Nokia E6 im Test: Tastatur-Smartphone mit Symbian „Anna“
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Aufgrund des Konzepts des E6 ist der Einsatz eines großen Displays mit drei, vier oder mehr Zoll quasi unmöglich. Der verbaute 2,46 Zoll große Bildschirm stellt somit das maximal Machbare dar. Dies mag im Vergleich zu „gewöhnlichen“ Smartphones wenig sein, reicht in Kombination mit der Tastatur – Eingaben und Navigation – aber in den meisten Fällen durchaus. Vorteil der kleinen Anzeige: In Kombination mit der Auflösung von 640 × 480 Pixeln ergibt sich eine Bildpunktdichte von 325 ppi. Schrift und feine Linien werden so deutlich und scharf dargestellt.
Weniger gut sieht es bei den Messwerten aus. Das transmissive LC-Display erreicht eine maximale Helligkeit von nur 181 Candela pro Quadratmeter, was im direkten Sonnenlicht oder anderen sehr hellen Umgebungen zu wenig ist. Spiegelungen können so nicht ausgeglichen werden. Und auch beim Kontrast bietet das E6 keinen Spitzenwert: Mit 548:1 platziert es sich am unteren Ende der Tabelle. Einzig die minimale Helligkeit von sieben Candela ist gut, in dunklen Umgebungen kann so der Akku geschont werden.
Die möglichen Blickwinkel fallen sehr groß aus, zur verfälschten Darstellung von Farben kommt es nur in begrenztem Maße und erst sehr spät. Leider erweist sich allerdings der Touchscreen in einigen Fällen als sehr träge, so das Eingaben mehrfach vorgenommen werden müssen, bis die Sensorik diese erfasst und umsetzt.
Kamera
In puncto Kamera hat Nokia in der Vergangenheit schon mehrfach ein gutes Händchen bei der Auswahl der entsprechenden Komponenten gezeigt beziehungsweise Wert auf eine für Handys hohe Qualität der Bilder gelegt. Nicht so beim E6. Zwar ist das Gerät in erster Linie für andere Zwecke konzipiert worden, dennoch hat man hier aus Sicht des Nutzers am falschen Ende gespart.
Denn einerseits setzt Nokia auf einen Sensor mit einer Auflösung von acht Megapixeln, verzichtet im Gegenzug aber auf einen Autofokus. In der Produktbeschreibung sprechen die Finnen von einem „Digitalfokus“, der aber beispielsweise Makroaufnahmen quasi unmöglich macht. Immerhin verfügt die Kamera-Software über die üblichen Funktionen wie unter anderem einen Weißabgleich oder verschiedene Stile (Sepia, Schwarzweiß et cetera).
Leider reicht dies alles nicht aus, um – für ein Handy – qualitativ gute Bilder anzufertigen. Alle Aufnahmen weisen ein recht hohes Bildrauschen auf, zudem wirken Farben teilweise sehr blass. Weiße Flächen hingegen zeigen einen mehr oder weniger deutlichen Blaustich. Ähnliches gilt auch für Videoaufnahmen. Diese können in der „kleinen“ HD-Auflösung – 1.280 × 720 Pixel – getätigt werden, hier kommt es aber zumindest bei mittelschnellen Drehungen zur Bildung von Artefakten.