LG P430 im Test: Mit dem Shuriken-Display zurück nach Deutschland
4/4Im Alltag
Dank des noch akzeptablen Gewichts von knapp unter zwei Kilogramm bietet sich das P430 für Außeneinsätze an. Da man hier überwiegend abseits von Steckdosen arbeiten muss, ist eine möglichst hohe Laufzeit im Akkubetrieb wichtig. Mit rund fünf Stunden im Energiespartest sowie über zweieinhalb Stunden unter Volllast dürften die meisten Nutzer auskommen. Und dank des Deckels aus Aluminium ist zumindest eine gewisse Robustheit beim Transport gewährleistet.
Wer mit dem Gedanken spielt, das Notebook im Garten, auf dem Balkon oder im Café zu nutzen, sollte sich einen schattigen Platz suchen. Denn das Display erweist sich leider als sehr stark spiegelnd, was sich durch die relativ niedrige maximale Helligkeit nur unzureichend ausgleichen lässt.
Da im mobilen Einsatz häufig auf das Touchpad als Mausersatz zurückgegriffen wird, profitiert man hier von den guten Reaktionen. Eher auf den „Nager“ setzt man, wenn das P430 auf den Schreibtisch genutzt werden soll.
Wird das Gerät produktiv genutzt, zählen weniger die Akkulaufzeit, sondern eher die Anzeigequalität des Displays sowie die Anzahl und Platzierung der Schnittstellen. Bei letzterem hat LG es leider versäumt, die verschiedenen Ein- und Ausgänge sinnvoll zu platzieren. Wer neben einer kabelgebundenen Maus auch noch einen Drucker oder eine externe Festplatte anschließt, wird durch die zahlreichen Kabel mit Sicherheit gestört. Denn alle wichtigen Ports liegen unterhalb der Handballenablage und somit in vielen Fällen auf Höhe der Maus. In puncto Anzeige kommen dem Gerät die großen Betrachtungswinkel zu gute. Ebenfalls von Vorteil ist die sehr geringe Geräuschentwicklung, solange keine hohe Systemleistung gefordert wird.
Darauf kommt es beim Spielen eher weniger an. Hier zählt eine möglichst hohe Leistung, die aufgrund der eher schwachen Grafiklösungen jedoch nicht geboten wird. In grafisch anspruchsvollen Titeln wird nur bei minimalen Einstellungen eine halbwegs ausreichende Bildwiederholrate erzielt, schon bei mittleren Details wird vieles nahezu unspielbar. Legt man zudem Wert auf eine hochwertige Geräuschkulisse, sollte man zu Kopfhörern greifen. Dies liegt nicht nur an den nur durchschnittlichen Lautsprechern, sondern auch am bei Volllast leicht nervenden Lüftergeräusch. Hier stört allerdings weniger die Lautstärke, sondern eher die hohe Frequenz.
Auf dem Sofa dürfte dieses Problem eher weniger auftreten, hier geht es meist nicht um hohe Leistung. Will man – das Gerät auf dem Schoß lagernd – zum Surfen oder Chatten nutzen, zählen ein möglichst geringes Gewicht sowie geringe Betriebstemperaturen. Letzteres ist selbst unter Volllast gegeben, hier werden in der Spitze an der Unterseite des P430 nur rund 31 Grad erreicht. Etwas unangenehm kann es werden, wenn man längere Zeit die auf der linken Gehäuseseite austretende Abwärme abbekommt.
Fazit
Kann LG mit dem P430 nach langer Abstinenz vom deutschen Markt nun voll überzeugen? Unserer Meinung nach nicht. Denn außer der schmalen Display-Umrandung bietet das Gerät kein echtes Highlight. Zwar werden durchaus gute Akkulaufzeiten erreicht, dafür bewegt sich die Systemleistung maximal im unteren Mittelfeld, was in erster Linie dem schwachen Grafikchip anzulasten ist.
- überwiegend gute Verarbeitung
- hohe Laufzeit unter Last
- Display mit geringem Kontrast
- geringe Maximalhelligkeit
- nur USB 2.0
Letztendlich sind das schlechte Display sowie der Verzicht auf moderne Schnittstellen aber Anlass genug, um das LG P430 nicht zu empfehlen.
Preise und Verfügbarkeit
Das LG P430 ist seit etwa Mitte Juni in Deutschland erhältlich. Zur Wahl stehen neben der getesteten schwarzen Variante auch eine silberne Farbgebung. In beiden Fällen beträgt der Preis knapp 900 Euro.
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