AMD A6-3650 vs. Intel Core i3-2100 im Test: CPU + GPU für unter 90 Euro
4/15Transcodierung
Moderne GPUs können weitaus mehr als nur die Grafik auf den Bildschirm zu zaubern. Ein Einsatzgebiet ist das Transcodieren von Videos, sei es in andere Auflösungen oder andere Codecs. Um die Geschwindigkeit auf AMDs neuer Fusion-Plattform zu testen, wandeln wir einen 1.080p-Trailer (3:30 Minuten) mittels des H.264-Codecs in die Auflösung 1.280x720 um.
Der Verlust vom 300 MHz kostet den A6-3650 beim Transcodieren eines Film-Trailers mit dem H.264-Codec ziemlich genau eine Minute gegenüber dem A8-3850 – damit sind satte 16 Minuten notwendig, bis der Arbeitsaufwand erledigt ist. Unser auf 2,6 GHz herunter getakteter A8-3850 bestätigt diese Zeit.
Die Rechenzeit auf der GPU ist dagegen deutlich kürzer, wobei die optischen Ergebnisse von den CPU-Varianten abweichen. Hier liegt der Verlust des A6-Prozessor gegenüber dem größeren Bruder bei immerhin nur einer halben Minute – in neun Minuten und zwei Sekunden ist die Aufgabe erledigt. Die langsamere Radeon-Grafikeinheit macht übrigens nur die Hälfte der 30 Sekunden aus, da der A8-3850 mit 2,6 GHz acht Minuten und 49 Sekunden benötigt.
Der Intel Core i3-2100 benötigt auf der CPU rund 40 Sekunden weniger als der A6-3650, kann bei der GPU-Variante aber auftrumpfen. Dort sorgt Intels besserer ClearVideo-Algorithmus für einen Vorsprung von mehr als zwei Minuten.
Videobearbeitung mit vReveal
Mit Hilfe des Tools vReveal von MotionDSP lassen sich Videos bezüglich deren Qualität verändern. Sei es eine Rauschunterdrückung, das Verbessern von Farben, das Stabilisieren eines Videos, das nachhaltige Schärfen oder noch vieles mehr, vReveal macht ohne Hintergrundwissen sinnvolle Änderungen möglich. Wir testen die GPUs mit Hilfe der Version 3.0, wobei diese speziell auf AMD Vision-Produkte optimiert worden ist – dies sollte beachtet werden.
Als Testszenario schauen wir uns ein mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommenes Video in der Auflösung von 1.280x720 an und wenden die „One Click Fix“-Funktion auf dieses an. Die Herausforderung ist die Echtzeitanwendung und wie viele FPS noch übrig bleiben.
Während der AMD A8-3850 bei der „One Click Fix“-Funktion in vReveal auf acht Bilder pro Sekunde kommt, wenn die Berechnungen auf der CPU durchgeführt werden, sind es beim A6-3650 nur sieben Frames per Second. Beides ist zu langsam, um die Funktion nutzen zu können.
Deutlich besser läuft dagegen die GPU-Variante, wobei der A6-3650 mit 17 Bilder pro Sekunde drei FPS langsamer als das Llano-Flaggschiff ist. Der Unterschied kommt in dem Szenario ausschließlich durch die schwächere GPU zu Stande, der geringere CPU-Takt macht keinen Unterschied aus.
WebGL-Performance
Die wohl größte Neuerung von Firefox 4 (und Firefox 5) sowie dem Internet Explorer 9 ist eine neuartige GPU-Beschleunigung, die mittels der WebGL-API die 3D-Grafik des Browsers unterstützen kann. WebGL wurde primär von der Khronos Group entwickelt, wobei auch AMD und Nvidia mit von der Partie waren. WebGL muss von der Grafikkarte unterstützt werden, was nicht durchweg der Fall ist.
Die WebGL-Performance testen wir anhand der bekannten „Aquarium“-Demo. Wir haben die Einstellung auf 500 Fische erhöht, um die Recheneinheiten mehr zu fordern. Darüber hinaus schauen wir uns noch den „WebGL-Benchmark“ in der „Medium“-Einstellung an, der ein synthetischer Test ist und mehrere 3D-Szenarien durchlaufen lässt. Das Ergebnis wird in Punkten ausgegeben, während die Aquarium-Demo die gewohnten FPS-Werte liefert.
Im Aquarium-Benchmark für die WebGL-API gibt es in der CPU-Version keinerlei Differenzen zwischen den AMD-CPUs, mehr oder weniger als acht Bilder pro Sekunde erreicht kein Testkandidat.
Bei der GPU-Variante zeigen sich deutlich höhere FPS-Werte, jedoch spielt die CPU immer noch eine wichtige Rolle. So kommt der A8-3850 auf 38 Frames per Second. Taktet man diesen auf 2,6 GHz herunter, messen wir dagegen nur noch 35 FPS. Der A6-3650 mit derselben CPU-Frequenz und einer langsameren GPU kommt auf 34 FPS – der Hauptunterschied kommt also durch den geringeren CPU-Takt zu Stande.
Der Intel Core i3-2100 ist in der CPU-Version satte 50 Prozent schneller als die AMD-APU, hat dafür das Nachsehen, wenn die GPU genutzt wird. Dann liegt der Rückstand bei fünf Bildern pro Sekunde.
Dasselbe Ergebnis zeigt sich im synthetischen WebGL-Test. Selbst in der GPU-Variante spielt die CPU eine entscheidende Rolle. Dort ist der A6-3650 genau zehn Prozent langsamer als der A8-3850, wobei aber nur zwei Prozent mit der langsameren GPU begründet sind. Der Core i3-2100 liegt im synthetischen Test interessanterweise sowohl in der CPU- als auch in der GPU-Variante deutlich zurück.