HP will an PCs und webOS festhalten

Patrick Bellmer
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Einen Monat nach der überraschenden Erklärung, HP wolle die Entwicklung von webOS-Hardware einstellen sowie die PC-Sparte ausgliedern und höchstwahrscheinlich verkaufen, gibt es nun erste konkrete Aussagen des Unternehmens bezüglich der Zukunft der beiden Bereiche.

In einem Interview mit der Wirtschaftswoche bestätigte der Leiter der PSG-Sparte (Personal Systems Group) Todd Bradley, dass man an der Ausgliederung der PC-Sparte festhalten werde. Das Ziel sei, die Hardware vom Rest des Unternehmens zu trennen, um so die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen. Dem Vorstand sei bewusst, dass die PSG mit einem Jahresumsatz von 40 Milliarden US-Dollar eine wichtige Rolle im Konzern spiele. Ziel sei es, eine separate Tochtergesellschaft zu gründen, die – wie auch HP – den Aktionären gehöre.

Bradleys Meinung nach haben viele die Motivation, die hinter der Aufspaltung stehe, nicht verstanden. Unter anderem deshalb sei der Börsenkurs um ein Drittel zurückgegangen. Man wolle aber zukünftig verstärkt auf eine klarere Kommunikation setzen. Somit dürfte der Verkauf der PSG an ein anderes Unternehmen vom Tisch sein. Unter anderem wurde über ein Interesse Samsungs spekuliert, was der südkoreanische Elektronikkonzern aber umgehend dementierte.

Auch webOS soll im eigenen Haus bleiben. Man wolle die Plattform weiterentwickeln und unterstützen. Jedoch halte man daran fest, künftig keine webOS-Tablets mehr zu entwickeln. Zwar werde man auch weiterhin Tablets anbieten, dabei aber auf andere Betriebssysteme setzen. In Bezug auf mögliche Lizenznehmer gab es keine Äußerung, dies dürfte aber aus Sicht HPs die einzige Option sein. Dass man so kurz nach Übernahme von Palm die Hardware-Aktivitäten eingestellt habe, liege an der Geschwindigkeit, mit der sich der Markt entwickelt, so Bradley.

Gerade diese Äußerung ist in Hinblick auf eine mögliche Sammelklage in den USA interessant. Dort reichte ein Aktionär Klage gegen HP ein, sein Vorwurf: Der Hersteller habe die Aufgabe von webOS bereits während der Entwicklung des TouchPad beschlossen, gegenüber der Öffentlichkeit diese Entscheidung aber verheimlicht und diese somit getäuscht.

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