoltet
Intel Pentium G840 undervoltet

Doch auch Intels CPUs lassen sich noch weiter optimieren. Mit einer 0,2 Volt geringeren Spannung bleiben beim Pentium G840 gerade noch 24 Watt als Differenzbetrag zwischen Idle und voller Belastung übrig, ebenfalls eine Absenkung um 27 Prozent. Doch auch der Core i3-2100 muss sich nicht verstecken, denn 32 Watt realer Verbrauch sind ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis. Kommt nur die integrierte GPU der Intel-Prozessoren zum Einsatz, lassen sich beide Werte noch um ein paar Watt weiter nach unten drücken.

Leistungsaufnahme Undervolting
  • Differenz Idle/Vollast:
    • Intel Core i3-2100, 3,10 GHz, SMT (default)
      38
    • Intel Core i3-2100, 3,10 GHz, SMT (Offset -0,18 Volt)
      32
    • Intel Pentium G840, 2,80 GHz (default)
      33
    • Intel Pentium G840, 2,80 GHz (Offset -0,20 Volt)
      24
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (default)
      90
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (Offset -0,30 Volt)
      51
  • Idle:
    • Intel Core i3-2100, 3,10 GHz, SMT (default)
      80
    • Intel Core i3-2100, 3,10 GHz, SMT (Offset -0,18 Volt)
      80
    • Intel Pentium G840, 2,80 GHz (default)
      80
    • Intel Pentium G840, 2,80 GHz (Offset -0,20 Volt)
      80
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (default)
      75
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (Offset -0,30 Volt)
      75
  • Volllast:
    • Intel Core i3-2100, 3,10 GHz, SMT (default)
      118
    • Intel Core i3-2100, 3,10 GHz, SMT (Offset -0,18 Volt)
      112
    • Intel Pentium G840, 2,80 GHz (default)
      113
    • Intel Pentium G840, 2,80 GHz (Offset -0,20 Volt)
      104
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (default)
      165
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (Offset -0,30 Volt)
      126
Einheit: Watt (W)

Overclocking

Da die ersten „Llano“ lediglich mit einem maximalen Takt von 2,9 und 2,6 GHz antreten, bietet sich ein Übertakten für mehr Leistung natürlich an. Nach den ersten Versuchen mit dem Flaggschiff waren wir etwas vorsichtiger, kamen am Ende mit dem kleinen Modell aber zu einem prozentual gesehen weitaus besseren Ergebnis.

AMD A6-3650 bei 3,51 GHz
AMD A6-3650 bei 3,51 GHz

3,51 GHz bei 1,55 Volt waren letztlich stabil zum Dauereinsatz mit Prime95 zu bewegen. Wir wollten die Geschichte dabei aber auch heute nicht ausreizen, zu riskant ist es, ohne ein funktionierendes Tool zur Überwachung der Temperaturen die CPU zu übertakten. 910 MHz über dem Referenztakt können sich aber allemal sehen lassen, denn letztlich merkt man dem kleinen A6-3650 einfach an, dass er aus dem gleichen Schlag kommt wie der große Bruder, weshalb man sich beim Overclocking sehr nah kommt – maximal 3,65 GHz konnten wir beim A8-3850 unter Luftkühlung erzielen.

Leistungsaufnahme Overclocking
  • Idle:
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (default)
      75
    • AMD A6-3650 @ 3,51 GHz (Offset +0,15 Volt)
      81
  • Volllast:
    • AMD A6-3650, 2,60 GHz (default)
      165
    • AMD A6-3650 @ 3,51 GHz (Offset +0,15 Volt)
      229
Einheit: Watt (W)

Früher waren die Intel Pentium ein Garant für einen günstigen Preis und dann, mittels Overclocking erzielte, sehr hohe Taktraten. Heute ist dies anders, denn wie alle „Sandy Bridge“ ohne Turbo-Modus lassen sich diese Modelle gar nicht mehr übertakten. Der BCLK lässt sich vielleicht um maximal 3 oder 4 MHz erhöhen, damit erzielt man im besten Fall jedoch gerade 100 MHz mehr Takt. Die „Sandy Bridge“ ohne Turbo-Modus gelten deshalb schlichtweg als nicht übertaktbar.