LG Optimus 3D im Test: Das erste Smartphone mit 3D-Display

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Patrick Bellmer
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3D-Eindrücke

Natürlich ertappt man sich nach der ersten Inbetriebnahme des Optimus 3D dabei, gleich als erstes die Autostereoskopie-Funktion auszuprobieren. Dank der Verlinkung zum „3D Space“ auf dem Homescreen sowie der 3D-Taste am rechten Rand sind die Wege zu den entsprechenden Inhalten sehr kurz.

Hier empfängt den Nutzer das 3D-Menü des 3D UI, in dem beispielsweise die 3D-Galerie und der YouTube-Client für 3D-Videos zu finden sind. Und bereits hier setzt LG voll auf räumliche Effekte, klotzen statt kleckern könnte hier durchaus das Motto der Entwickler gewesen sein. Einen ersten recht guten Eindruck über die Qualität der räumlichen Darstellung gewinnt man dank der bereits auf dem Gerät befindlichen 3D-Videos. Die Tiefenwirkung entspricht dabei in etwa der des Nintendo 3DS, auch in Bezug auf die Nachteile.

Zwei Kameras für 3D-Aufnahmen
Zwei Kameras für 3D-Aufnahmen

Denn zum einen leidet die Bildqualität unter der Halbierung der horizontalen Auflösung (400 statt 800 Pixel), zum anderen entsteht nur im Landscape-Modus ein räumlicher Eindruck. Ganz klar fällt aber auch auf, die Gesamtqualität doch ein deutliches Stück schlechter als beispielsweise im Kino oder bei einem guten 3D-Fernseher ist. Hier fordert die Parallex-Technik ganz klar ihren Tribut. Dennoch macht es Spaß, die vorinstallierten Spiele nicht nur in der herkömmlichen „platten“ Variante zu spielen, insbesondere „NOVA“ gewinnt deutlich durch den 3D-Effekt.

Aufgrund der derzeit noch recht rar gesäten 3D-Videos und -Bilder ist das Umrechnen von zweidimensionalen Inhalten hilfreich. Dazu steht im Bildbetrachter und dem Video-Player ein Schalter zur Verfügung, der das vorhandene Material räumlich darstellt. Qualitativ sind die Ergebnisse hier – insbesondere bei Fotos – allerdings deutlich schlechter als echte 3D-Aufnahmen.

LG Optimus 3D
LG Optimus 3D

In Summe bleibt aber die Frage, wie viel Sinn die 3D-Tauglichkeit bei einem Smartphone macht. Durch die schlechtere Qualität als an einem 3D-fähigen Fernseher dürfte das Betrachten entsprechender Inhalte auf dem Optimus 3D nur die zweite Wahl bleiben. Letztlich bleiben hier also nur die 3D-Spiele, die es bislang aber quasi nur in homöopathischer Anzahl gibt. Liegt der persönliche Schwerpunkt beim Spielen, dürfte ein Nintendo 3DS der ärgste Konkurrent des Optimus 3D sein.

Leider lässt sich der Eindruck bezüglich der 3D-Fähigkeiten nur eingeschränkt objektiv wiedergeben. Denn wie im Kino oder bei 3D-Fernsehern empfindet fast jeder Mensch die räumliche Darstellung anders, teilweise kann die Dreidimensionalität gar nicht wahrgenommen werden. Deshalb empfiehlt es sich auf jeden Fall, die 3D-Funktionen des Optimus 3D vor dem Kauf in Augenschein zu nehmen.