Dell XPS 15z im Test: Keine Alternative zum MacBook Pro
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Nahezu vorbildlich ist die Kombination aus Display-Größe und Auflösung. Dell stattet die drei höherwertigen Konfigurationen des XPS 15z mit einem Full-HD-Bildschirm aus, was bei einer Diagonalen von 15,6 Zoll für eine Pixeldichte von 141 ppi reicht. Somit werden Schriften und feine Linien scharf dargestellt, für Anwendungen steht zudem viel Platz zur Verfügung. Zudem verspricht Dell eine maximale Helligkeit von 300 Candela pro Quadratmeter, was zumindest in den meisten Fällen auch für einen Außeneinsatz des Notebooks ausreichen sollte.
Nicht zuviel darf man sich allerdings von „TrueLife“ versprechen. Hinter dieser Bezeichnung befindet sich eine von Dell entwickelte Entspiegelung des Displays, die zum einen auf den ersten Blick kaum zu erkennen ist, zum anderen aber auch in der Praxis so gut wie keine Auswirkungen hat. Im Vergleich zu anderen, nicht matten Displays sind nahezu keine Unterschiede in Bezug auf die Spiegelungen in hellen Umgebungen zu erkennen.
Was auf dem Papier also sehr vielversprechend klingt, entpuppt sich damit zumindest halbwegs als Mogelpackung. Zwar wird mit ermittelten 288 Candela pro Quadratmeter fast die Herstellerangabe erreicht, allerdings erreicht die LED-Hintergrundbeleuchtung diesen Wert lediglich im Zentrum der Anzeige. Schon wenige Zentimeter Abweichung von dieser Position gehen einher mit einer immer geringer werdenden Helligkeit. Insbesondere am rechten und linken unteren Rand wird mit bloßem Auge erkennbar, was auf dem Papier nicht einmal mehr befriedigend ist. Mit 233 Candela stehen hier lediglich noch 80 Prozent des Maximalwertes zur Verfügung.
Immerhin wird mit 6.500 Kelvin in Bezug auf die Farbtemperatur ein quasi optimaler Wert erzielt, Weiß wird hier wirklich farbneutral dargestellt. Und auch beim Kontrast wird ein zumindest befriedigende Wert erreicht. Zwar reichen 423:1 nicht für einen Platz im oberen Drittel aus, in dieser Preisklasse gibt es aber in Bezug auf den Kontrast weitaus schlechtere Geräte respektive Displays. Und auch die Blickwinkel fallen sehr groß aus. Selbst bei großen Winkeln ist die Darstellung sowohl in der Vertikalen als auch der Horizontalen lange Zeit stabil.
Tastatur und Touchpad
Dies gilt leider nicht für die beiden verbauten Eingabegeräte. Diese gehören – um das Fazit vorwegzunehmen – zu den schlechteren Vertretern ihrer Art. Im Fall der Tastatur liegt dies an dem sehr weichen Druckpunkt, der leider nicht einmal bei allen Tasten gleichmäßig ausgeprägt ist. Während er bei einigen Tasten noch gerade als befriedigend durchgehen könnte, vermitteln beispielsweise die Leertaste, die linke Shift- sowie die Return-Taste ein sehr schwammiges Gefühl. Daran Schuld ist aber auch das Spiel, das die meisten Tasten in alle Richtungen haben.
Hinzu kommt, dass sowohl die Funktionstasten in der obersten Reihe sowie das „Ä“ und „Ü“ deutlich zu klein geraten sind. In Anbetracht der Tatsache, dass man hier von einem 15-Zoll-Notebook spricht, dessen Gehäuse ausreichend Platz bieten würde, ein größeres Manko. Das gilt auch für die Abstinenz des Nummernblocks auf der rechten Seite. Hier bietet die meiste Konkurrenz deutlich mehr. Für die Tastatur spricht hingegen die integrierte Beleuchtung, die in Abhängigkeit der Umgebungshelligkeit gesteuert wird.
Wenig positiv fällt in Summe auch das Fazit zum Touchpad aus. Zwar sind die Gleiteigenschaften gut, dafür werden die Kommandos nicht immer beim ersten Versuch korrekt ausgeführt. Hinzu kommt, dass es kein vertikales Scrollen mit einem Finger gibt, hier muss man entweder auf die entsprechende Multitouch-Geste oder eine Cursor-Taste zurückgreifen. Erschwerend kommt beim Umgang mit dem Touchpad noch hinzu, dass auch die beiden Taten unterhalb des Sensorfeldes nicht überzeugen können. Auch hier fehlt ein deutlich Druckpunkt.
Design und Verarbeitung
An wem Dell sich in puncto Design ohne jeden Zweifel orientiert hat, ist schon auf den allerersten Blick zu deutlich erkennbar. Spötter könnten hier behaupten, dass man günstig überschüssige Gehäuse von Apple gekauft und diese dann ausgestattet hat.
Aber der Reihe nach. Nahezu das komplette Gehäuse besteht aus Aluminium, einzig der Display-Rahmen sowie der Schutz des Karteneinschubs besteht aus Kunststoff. An der Verarbeitung gibt es kaum etwas auszusetzen, vorausgesetzt man unterstellt, dass wirklich alle Teile so sitzen, wie sie sitzen sollen. Denn das Display steht im geschlossenen Zustand ein bis zwei Millimeter nach vorne über, was aber nicht nur beim Testgerät der Fall ist. Scharfe Kanten oder ungleichmäßige Spaltmaße sucht macht hingegen vergebens. Und auch ein Knarzen ist dem Gehäuse nicht zu entlocken. Die beiden großzügig dimensionierten und sehr robust wirkenden Scharniere halten das Display zuverlässig an Ort und Stelle, allerdings schwingt die Anzeige bei Stößen doch recht lange nach.
Ob man das teilweise fast schon dreiste Kopieren des MacBook-Pro-Designs gut oder schlecht findet, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Immerhin wirkt die farbliche Gestaltung mit dem titanfarbenen Innenraum in sich stimmig, auch die Chromapplikationen an Touchpad und und dem Rand der unteren Gehäusehälfte sorgen für einen durchaus wertigen Eindruck. Einzig die Scharniere wirken deplatziert.
Optionen
Insgesamt ist das XPS 15z in vier verschiedenen Konfigurationen erhältlich, die sich in einigen Punkten voneinander unterschieden. Allerdings sind nicht alle Komponenten in jeder Konfiguration erhältlich.
Dell XPS 15z | ||||
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CPU | Intel Core i5-2410M | Intel Core i7-2620M | ||
GPU | Nvidia GT 525M, 1 GB | Nvidia GT 525M, 2 GB | ||
Display | 15,6", 1.366 × 768 Pixel | 15,6", 1.920 × 1.080 Pixel | ||
Arbeitsspeicher | 4 GB | 6 GB | 8 GB | |
Massenspeicher | 500 GB, HDD | 750 GB, HDD | ||
Preis | 999 Euro | 1.099 Euro | 1.199 Euro | 1.399 Euro |
Bei der restlichen Ausstattung gibt es keine Unterschiede.