Corsair Force GT im Test: Der rote Pirat unter den SSDs
4/9AS SSD Benchmark
Der AS SSD Benchmark ist das Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.
Beim sequentiellen Lesen liegt die Corsair Force GT wie erwartet gleich auf mit der XLR8 Express und der MX-DS Turbo. Somit erreicht sie 505 MB/s in der Spitze und bestätigt erneut, dass die SandForce-SSDs beim sequentiellen Lesen großer Dateien momentan marktführend sind, egal ob die Testdaten stark komprimierbar sind oder nicht.
Beim sequentiellen Schreiben mit dem AS SSD Benchmark zeigt sich ein etwas anders Bild. Hier bildet die Force GT mit einer dauerhaften minimalen Schreibgeschwindigkeit von 135 MB/s das Schlusslicht, was aber hauptsächlich daran liegt, dass wir die Konkurrenzmodelle mit Marvell- oder Intel-Controller sowie die Agility 3 mit asynchronem NAND nur in einer größeren Kapazität getestet haben. 135 MB/s sind für eine 120-GB-SSD immer noch ein sehr gutes Ergebnis. Im Vergleich zur MX-DS Turbo ist ein kleiner Leistungsunterschied zu erkennen, der sich woh auf die unterschiedliche Firmware der SSD zurückführen lässt.
Beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien stellen die SandForce-SSDs mit synchronem Micron NAND die Leistungsspitze dar. So ordnet sich die Force GT bei diesem Test auf dem zweiten Platz ein.
Auch beim Schreibtest ist die Force GT genauso schnell wie andere Modelle mit dem gleichen Controller. Mit 48 MB/s sind ihr nur die Crucial M4 sowie die XLR8 Express mit mindestens 240 GB Speicherplatz wesentlich voraus. Intels SSD Serien 320 und 510 liegen etwa 30 Prozent zurück.
Der "4K_64Thrd" zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht.
Beim Lesen liegt die Force GT erneut gleichauf mit der MX-DS Turbo. Der Vorsprung zu Intels SSD 510 beträgt etwa 30 MB/s. Dafür ist die Force GT bei diesem Test etwa 40 Prozent langsamer als die XLR8 Express, bei der Toshiba NAND-Chips verbaut sind.
Beim Schreibtest mit hoher Last erreicht die Corsair SSD mit 152 MB/s ein sehr gutes Ergebnis und ist somit wesentlich schneller als aktuelle Intel SSDs. Der XLR8 Express muss man sich jedoch erneut geschlagen geben. Bei gleicher Kapazität würde die Force GT wohl auch noch vor der Crucial M4 liegen, wenn man bedenkt, dass die synchronen NAND-Chips eine bessere Leistung ermöglichen als die asynchronen Chips der Agility 3.
Erläuterung zu diesem Test:
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. Diese liegt in der Regel zwischen 0 und 10, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU sehr schnell abarbeiten können.
Bei den Zugriffszeiten zeigt sich abermals, dass zwischen SSDs mit gleichem Controller und derselben NAND-Bestückung keine Leistungsunterschiede existieren. Mit 0,139 ms ordnet sich die Force GT zwischen der MachXtreme-SSD und der XLR8 Express ein. Für Schreibzugriffe benötigt die Test-SSD fast doppelt so lang wie beim Lesen. Mit 0,255 ms liegt sie mit der MX-DS Turbo im Mittelfeld.
Wie sich in der Vergangenheit jedoch häufig gezeigt hat, lassen die Benchmarkergebnisse nur bedingt Rückschlüsse auf die realen Leistungsunterschiede zu, weshalb wir uns im folgenden Abschnitt den Realtest widmen.