Apple iPad 2 im Test: Dünner, leichter und auch besser
3/6Bedienung & Display
Am Paradigma der Bedienung ändert sich mit dem iPad 2 bekanntermaßen nichts. Dementsprechend erfolgt die Navigation ganz konventionell über die Berührung des weiterhin 9,7 Zoll großen Displays, das in der ebenfalls gleichgebliebenen Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln darstellt. An dieser Stelle hätten wir uns durchaus ein kleines Update gewünscht: Sicher, eine solche Auflösung geht auch im Jahr 2011 noch in Ordnung – für den Zusatz „2“ im Namen des neuen iPads und mit Blick auf die Konkurrenz-Geräte hätte es aber durchaus etwas mehr sein können. Komplementiert wird die Bedienung natürlich auch in diesem Fall durch den Apple-typische „Einknopf-Zusatz“.
Auch wenn sich in puncto Display im Vergleich zum Vorgänger nichts getan hat, bewegt sich der Testkandidat damit immer noch auf einem sehr guten Niveau: Dank IPS-Technologie sind die Blickwinkel hervorragend, sodass selbst bei kritischen Winkeln kaum Farbverfälschungen auftreten. Überdies ist das iPad 2 für Spiegelungen im freien weniger anfällig als mancher Konkurrent. Von der fettabweisenden Beschichtung merkt man allerdings nicht allzu viel: Auch der Apple-Spross leidet unter satten Fingerabdrücken, die von Zeit zu Zeit zu einer kleinen Putz-Aktion einladen.
Beim Blick auf die ermittelten Display-Werte wird klar, dass man es offenbar auch in anderer Hinsicht mit einem alten Bekannten zu tun hat. So fällt auf, dass die nicht bahnbrechenden, aber sehr soliden Werte identisch mit jenen des LG Optimus Pad sind, was darauf hindeutet, dass bei unserem Testgerät ein Display der Südkoreaner zum Einsatz kommt. Dies ist insofern irritierend, als dass LG aufgrund von Qualitätsproblemen wohl seit spätestens Mai zumindest temporär nicht mehr für die Lieferung der Displays für das iPad 2 verantwortlich zeichnet und hier von Samsung abgelöst wurde. Für das Alter unseres Testgerätes spricht auch, dass von Werk ab noch iOS 4.3.3 installiert war, sodass an dieser Stelle festgehalten werden muss: Neuere Produktionen dürften mit einem Samsung-Display ausgestattet sein, sodass die angegebenen Werte variieren dürften.
Die Möglichkeit, dass das für unseren Testkandidaten zum Einsatz kommende Display von LG stammt, bringt abseits davon aber auch die Frage nach der Qualität mit sich. Die Antwort hierauf ist eindeutig: Nein, wir konnten keine der damals auch von Nutzern angeführten Probleme wie eine leicht gelbstichtige Darstellung oder eine ungleichmäßige Helligkeitsverteilung feststellen.
Performance & Oberfläche
512 MByte RAM und ein „Apple A5“ getaufter System-on-a-Chip (SoC), der mit einer wohl von Samsung in 45 nm gefertigten 1-GHz-Dual-Core-CPU (ARM Cortex A9) arbeitet: Das iPad 2 bietet im Vergleich zum Vorgänger eine wesentlich potentere Hardwareausstattung, die sich im Vergleich zur gegenwärtigen Konkurrenz wie beispielsweise Nvidias Tegra 2 SoC oder den starken OMAP-Pendants aus dem Hause Texas Instruments auf Augenhöhe bewegt.
Die neue Ausstattung macht sich bei der alltäglichen Nutzung positiv bemerkbar, sodass keine Standard-Tätigkeit je durch Denkpausen des Gerätes gebremst werden. In Kombination mit dem soliden Display wird dadurch eine zu jederzeit flüssige Bedienung ermöglicht. Bei Spielen profitiert das iPad 2 dank der extrem potenten Dual-Core-GPU PowerVR SGX 543 auch bei vergleichsweise fordernden Titeln wie „Infinity Blade“ von der im Vergleich zum Vorgänger deutlich aufgebohrten Grafiklösung, was für eine flüssige und ansehnliche Visualisierung sowie ein hohes Maß an Zukunftsfestigkeit sorgt.
Zugleich bedeutet der Leistungszuwachs wie schon im Bereich der Smartphones nun auch für die Apple-Tablets, dass die Plattform über kurz oder lang performancetechnisch auseinanderbrechen wird. Dies sollten vor allem Besitzer des ersten iPads im Hinterkopf behalten, da die zunehmende Verfügbarkeit von iPad-2-Anwendungen und -Spielen über kurz oder lang Auswirkungen auf den aktuell noch hohen Wiederverkaufswert haben dürften – ein Aspekt, der im Fazit erneut aufgegriffen werden soll.
Die soeben geschilderte Wahrnehmung wird durch den Blick auf das noch übersichtliche Testfeld für plattformübergreifende Benchmarks belegt: Das iPad 2 glänzt hier mit sehr soliden Werten, wobei die nähere Zukunft zeigen wird, inwieweit ambitionierte Konkurrenten wie das neue Samsung Galaxy Tab, zu dem wir ebenfalls einen Test veröffentlichen werden, an dieser Stelle abschneiden werden.
Die Oberfläche des iPad 2 hält auf Basis des aktuellen iOS 4.3.5 keinerlei Überraschung bereit. Wer den Umgang mit iPhone oder iPod Touch gewohnt ist, wird sich entsprechend zügig zurecht finden: Auf dem Startbildschirm werden die gängigen Apps angezeigt, während im unteren Bereich die vier Hauptprogramme – der Browser, der E-Mail-Client, Fotos und Musik – per Direktzugriff angewählt werden können. Neue Apps werden auf einen weiteren, per Fingerwisch nach rechts aufrufbaren Screen gelegt; auf der entgegengesetzten Seite findet sich der direkte Zugriff auf die systemweite Suche.